05.06.2012 - Nach einer langen und schweren Krankheit ist Werner Mayerhofer am Dienstag, 29. Mai 2012 verstorben.

Werner Mayerhofer wurde am 21.8.1960 in Zurndorf geboren und wohnte in Zurndorf. Seit 24 Jahren war er mit Charlotte Mayerhofer verheiratet. Es war Vater von zwei Söhnen Matthias (21 J.) und Andreas (16 J.). Die Großfamilie und der Freundeskreis waren ihm sehr wichtig, sowie Gerechtigkeit und Präzision in allen Dingen. Der gelernte Fleischhauer arbeitete zuletzt am Flughafen Wien-Schwechat. Bis er vor eineinhalb Jahren als Gerätefahrer in Invaliditätspension gehen musste.

Werner zog es als Bub schon immer zu den Pferden, den ersten Kontakt zu diesen hatte er im Hause Schiszler). Er lernte sie lieben und wich ihnen nicht mehr von der Seite. Zucht und Sport ergänzten sich und er verlebte viel Freizeit mit seinen vierbeinigen Freunden. Fohlengeburten erlebte er meist live mit, nahm an Springturnieren teil und hatte keine Scheu, Pferde alleine anzureiten, einzuspannen und Shows mit ihnen einzulernen.
Seine eigenen Pferde „Lydia“ und „Roger“ begleiteten ihn als treue Sport- und Turnierpferde und er verbrachte mit ihnen zusammen viele schöne, spannende Stunden. Reitfeste, Fahrertreffen, Fahrturniere, Nostalgiefeste, Herbstritte, Kurse jeder Art, Training für das Voltigieren, Fahrschule vom Sattel, Tandem- Ein- und Zweispänner, manchmal auch mehrspännig – Werner war bei allem dabei und sorgte sowohl für die Einstudierung, Organisation und Mitwirkung.

Zahlreiche Fahrertreffen bewältigte er ein- oder zweispännig, war meist siegreich und motivierte mit seinem Engagement auch junge Fahrer für diese Sportart. Das gleiche galt auch für die Fahrturniere, die er 10 Jahre einspännig gefahren ist. Fast ganz Österreich ist er abgereist, um aktiv im Fahrsport dabei zu sein. Seine Karriere begann in Oberrohrbach bei einem L Turnier im Jahre 2001, wo er gleich einen Sieg heimfuhr.

Seine Bilanz: 2002 Ländlicher Meister, 2009 Landesmeister, 3 Turniere in der Klasse S, davon 1 Sieg, 4 Turniere Klasse M, circa 30 Turniere Klasse L, davon 11 Siege und bei den meisten auch Platzierungen.

Werner war auch bei den Österreichischen Meisterschaften 2002 in Ferlach und in Zistersdorf 2006 erfolgreich am Start, war im Team bei den Ländlichen Bundesländermannschaftsmeisterschaften 2008 (3. Platz). Der Sieg im ungarischen Fertöd 2009 in der Klasse S war für ihn eines seiner Highlights.

Genau 10 Jahre sollte seine Turnierlaufbahn sein, denn nach dem Ausbruch seiner Krankheit ALS (Amyotrophe Lateralsklerose) konnte er exakt noch ein letztes Turnier fahren und das war die BLMM in Stadl Paura im Jahre 2010. Bei diesem Start erreichte er den 12. Platz. Er ging bei diesem letzten Turnier sicher an seine Grenzen, doch mithilfe seiner Freunde und der Familie war für Werner viel möglich. Der Zusammenhalt und die Sicherheit, die auch er immer wieder hergab, bekommt er jetzt zurück und er schaffte es mit seiner Frau Charlotte, das Turnier bis zum Ende positiv zu fahren. Es war für ihn – obwohl er es ja noch nicht wusste – sein letzter Auftritt am Turnierplatz und es machte ihn und alle um ihn herum stolz, dass er es geschafft hatte.

Leider war es ihm danach nur mehr drei Monate beschienen, den Fahrsport auszuüben, denn dann verließ ihn die letzte Kraft in den Händen, um das Gespann sicher zu lenken. Es war für ihn eine harte Erkenntnis, denn er kämpfte sicher so lange, bis es nicht mehr ging. Aber auf diese 10 Jahre Turniersport konnte er mit seinen Freunden und seiner Familie ganz stolz zurückblicken und er wollte keinen Tag missen, den er in dieser „Gespannfahrerfamilie“ verbracht hat. In Gedanken wußte er über viele Pferde, Fahrer, Turniere etc. genauestens Bescheid.

Beim Reit- und Fahrverein Zurndorf war Werner Mayerhofer 20 Jahre als stellvertretender Obmann und 40 Jahre aktiv tätig. Der Verein war ihm oft wichtiger als alles andere und jeder der ihn kennt, weiß, dass man Werner am besten am Reitplatz „Schwiebogen“ finden konnte. Es war ein Stück Heimat für ihn, das er mit seinen Freunden geschaffen und aufgebaut hat. Die Veranstaltungen so zu organisieren, dass alles passt, war für ihn das normalste auf der Welt. Alles andere kam danach. Vom österreichischen Pferdesportverband wurde er Ende letzten Jahres mit dem Silbernen Ehrenzeichen ausgezeichnet.

Am  1. Dezember 2011 fanden im Landtag in Eisenstadt Ehrungen von verdienten Sportlerinnen/Sportler und Funktionärinnen/Funktionären statt. Im Rahmen dieser Ehrung erhielt Werner Mayerhofer die Silberne Medaille des Landes Burgenlandes für die Verdienste um den Sport.

Der Österreichische Pferdesportverband wird Werner Mayerhofer stets ein ehrendes Angedenken bewahren. Unser Mitgefühl gilt vor allen seiner Gattin Charlotte, sowie seinen beiden Söhnen Andreas und Matthias, den Verwandten und Freunden.

Foto: (c) Hans Kraus