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Vici verzichtet ihrem Pferd zuliebe auf Start in Kentucky

13.09.2010 - Die 24-Jährige will ihrem 2009 nach einer schweren Kolik operierten Top-Pferd Augustin OLD die Reise- und Quarantänestrapazen nicht zumuten. Der Focus ist nun auf die Europameisterschaften in Rotterdam 2011 und die Olympischen Spielen in London 2012 gerichtet.


Österreichs beste Dressurreiterin, Victoria Max-Theurer (10. der FEI Weltrangliste) aus Oberösterreich, verzichtet auf einen Start bei den Weltreiterspielen in Kentucky (USA) im September 2010.  Die 24-Jährige will ihrem 2009 nach einer schweren Kolik operierten Top-Pferd Augustin OLD die Reise- und Quarantänestrapazen nicht zumuten. Der Focus ist nun auf die Europameisterschaften in Rotterdam 2011 und die Olympischen Spielen in London 2012 gerichtet.


„Die Entscheidung ist mir und meinen Eltern nicht leicht gefallen“, sagt Vici Max-Theurer, „aber ich bitte um Verständnis, dass ich die Gesundheit unseres Pferdes Augustin OLD über alles andere stelle und auf keinen Fall ein nicht kalkulierbares Risiko eingehen möchte.“


Mit diesen Worten gibt die EM-Fünftplazierte von Windsor (GBR, 2009) und Sechstplazierte im Großen Aachener Dressurpreis (GER, 2010) bekannt, dass sie bei den kommenden Weltreiterspielen, welche von 25. September bis 10. Oktober 2010 in Kentucky (USA) ausgetragen werden, nicht an den Start gehen wird.

 

Die 24-jährige Dressuramazone erklärt, dass bei ihrem 10-jährigen Oldenburger Hengst nach einer schweren Kolikoperation im Herbst 2009 eine sehr aufwändige Fütterung und Betreuung nötig sind, die aber durch die besonderen Einreisebestimmungen in die USA und während des Aufenthalts am WM-Gelände nicht gewährleistet werden können. Augustin OLD, den ihre Mutter Sissy Max-Theurer selbst gezogen hat, bekommt über 24 Stunden verteilt kleine Malzeiten, deren Verabreichungszeiten genau eingehalten werden müssen. Die dafür notwendige dauerhafte nächtliche Anwesenheit eines Pferdepflegers ist vom Veranstalter in Kentucky jedoch untersagt. Auf tierärztliches Anraten wurde auch auf eine für Augustin OLD riskante Heuumstellung verzichtet, da die Einfuhr von europäischem Heu in die USA nicht erlaubt ist. Weiter ist ein ausgeklügeltes Bewegungsprogramm nötig, um jedes Risiko einer erneuten Erkrankung zu vermeiden. An die zweitägige Anreise nach Liege (Belgien) und dem 9-stündigen Flug nach Kentucky schließt sich eine mindestens 42 Stunden dauernde Quarantäne an, in der die voll im Training stehenden Pferde lediglich im Schritt geführt werden dürfen. Auch dies lässt sich mit den für Augustins Gesundheit nötigen Maßnahmen nicht vereinbaren.

 

Mit großem Bedauern verzichtet Victoria Max-Theurer mit Blick auf das Wohl ihres Pferdes auf einen Start in Kentucky. „Ich bin allen Beteiligten für ihre Bereitschaft und ihr Engagement, eine Teilnahme von Augustin OLD und mir bei den Weltreiterspielen dennoch möglich zu machen, äußerst dankbar, aber das Risiko ist zu groß. Ich richte meinen Blick nun auf die Europameisterschaften in Rotterdam (NED, 2011) und die Olympischen Spielen in London (GBR, 2012). Da ist Augustin OLD im besten Alter und es sind keine so schwierigen Einreise- und Aufenthaltsbedingungen zu erwarten.“

 

Bild: Vici und Augustin OLD © Michael Rzepa