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Tag der Champions in Stadl-Paura

20.09.2015 - Sonntag, dritter und letzter Tag des Bundeschampionats der Arbeitsgemeinschaft für Warmblutzucht in Österreich (AWÖ) im Pferdezentrum Stadl-Paura. Reitpferde, Dressurpferde, Springpferde und Fahrpferde kämpften heute noch um die heißbegehrten rot-weiß-roten Schärpen.


Bundeschampionesse der dreijährigen Reitpferde – Beretta von Sir Donnerhall I, Züchter: Johann Breinesel, Weistrach, Reiterin: Nadja Pollhammer. Foto © Pferdeportal


Sonntag, dritter und letzter Tag des Bundeschampionats der Arbeitsgemeinschaft für Warmblutzucht in Österreich (AWÖ) im Pferdezentrum Stadl-Paura. Reitpferde, Dressurpferde, Springpferde und Fahrpferde kämpften heute noch um die heißbegehrten rot-weiß-roten Schärpen.
 

Reitpferde

Gleich um 8.00 Uhr gingen je acht dreijährige und vierjährige Materialpferde in ihre Final-Prüfungen. Jeweils die vier von den Richtern am besten bewerteten Pferde durften am Fremdreitertest teilnehmen, den heuer Renate Voglsang und Stefan Peter abnahmen. Bei den Dreijährigen ging der Sieg mit der sehr hohen Wertnote 8,81 an die Stute Beretta von Sir Donnerhall I (Z.: Johann Breinesel, Weistrach). Diese Stute reizte mit ihren Grundgangarten die Notenskala fast aus. Unter ihrer Reiterin Nadja Pollhammer erreichte sie zweimal 9,5 für Trab und Galopp und als Draufgabe noch eine 9,0 für den Schritt. „Feiner kann man ein Pferd nicht züchten“, so lautete der Kommentar von Richter Johann Speth aus Deutschland.
 

Platz zwei ging an die sehr edle, braune Floridita von Johnson (Z.: Herbert Stanek, Neufeld/L.) und seinen Reiter György Fekete. Die Stute konnte mit drei guten Grundgangarten, einem Traum-Exterieur und ausgezeichneter Rittigkeit überzeugen und kam auf die Endbewertung 8,49. An die dritte Stelle setzte sich der imposante Fuchswallach Pergento MBH von Peron M (Z.: Petra & Stefan Wiesenberger, Natternbach), der seine absoluten Höhepunkte mit Reiter Daniel Spindler im Galopp zeigte. Er kam auf die Gesamtnote 8,41.
 

Bei den Vierjährigen setzten die Richter sogar noch eins drauf. Der sehr modern aufgemachte, braune Wallach Lyngaard von L’Espoir (Z.: Dr. Franz Hummer-Niedermayr, Schwanenstadt) bestach mit einem ausgezeichneten Schritt, der den Richtern 9,5 wert war. Geritten von Heinz-Jörg Wächter zeigte er sich weit gefördert und sehr durchlässig, was auch die beiden Fremdreiter begeisterte. Er ging mit der Endnote 8,90 und dem Titel des Bundeschampions vom Platz.
 

Mit ausgezeichneter Rittigkeit, wie auch einer groß angelegten, räumenden Bergaufgaloppade konnte auch der sehr schicke braune Hengst Flamini von Fürst Grandios (Z.: Christian Großholzner, Bad Hall) punkten. Mit Reiter Stefan Lehfellner erhielt er in beiden Kriterien die 9,0 und eroberte mit Endnote 8,79 den zweiten Platz. Rang drei ging an die wunderschön linierte braune Stute Broadmoar’s Morgenstern und Heimo Kendlbacher mit 8,53, die einen hervorragenden Schritt zeigten und auch sonst in allen Kriterien zu überzeugen wussten.

 

Dressurpferde

Auch im Championat der vier- und fünfjährigen Dressurpferde hatte diese Stute aus der Zucht der Broadmoar KG aus Oisnitz ihren großen Auftritt. Stark in allen drei Grundgangarten überzeugte sie außerdem mit hoher Durchlässigkeit und tollen Reaktionen auf die reiterlichen Hilfen. „Feines Reiten zahlt sich eben aus“, so dokumentierte Johann Speth den Ritt der neuen Bundeschampionesse, der mit 8,40 bewertet wurde.
 

Platz zwei ging an den imposanten, sich mit ungeheurer Aufwärtstendenz bewegenden braunen Hengst Jasper M von Johnson (Z.: Mag. Franz Maier, Wildenau). An diesem Tag präsentierte sich der Strahlemann unter seiner Reiterin Ulrike Prunthaller nicht ganz so durchlässig wie am ersten Tag und wurde mit 8,20 bewertet. Rang drei holte Moosbachhofs Fingal mit seiner Züchterin Petra Wiesenberger im Sattel. Die beiden hatten sich über das kleine Finale qualifiziert und nutzten das große, um das ganze Potenzial des Dunkelfuchshengstes von Fit for Fun zu präsentieren. Dafür bekamen sie die Wertnote 8,08.


