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Viechtwang - eine gelungene Premiere

09.05.2016 - Das erste internationale Fahrturnier im Almtal am ersten Maiwochenende stand unter einem sehr guten Stern. Über 100 Teilnehmer aus 8 Nationen – darunter die USA und Großbritannien – nahmen an diesem großen Fahrturnier in Viechtwang teil und zeigten großen Fahrsport.


Das erste internationale Fahrturnier im Almtal am ersten Maiwochenende stand unter einem sehr guten Stern. Über 100 Teilnehmer aus 8 Nationen – darunter die USA und Großbritannien – nahmen an diesem großen Fahrturnier in Viechtwang teil.  Nach ergiebigen Regenfällen im Vorfeld besserte sich im Turnierverlauf das Wetter von Tag zu Tag – Sonne und Wind trockneten den Boden auf und die Bühne war frei für großartigen internationalen Fahrsport. Ein Rückblick.

Der Vet-Check am Mittwoch für die internationalen Teilnehmer  fand noch bei kühlen Temperaturen mit Regenschauern statt. Positiv war, dass alle vorgeführten Pferde von der Kommission als  „fit to compete“ befunden wurden  und sich alle Teilnehmer auf ihre Aufgaben der kommenden Tage vorbereiten konnten.

Die ersten beiden Turniertage - der Donnerstag und Freitag - waren für die Dressuren reserviert. Die sehr anspruchsvollen Aufgaben mit Seitengängen- Lektionen erfordern ein sehr hohes Maß an Disziplin und Ausbildung. Dass dies möglich ist, wurde auf dem grünen Dressurrasen in der hohen Klasse sehr gut gezeigt.

Im internationalen Bewerb Einspänner Pferde blieb der Sieg trotz hochkarätiger Teilnehmer aus anderen Nationen  in Österreich: Georg Moser und sein selbst gezogener österreichischer Warmblutwallach Nordwind verwiesen mit einer sehr ansprechenden   Dressurvorführung die starke Konkurrenz auf die Plätze. Philipp Faist, der deutsche Einspänner Meister 2014 musste mit Rag zwei Vorlieb nehmen. Dieter Rebenstein, ebenfalls aus Deutschland, belegte den dritten Podestplatz.

Bei den Dressurergebnissen der Klasse S Zweispänner gab es ebenfalls einen rot-weiß-rote Erfolg zu hissen: Josef Michelfeit aus Niederösterreich konnte mit einem wunderschönen Gespann die Jury überzeugen und belegte vor Michael Streinesbeger aus Oberösterreich Rang ein. Dennis Schneiders aus Deutschland wurde Dritter in der Dressurprüfung Klasse S der Zweispänner.

Im internationalen Bewerb der Pony Einspänner mussten sich Christiane Schluder mit ihrer Haflingerstute aus Kärnten und Lokalmatador Erich Pürstinger mit seinem Deckhengst Steendicks Perfect Mind dem Weltmeister Fabian Gänshirt aus Deutschland geschlagen geben.
Peter Schenk aus Vorarlberg platzierte sich mit seinem Pony Vierspänner hinter Roger Campbell aus Großbritannien, der mit seinen Welsh Cob Ponys die vorläufige Führung in der internationalen Vielseitigkeitsprüfung für Pony Vierspänner übernahm, auf Rang zwei.
Martin Wagner aus der Schweiz präsentierte seinen fuchsfarbigen Vierspänner – davon zwei Freiberger Pferde – auf dem Dressurviereck in ausgezeichneter Manier und siegte in dieser ersten Teilprüfung. Christian Schlöglhofer aus Niederösterreich belegte Rang zwei in der internationalen Dressurprüfung für Vierspänner Pferde.

Zahlreiche Ein-, Zwei und Vierspänner  aus ganz Österreich von Vorarlberg bis zum Burgenland waren in den nationalen Bewerben vertreten. Auch hier kämpften die Fahrsportler um Siege und Platzierungen in der Vielseitigkeitsprüfung für Gespanne. Von Ponys über Haflinger, Noriker,  bis hin zum Warmblut kamen hier die verschiedensten  Pferderassen zum Einsatz.

Christian Schlöglhofer konnte sich mit dem holländischen Warmblut Zanzibar in der Dressur für Einspänner Klasse L vor Vinzenz Dobretsberger, dem vielversprechenden  Nachwuchsfahrer mit seinem selber ausgebildeten Lipizzaner Conversano Csalo, an die Spitze setzen. Der Zweitplatzierte Vinzenz Dobretsberger, Sohn von Andrea und Max Dobretsberger,  zeigt eine sehr gute Hand an den Leinen.

