Die im vergangenen Jahr ins Leben gerufene Plattform PferdAustria zeigt mit der IWI-Studie „Wirtschaftsfaktor Pferd in Österreich“ erstmals die volkswirtschaftliche Bedeutung des Faktors Pferd: Gesamtwirtschaftlich hängen ein Produktionswert von 1,26 Mrd. EUR, eine Wertschöpfung von 670 Mio. EUR und 24.000 Arbeitsplätze direkt und indirekt von den Tätigkeiten rund ums Pferd ab.
„Pferde bringen dem Standort Produktion, Wertschöpfung und Beschäftigung. Jetzt kennen wir endlich die genauen Zahlen“ stellt Dr. Herwig W. Schneider, IWI-Leiter und Autor der Studie, bei der Präsentation der Ergebnisse fest. Die erstmals vom IWI durchgeführten Berechnungen ergeben, dass der Wirtschaftsfaktor Pferd eine gesamtwirtschaftliche Produktion in Höhe von 1,26 Mrd. EUR generiert. An Wertschöpfung lassen sich 670 Mio. EUR direkt und indirekt auf Pferde zurückführen. „Und für die Beschäftigung bedeutet dies, dass drei bis vier Pferde einen neuen Arbeitsplatz schaffen. 24.000 Arbeitsplätze hängen in Summe direkt und indirekt vom Wirtschaftsfaktor Pferd ab – die zahlreichen ehrenamtlichen Aktivitäten gar nicht mit eingerechnet“, so Schneider.
Rund 2% der Wirtschaftsleistung im land- und forstwirtschaftlichen Bereich werden durch Tätigkeiten in der Futtermittelproduktion, in Pferdegestüten, in der Pferdezucht, auf Reitbauernhöfen und ähnlichem generiert. Damit profitiert dieser Bereich in Relation zu seiner Gesamtgröße am stärksten. In absoluten Zahlen fallen die größten Effekte allerdings im Dienstleistungssektor (Veranstaltungswesen, Reitklubs, Pferderennbahnen, Tiergärten, Zirkusse etc.) an. Dort ziehen Pferde eine Produktion von 930 Mio. EUR, eine Wertschöpfung von 532 Mio. EUR und eine Beschäftigung von rund 11.700 Arbeitsplätzen nach sich.
Regional betrachtet nehmen die Bundesländer Niederösterreich (Wirtschaftsfaktor Pferd in der klassischen Assoziation wie „Reiten als Sport- und Freizeitaktivität“), Wien (aufgrund von mittelbaren Effekten im Dienstleistungssektor und Tourismus) und Oberösterreich (u.a. Effekte im Produzierenden Bereich) am meisten Vorteile wahr.
Die Studie unterstreicht in erster Linie die Bedeutung von Pferden als Kultur-, Sport-, Freizeit- und Tourismusfaktor. Aber auch so genannte „Randbereiche“ wie Pferde im militärischen Bereich – z.B. Pferdeträgerstaffeln in schwierig zugängigen alpinen Räumen – oder der wachsende therapeutischen Nutzen – v.a. Hippotherapie, Heilpädagogisches Voltigieren/Reiten, Behindertenreiten – spielen eine wichtige Rolle. „Pferde sind nicht mehr die klassischen Last- und Zugtiere. Heute kommunizieren sie Werte in die ganze Welt, sind ein wichtiger Partner in der Freizeitgestaltung und helfen bei der Heilung von Krankheiten“, so Schneider abschließend.