Auch der Klasse L ging der Sieg nicht an die Favoriten – den Bundeschampion des Vorjahres Fürst Silvano M und Anja Luise Wessely-Trupp. Die finale Prüfung hatte für den großen, bewegungsstarken Fuchswallach aus der Zucht von Mag. Franz Maier seine Tücken und so erreichte er schließlich mit Wertnote 8,02 den dritten Rang. Vizechampion wurde der lackschwarze Wallach Beverly Boy von Brentano (Z.: Robert Gangl, Kirchbach), der unter seinem Reiter Martin Hauptmann einen groß übersetzten, dynamischen Trab zeigte und eine sehr gute Prüfung lief. Seine Endnote betrug 8,14.

Der sechsjährige Sir Raphael von Sandro Hit wird unter Renate Voglsang Dressurpferde-champion beim AWÖ Bundeschampionat in Stadl-Paura. Foto © Andrea Kerssenbrock 

Sieger in diesem Bewerb wurde einmal mehr das rittigste der vorgestellten Pferde – der braune Hengst Sir Raphael 3 von Sandro Hit, der von Renate Voglsang vorgestellt wurde. Aus der Zucht von Josef Rottner aus Tumeltsham stammend zeigte er drei überdurchschnittliche Grundgangarten, die in der Prüfung von der Top-Dressurreiterin bestens präsentiert wurden und zur Endnote 8,32 führten.

 

Springpferde

Bei den Springpferden setzten sich am Ende in beiden Championaten zwei Schimmel durch, die von Peter Englbrecht vorgestellt wurden. Der Championatsreiter und Ausbilder verstand es sehr gut, den Fähigkeiten und Veranlagungen der jungen Pferde gerecht zu werden. Bei den Fünfjährigen war es schließlich der Hengst Cissé v. Clinton II (Z.: Christian Großholzner, Bad Hall) der über drei Tage die beste Leistung erbracht hatte und sich außerdem von Tag zu Tag steigern konnte. Er kam am Ende auf 23,40 Punkte.
 

Ewald Kottner hatte die Vizechampionesse Lidvina C von Cash and Carry unter dem Sattel. Die kleine Schimmelstute aus der Zucht von Petra & Stefan Wiesenberger zeigte bei jeder Aufgabe die richtige Einstellung und hohe Leistungsbereitschaft und kam so auf 23,30 Punkte. Dahinter konnten sich Eva Resnitschek und der sehr moderne braune Wallach Captain Morgan 3 von Captain Fire (Z.: Ernst Berger, Stadl-Paura) mit 23,00 einreihen. Eine raumgreifende, elastische Bergaufgaloppade und viel Schnellkraft am Sprung ermöglichen dem Paar den dritten Platz.

Die Siegerin der Sechsjährigen ist keine unbekannte – schon fünfjährig konnte sie einen Bundeschampionatstitel gewinnen. Auch in diesem Jahr machte Karlotta 3 unter Peter Englbrecht klar, dass sie für höhere Aufgaben im Parcours geboren ist. Die Schimmelstute von Cardento (Z.: Helmut Hörtenhuber, Eberstalzell) blieb in allen drei Grundprüfungen fehlerfrei und lag in jeder Bewertung über 8,0. Im alles entscheidenden Stechen blieb sie wieder als einziges Pferd fehlerfrei und holte so ihren zweiten Titel in Folge.
 

Zweite wurde die sehr hübsche braune Abrek-Tochter Lara 50 (Z.: Mag. Christian Ascheuer, Gföhl) die sich unter dem Sattel von Heinz-Jörg Wächter ganz auf dem richtigen Ausbildungsweg zeigte. Platz drei holte der von seinem Züchter Alfred Fischer aus Stössing vorgestellte braune Wallach Epsom2 von Epsom Gesmeray, der vor allem durch eine gute, räumende Galoppade und bestes Interieur auffiel.

 

Fahrpferde

Sehr schöne Prüfungen sah man heuer im Waldstadion bei den Fahrpferden. Sechs Pferde waren am Start und drei davon lagen bereits in der ersten Vorrunde auf Wertnoten über 8,0. Bestes Pferd mit 8,70 wurde die erst vierjährige braune Stute Bailey 3 von Certus, die von ihrem Züchter Thomas Blumschein aus Stadl-Paura vorgestellt wurde. Sie überzeugte mit raumgreifenden, gut übersetzten Gängen und besten Fahreigenschaften, die auch den Fremdfahrer begeisterten.
 

Sehr schön präsentierte sich auch der Vizechampion, der siebenjährige Schimmelwallach Bambucca von Breitling W (Z.: Herbert Pichler, Geboltskirchen), der sich sehr ausdrucksstark im Einspänner von Rudolf Pirhofer zeigte. Er kam auf Wertnote 8,60 und wird demnächst die österreichische Warmblutzucht bei der ersten WM der Jungen Fahrpferde in Ungarn vertreten.


AWÖ-Pressetext: Petra Gmainer-Wiedemann
 

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