Dass sich Kaltblüter sehr wohl am Dressurviereck hervorragend präsentieren können,  zeigt Bernhard Ettl mit seiner Stute Soraya im Dressurbewerb der Vielseitigkeitsprüfung Klasse L für Einspänner Kaltblut.  Er siegt vor Enrico Allgäuer mit seinem Manto Diamant.
Patrick Gösweiner mit Carlsson dominiert in der Dressurprüfung der Klasse L Einspänner für Pony und Haflinger. Seine Schwester Viktoria war mit diesem hoch veranlagten Pony beim CAN Karlstetten zu Saisonbeginn bereits siegreich.

Joachim Zebisch aus Tirol gewann mit seiner etwas eigenwilligen Anspannung – Haflinger plus Pony – die Dressurprüfung der Klasse L Zweispänner offen für alle Rassen. Eine perfekte Veranschaulichung, dass sehr wohl viel möglich und mit Erfolg gekrönt ist!
In der Klasse M Einspänner offen für alle Rassen musste sich die Nachwuchsfahrerin Sarah Louise Kermer den ersten Platz am Podest mit Hubertus Thunhart  aus der Steiermark– einem langjährigen verdienten Mitglied aus Österreichs „Fahrsportfamilie“, teilen.

Josef Kronbichler aus Salzburg wusste seine Haflingerstuten Ciara Camilla und Wolli ausgezeichnet am Viereck zu präsentieren. Es brachte ihm den Dressursieg und eine sehr gute Ausgangsposition für die weiteren Bewerbe. Lothar Zebisch aus Tirol belegte Rang zwei in dieser Dressurprüfung der Klasse M Zweispänner.

Hoch her ging es am Marathontag. Der „Königsbewerb“ im Gespannfahren fordert von Mensch und Tier ein Höchstmaß an geistiger und körperlicher Leistung.  Von den Pferden Aufmerksamkeit, Wendigkeit und vor allem Schnelligkeit – von den  Fahrern in den Hindernissen äußerste Konzentration.

Begeisterte Zuschauer verfolgten bei herrlichem Frühlingswetter die Höchstleistungen der Pferde so wie  die Akrobatik der Beifahrer mit sehr viel Spannung. Nicht alle Gespanne kamen am Samstag heil und gesund  ins Ziel – einige schieden nach einem Sturz in den Hindernissen leider aus.

Bei den Pony-Einspännern  war es Erich Pürstinger vom veranstaltenden Verein, der mit seinem Hengst Steendiecks Perfect Mind an Schnelligkeit nicht zu überbieten war. Er siegte im internationalen Marathonbewerb vor dem Weltmeister der Einspänner Pony Fabian Gänshirt (GER).

Phillip Faist aus dem Nachbarland Deutschland war bei den Großpferde Einspännern nicht zu schlagen und siegte knapp vor dem Zweitplatzierten Vernon Helmuth aus den USA.
Rudolf Pirhofer aus Oberösterreich belegte mit seinem österreichischen Warmblutpferd Bambucca Rang drei im Marathon – er musste leider nach einem Missgeschick einige Strafpunkte kassieren.

Dennis Schneiders aus Deutschland sicherte sich den Marathonsieg bei den Zweispännern Klasse S. Ihm folgte auf Rang zwei der oberösterreichische Landesmeister der Zweispänner 2014, Erwin Gllinger.

Johann Weitlaner aus Italien/Südtirol hatte bereits mit seinen Haflinger mit  einem Dressursieg bereits einen Beweis seines Könnens abgelegt. In souveräner Manier bracht er auch einen Marathonsieg nach Hause. Rebecca Nick aus Tirol belegte mit ihren Ponys Rang zwei im Marathon.

Chrstian Schlöglhofer aus Allhartsberg / NÖ lenkte seinen Vierspänner perfekt durch die Geländehindernisse  und gewann den Marathonbewerb vor Martin Wagner aus der Schweiz.
Samstagabend macht sich  nach der schweren Geländeprüfung  unter den Fahrsportlern eine erste Entspannung breit. Bei ausgezeichneter oberösterreichischer Kost mit passender Weinbegleitung verging dieser letzte gemeinsame  Abend wie im Flug. Musik und Tanz machten zudem gute Laune.

Die Entscheidung über die endgültige Platzierung fällt dennoch am  letzten  Turniertag. Im Kegelparcours wird noch einmal die Wendigkeit und Durchlässigkeit der Pferde sowie das Können der Fahrer auf den Prüfstand gestellt.

