Workshop: „Mentaltraining – Umgang mit Krisen im Sport“

29.11.2024 - Mitte November fand im Pferdezentrum Stadl-Paura sowie im BSFZ Schielleiten die beiden traditionellen Herbst-Seminare für die Mitglieder des OEPS Talente Teams statt. Neben Mag. Andreas Vock, MSc (Sportmotorisches Training), Mag. Peter Kroath (NADA Informationen zu (Sauberen Sport“), Danjela Weiss (Tipps zu Abrechnungsmöglichkeiten) trug auch Frau Prof. Dr. Martina Leibovici-Mühlberger mit einem spannenden Block zum großartigen Erfolg der Veranstaltung, die von Judith Eisnecker erfolgreich organisiert wurde, bei.


Im Rahmen der NW Förderung des OEPS haben Sie den Seminarteil „Mentaltraining – Umgang mit Krisen im Sport“ abgehalten. Was war Ihre persönliche Zielsetzung?
Martina Leibovici-Mühlberger: Kurz gesprochen würde ich als Zielsetzung eine Erhöhung der Belastungsresistenz nennen. Spannungen, Belastungen, Niederlagen, einfach Hürden auf dem Weg der Entwicklung zur Spitze sind normale Bestandteile dieses Wachstumsprozesses. Die Kunst ist es, diese zu integrieren, sie als Chance und Ansporn zu verstehen und nicht aufzugeben.

Wie lässt sich das im Idealfall erreichen?
Leibovici-Mühlberger: Nun, gerade die Gruppe der junge Leistungsathlet:innen ist als Speerspitze ihrer Alterskohorte anzusehen. Das sind besondere Jugendliche! Mein Unternehmen und ich sind seit vielen Jahren im Coaching von Spitzensportler:innen tätig und arbeiten sehr erfolgreich in der Stärkung dieser potenziellen High Performer.

In der Arbeit ist es dabei wesentlich den individuellen Zugang zur persönlichen Mission im jeweiligen sportlichen Feld bewusst zu machen. Darauf haben wir im Rahmen des Talente-Team-Seminars Österreichischen Pferdesportverbandes hingearbeitet, um so eine stabile Antriebsgrundlage für die notwendige zukünftige Leistungsbereitschaft anregen zu können. Denn, wenn ich eine bestimmte Sache, hier eine sportliche Tätigkeit als unmittelbaren Baustein meiner persönlichen Identität erkenne, also als etwas, das mich ausmacht, gelingt es mir wesentlich leichter auch in Zeiten von Schwierigkeiten „dran zu bleiben.“

Im gegenständlichen Workshop war mir auch wichtig den jungen Teilnehmer:innen zu vergegenwärtigen, dass sie als Leistungsathlet:innen über ein ganz spezifisches und sogar außergewöhnliches persönliches Portfolio an Charakterneigungen und Eigenschaften verfügen, das durch den Leistungssport noch gefördert wird und sie auch in einem beruflichen Leben außerhalb des Leistungssports für Führungsaufgaben prädestinieren kann.

Gibt es dahingehnd auch nützliche praktische Tipps für Krisen- oder Stresssituationen?
Leibovici-Mühlberger: Wir haben im Workshop den Unterschied zwischen extern verursachten Krisen, für die ich nur aktive, situationsgebundene Handlungspläne entwerfen kann und für die auch die vom OEPS eingerichtete Stabstelle Hilfe bietet und solchen, die durch ein subjektives Stresserleben hervorgerufen werde, herausgearbeitet.

Gerade den subjektiv erlebten Stressbelastungen gilt es entgegenzutreten, da sie nachhaltig Gefühle von Auslieferung oder auch Ohnmacht hervorrufen und für die Leistungsperformance beim Bewerb eine stark einschränkende Wirkung entwickeln können. Dies gilt besonders, wenn sich nahezu reflexhaft und irrational bereits Versagensängste etabliert haben. Natürlich sind in solchen Fällen individuelle Bearbeitung und die Aufarbeitung etwaiger Trigger notwendig. Im Rahmen des Workshops habe ich eine prophylaktische Übung zur Stressbewältigung für die Bewerb-Situation vorgestellt.

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