Ohne Geld keine EM - Bittere Erkenntnis von Springreit-Staatsmeister Anton Martin Bauer bei seiner Pferde-Suche ohne Hilfe kann er diese Saison endgültig abhaken
Die EM der Springreiter Ende Juli im italienischen San Patrignano sollte das absolute Saison-Highlight werden. Einfach alles ordnete Martin Bauer diesem Ziel unter, ließ deswegen im Vorjahr auch die meisten großen Turniere aus, um Remus Racing wieder möglichst behutsam an die Spitze heranzuführen doch nach dem Horror-Unfall vom 11. April ist die EM in weite Ferne gerückt. Der 13-jährige Vollblüter Remus Racing war Bauers großer Liebling und auch sein erfolgreichstes Pferd im Stall. Zweimal wurde er mit ihm Staatsmeister, gewann unter anderem die Großen Preise von Sachendorf, Klagenfurt und Wr. Neustadt. Nach zweijähriger Pause (Bruch des Hüftgelenks) sollte er nun wieder an die Spitze herangeführt werden. "Darum bin ich im Vorjahr auch kaum international geritten, ich wollte ihn auf keinem Fall überbelasten." Nach dessen Tod beim Unfall in Italien kommt jetzt nur noch Remus first in seconds für die große Tour in Frage. Leider ist er mit 16 Jahren schon ein älterer Herr und braucht deswegen längere Erholungspausen. Darum befindet sich Bauer seit gestern auch in der Nähe von Dortmund auf Pferde-Suche. "Doch für ein konkurrenzfähiges musst locker 400.000 Euro hinblättern, ein absolutes Spitzenpferd kriegt man nicht unter einer Million woher soll ich dieses Geld nehmen?" Bis zum CSIO in Linz (13. 15.5.) hat Bauer Zeit, ein Pferd zu bekommen, denn dort fällt die definitive Entscheidung, wer für Österreich in San Patrignano reiten darf. Die Konkurrenz ist mit Puck, Frühmann, Seeburger & Co. bärenstark und ohne ein zweites Top-Pferd ist Bauer wohl chancenlos.
Eine Versicherung war finanziell nicht tragbar
Der Schaden beträgt fast 700.000 Euro! Springreitreferentin Gabi Morbitzer spricht Martin Bauer für die Europameisterschaft Mut zu: "Keine Frage, am Hungertuch muss Martin Bauer auch nach dem Horror-Crash, bei dem er zwei seiner Pferde verlor und sein Transporter einen Totalschaden erlitt, nicht nagen. Aber darum geht es auch nicht, wichtiger ist viel mehr, dass dem dominierenden österreichischen Springreiter der letzten Jahre wieder sportlich auf die Beine geholfen wird." Darum riefen die Steirerkrone und die Sporthilfe auch die Spendenaktion für den sympathischen Steirer ins Leben. Denn Reiten ist nun einmal ein kostspieliger Sport umso härter trifft Bauer dann auch noch der finanzielle Schaden des Unglücks: Geschätzte 660.000 Euro (Wert der Pferde, Transporter, Tierarztkosten usw.) hat diese Horrornacht nämlich dem Wahl-Niederösterreicher gekostet. Noch einmal will Bauer auch klar stellen, warum die Pferde nicht versichert waren. "Die Prämien für ein Pferd betragen zehn Prozent seines Werts. Wenn man dann vier oder fünf Pferde im Stall hat, wo jedes 200.000 wert ist, kommt einiges zusammen wie hätt ich denn diese Prämie bezahlen sollen?" Auch mit einem anderen Vorurteil will er gleich aufräumen: "Einige Pferde hab ich von Gönnern bekommen, doch ohne Ausnahme gehören alle mir allein." Gute Post gabs von der Springreitreferentin des BFV Gabi Morbitzer: "Sie hat mir versichert, dass sie, sofern ich ein Pferd habe, davon ausgeht, dass ich bei der EM dabei bin."
Eine Initiative der Österreichischen Sporthilfe und der Steirerkrone zu Gunsten von Anton Martin Bauer. Helfen auch Sie!
Österreichische Sporthilfe Marxergasse 25 1030 Wien
Kontonummer: 5160106 BLZ: 32000 RLB NÖ/Wien
Kennwort: Martin Bauer
Größte Erfolge:
Olympische Spiele: 26. Platz Sydney 2000; 11. Atlanta 1996
Staatsmeister Springreiten: 2004, 2002, 2001, 2000, 1998;
Military-Staatsmeister: 1988