Le Mans/FRA. Wo die Einen nach Gold greifen, verlieren die Anderen wertvolle Punkte
Damen
Die Damen starteten heute als erste ihren Techniktest-Durchgang. Mit der Startnummer acht war Christa Kristofics-Binder wieder als erste Österreicherin an der Reihe. Ihr Programm gelang ihr gut. Auch Alonso zeigte sich, wie gewohnt souverän und galoppierte an der Hand von Fritz Schandl gleichmäßig seine Runden. Mit 7,770 Punkten reichte es unter dieser starken Konkurrenz für den achten Rang. Umzingelt ist die Niederösterreicherin von ihren Kolleginnen Jasmin Gipperich und Lisa Wild. Jasmin Gipperich zeigte eine hervorragende Leistung. Pferd Wolke Sieben präsentierte sich heute besser – 7,845 Punkte für das Team von Klaus Haidacher aus Tirol. Pech hatte Lisa Wild. Ihr Robin baute ab der zweiten Kürhälfte einen Tempowechsel ein und lief nicht mehr ideal, sodass Lisa nicht wirklich überzeugen konnte. Nur 7,767 für die Salzburgerin.
Das beste Technikprogramm hatte eindeutig die Titelfavoritin Joanne Eccles (GBR). Sie ging mit 8,523 Punkten in Führung. Auch die Schweizerin Simone Jaiser zeigte ein sehr interessantes, perfekt durch-choreografiertes Programm und wurde mit 8,202 Punkten belohnt – zweitbestes Technikprogramm. Mit der besten Pferdenote punktete die Dänin Rikke Laumann. Aber auch ihre Vorführung war gut – Rang drei mit der Techniknote 8,190.
Herren
Ebenfalls mit Startnummer acht, wie auch Christa, durfte Lukas Wacha heute für sein Technikprogramm in den Zirkel. Er konnte nahtlos an seine Leistung der gestrigen Kür anknüpfen. Lediglich ein kleiner, für den Laien nicht sichtbarer Fehler, kam ihm unter. Sensationeller Rang sechs und die Note 7,771 für seinen Techniktest. Bittere Enttäuschung gab es für Stefan Csandl. Bereits am Anfang seines Programms musste er ungeplant einen Ab-Aufsprung einbauen, was ihn und auch das Pferd aus dem Bewegungsfluss riss. Leider wurde es nicht besser. Die Technikübungen waren nicht überzeugend und auch die Übergänge wirkten unruhig und unsicher. „Worst Case“ sozusagen für Stefan, er erreichte nur den zwölften Rang im Techniktest – Note 6,060. Damit ist eine Medaille ziemlich sicher außer Reichweite.
In Führung ging der Championatsneuling Eric Oese aus Deutschland – 8,280 Punkte für ihn. Bereits mit zwei Zehntel Abstand benotet wurde der Franzose Nicolas Andreani, der den Techniktest auf Rang zwei beendete – 8,079 Punkte. Ein weiterer Franzose, Ivan Nousse turnte sich auf Rang drei mit 7,915 Punkten.
Pas de Deux
Mit den beiden letzten Startplätzen hatten unsere österreichischen Pas de Deuxs wohl die besten Karten gezogen. Als vorletztes Doppel startete das Salzburger Duo Evelyn Freund und Stefanie Millinger auf Robin mit Nina Rossin an der Longe. Leider gelang gleich am Anfang ihrer Kür eine Übung nicht und sie mussten improvisieren. Weitere kleine Unsicherheiten zogen sich durch – Rang sieben bislang mit der Note 7,668.
In einer Klasse für sich voltigierte das Tiroler Duo Jasmin Lindner und Lukas Wacha auf Elliot und Longenführer Klaus Haidacher. Bestleistung könnte man sagen, so gingen die beiden Bronzemedaillengewinner des Vorjahres bei der Europameisterschaft erst einmal klar in Führung – 8,891 Punkte. Auf Rang zwei liegt das britische Geschwisterdoppel Joanne und Hannah Eccles mit WH Bentley und John Eccles an der Longe mit 8,670. Derzeit auf dem Bronze-Platz liegt das amerikanische Paar Megan Benjamin und Blake Dahlgren auf Jarl, longiert von Lasse Kristensen – 8,549 Punkte für die Einzelweltmeisterin WEG Aachen 2006 und den Team Weltmeister der WEG Kentucky 2010.
Teams
Dass das österreichische Team in der Pflicht nicht mit Deutschland und der Schweiz mithalten konnte, war zu erwarten. Aber dass die sonst so kürstarke Truppe des RC Wildegg derart unsicher auftritt, damit hatte niemand gerechnet. Bereits beim Anfangs-Pas de Deux rutschte Kathrin Humann ab und ging dann zu schnell wieder vom Pferd. Weiters musste Nikolaus Luschin einmal ungeplant vom Pferd springen, was einen wertvollen Punkteverlust mit sich brachte. Und auch bei den sonst so 100%igen 3er Blöcken schlichen sich Unsicherheiten ein. Aufgrund dieser Leistung mussten sie einen Platz einbüßen und rutschten auf den vierten Rang zurück - 7,608 Punkte für die erste Runde. Das Team aus Frankreich zog nach vorne mit 7,759 Endnote. In Führung sind weiterhin die Schweizer mit 8,244 vor dem deutschen Team mit 8,185. Die Küren der beiden Führenden wurden ziemlich ähnlich bewertet. Die Schweizer zeigten eine fehlerlose, enorm schwere Kür mit fantastischen Übergängen. Die Deutschen bauten mehr auf Höhepunkte mit der äußerst akrobatischen Oberfrau, die nicht älter als neun Jahre ist. Morgen wird sich zeigen, welche Kür das achtköpfige Richterkollegium überzeugen kann.
Morgen wird sich alles entscheiden.
Zeitplan für die finalen Umläufe:
10.00 Kür Damen
11.45 Kür Herren
14.15 Kür Pas de Deux
15.45 Kür Gruppen
18.00 Siegerehrung
Informationen von Daniela Penz
Das Bild zeigt Lindner und Wacha (c) Daniel Kaiser