Eric Renaud aus der Schweiz bewies im Hauptbewerb, Einspänner Pferde Klasse S international, große Nervenstärke und absolvierte eine einwandfreie Null-Fehlerrunde im Kegelparcours. Amazone Annika Geiger aus Deutschland blieb ebenfalls ohne Abwurf und in der Zeit und belegte Rang zwei in der letzten Teilprüfung. Georg Moser hatte einen Abwurf ( = 3 Fehlerpunkte ) zu verzeichnen und sicherte sich den zweiten Gesamtrang. Ebenfalls mit drei Fehlerpunkten auf dem Konto  fuhr Philipp Faist über die Ziellinie und konnte die Führung nach Dressur und Marathon erfolgreich verteidigen. Er holte sich den Gesamtsieg in der Vielseitigkeitsprüfung Klasse S Einspänner und ist bei der WM in Piber im kommenden August mit Sicherheit ein Favorit.

Bei den Zweispännern der Klasse S kassierte Dennis Schneiders (GER) lediglich 1,46 Punkte aus der Zeitüberschreitung und siegte in der Gesamtwertung. Wolfgang Binder aus der Steiermark kam mit 6,75 Strafpunkten aus dem Kegelparcours nach Hause und wurde Zweiter.
Erwin Gillinger belegte schlussendlich Rang drei bei den Zweispännern Klasse S.
Christian Schlöglhofer brillierte auch im Kegelfahren und sicherte sich den Sieg in der Gesamtwertung der Vierspänner.

Peter Fink aus Vorarlberg und sein Pony Holsteins Dynamik brachten im Kegelparcours der Pony Einspänner Klasse S eine wahre Meisterleistung  und siegten mit nur 1,07 Punkten aus der Zeitüberschreitung in diesem Bewerb. Mit nur einem Abwurf konnte Fabian Gänshirt seine Führung nach Dressur und Marathon klar verteidigen und sicherte sich den Gesamtsieg.
Johann Weitlaner (ITA) hatte auch im letzten  Bewerb bei den Pony Zweispännern  Klasse S das Sagen und siegte im Endklassement  vor Rebecca Nick aus Tirol.

Peter Schenk ließ seine Ponys im Vierspännerbewerb gekonnt rasant durch die Kegeltore flitzen und ging siegreich hervor. Den Gesamtsieg bei den Pony Vierspännern Klasse S holte sich dennoch Roger Campbell  aus Großbritannien.

In den nationalen Bewerben gab es Sieger aus den verschiedenen Bundesländern – der vielseitige Christian Schlöglhofer aus Niederösterreich siegte im Bewerb der Klasse L Einspänner, Enrico Allgäuer belegte mit seinem rasanten Manto Diamant Rang eins bei den Kaltblut Einspännern.

Alois Gstrein und seine Haflingerstute Lisa-Lea waren bei den Haflinger und Pony Einspännern siegreich. Joachim Zebisch aus Tirol gewann den Zweispännerbewerb der Klasse L.

Sarah Louise Kermer hatte im Kegelparcours einen Abwurf zu verzeichnen, siegte aber dennoch in der Gesamtwertung der Vielseitigkeitsprüfung Klasse M Einspänner.
Gerfried Peternell siegte mit seinen flotten Ponys im Kegelfahren der Zweispänner Klasse M. Der Gesamtsieg ging jedoch an Josef Kronbichler aus Salzburg mit seinen Haflingerstuten, die vor ihrer sportlichen Laufbahn bereits eine Zeit als Zuchtstuten verbracht hat haben.

Die Resonanz der Funktionäre und Fahrsportler am Sonntagabend nach den Siegerehrungen war einstimmig positiv – es war sehr schön im Almtal und wir kommen gerne wieder. Für alle fleißigen Helfer, die am Zustandekommen dieser Großveranstaltung beteiligt waren, das größte Lob für ihren tatkräftigen Einsatz!

Text & Fotos: Sonja Bauer
 

Ergebnisüberblick:

Vierspänner

1 SCHLÖGELHOFER Christian / AUT - NÖ / 203,03

2 WAGNER Martin / SUI / 217,2

3 CASTELLI Stefano Umberto / ITA / 548,85

 

Einspänner

1  FAISST Philipp / GER / ANN IN TIME G W / 140,26

2 MOSER Georg / AUT - S/ NORDWIND 8 / 144,04

3 TISCHER Marie / GER / DREAMGIRL 18 / 152,66

 

Einspänner Pony

1 GÄNSHIRT Fabian / GER / DAVID L / 134,15

2 PÜRSTINGER Erich / AUT-OÖ / STEENDIEKS PERFECT MIND / 146,8

3 BOPP Christine / GER / ALMSTUERMER / 156,14

 

Zweispänner Pony

1 WEITLANER Johann / ITA / 145,28

2 NICK Rebecca / AUT - T / 173,77

 

Vierspänner Pony

1 CAMPBELL Roger / GBR / 185,22

2 SCHENK Peter / AUT - V / 201,51

3 SCHNEEBERGER Hans / GER / 215,74


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