Die nächsten 14. Tage gibt es in Aachen nur ein Thema: die Weltreiterspiele. In seinen Ausmaßen sind die Weltmeisterschaften ein internationales Topereignis: 924 Starter aus 61 teilnehmenden Nationen werden in 7 Disziplinen gegeneinander reiten, fahren und voltigieren.
Insgesamt werden in den zwei Wochen 500.000 Zuseher den Weltreiterspielen beiwohnen. 1500 Journalisten sind vor Ort und berichten in die ganze Welt. Außerdem wird es TV-Übertragungen in weltweit 157 Länder geben, darunter bei so renommierten Sendern wie der BBC, NBC oder dem chinesischen CCTV. In 40 Ländern werden sogar Live-Bilder gesendet.
Österreich ist mit 35 Athleten in Aachen vertreten. In der ersten Woche werden die Weltmeisterschaften in vier Sparten entschieden. Dies sind: Distanzreiten, Dressurreiten, Vielseitigkeit und Voltigieren;
Erste Disziplin - Distanzreiten
Die erste Disziplin die ausgetragen wird ist das Distanzreiten. Morgen früh um 6:00 Uhr starten alle Teilnehmer (darunter drei Österreicherinnen) in einem Massenstart auf die 160 Kilometer lange Strecke. Sieger und damit Weltmeister wird derjenige Reiter, welcher die 160 Kilometer lange Strecke am schnellsten bewältigt und dessen Pferd den anschließenden veterinärmedizinischen Test positiv besteht. Parallel wird auch eine Teamwertung ausgetragen, bei der die besten drei Ergebnisse addiert werden.
Die Strecke führt die Reiter über das Dreiländereck neben den deutschen Wäldern und Wiesen auch durch belgische und niederländische Landstriche. Der Massenstart und Zieleinlauf finden direkt im Hauptstadion der Aachener - Soers statt.
Geschichtlich sei erwähnt, dass der erste offizielle Distanzritt zwischen österreichischen und preußischen Offizieren ausgetragen wurde. Der Ritt fand 1892 statt und führte die Teilnehmer von Wien nach Berlin (Luftlinie 530 Kilometer). Der erste Distanzritt über die heutigen 160 Kilometer wurde in dieser jungen Sportart 1974 von Hamburg nach Hannover ausgetragen.
Aus Österreich gehen morgen an Start:
- Susanne Thumer aus Niederösterreich, Jahrgang 1949, auf dem 14-jährigen braunen Shagya-Araber Wallach Galib;
- Alexandra Engleder aus Oberösterreich, Jahrgang 1981, auf dem 15-jährigen braunen Araber Wallach Mashid;
- Marguerita Fuller aus der Steiermark, Jahrgang 1960, auf dem 10-jährigen Achal-Tekkiner Wallach Kalacsnyikov,
Die weiteren Bewerbe
Am Dienstag (22. August) beginnen mit dem Grand Prix die Weltmeisterschaften der Dressurreiter. Am Start aus Österreich Vici Max-Theurer, Nina Stadlinger, Caroline Kottas-Heldenberg und Evelyn Haim-Swarovski.
Am Mittwoch werden, nach dem zweiten Teil des Grand Prix, die Mannschaftsmedaillen vergeben. Die besten 30. Einzelreiter des Grand Prix dürfen dann am Freitag im Grand Prix Spezial reiten. Erstmals werden neben der Grand Prix Kür auch im Grand Prix Spezial WM-Titel verliehen. Die besten 15 Reiter aus dem Grand Prix Spezial reiten am Samstag die Musikkür, in der dann abermals WM-Titel für diese Prüfung vergeben werden.
Am Donnerstag (24. August) starten die Bewerbe der Vielseitigkeitsreiter mit der Dressurprüfung. Nach dem zweiten Dressurtag der Vielseitigkeitsreiter folgt am Samstag der spektakuläre Geländerritt. Sonntag folgt die Entscheidung in dieser universellen Sparte mit der Springprüfung im großen Stadion auf der Soers. Aus Österreich werden die drei „Haralds“ an den Start gehen, die unsere Farben bereits in Athen vertreten haben. Harald Ambros, Harald Siegl und Harald Riedl.
Ebenfalls am Donnerstag (24. August) beginnen die Bewerbe der Voltigierer. Dies ist für Österreich die erste Sparte in der wir realistische Medaillenchancen haben. Neben der erfolgreichen Mannschaft aus Wildegg/Niederösterreich zählt vor allem die steirische Voltigierlady Sissi Jarz zu den Top-Favoriten. Das Finale der Voltigierer wird sowohl in der Einzel-,als auch in der Teamwertung am Sonntag ausgetragen.
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