So viel gelernt
Denn Florians Fokus lag zu der Zeit woanders, nämlich auf dem Eintritt in die altehrwürdige Bewahrerin der klassischen Reitkunst – die Spanische Hofreitschule. Das Vorreiten bei der Aufnahmeprüfung hat er als gar nicht so schwierig in Erinnerung. Als viel schwerer aber seine ersten Monate als Eleve, in denen er ehrfürchtig und nervös bemüht war, jeden Fehler zu vermeiden, gefühlt aber in jedes Fettnäpfchen trat, das erreichbar war. „Es war am Anfang schon eine harte Schule – und wie überall gab es sehr schöne und auch nicht so schöne Zeiten“, erinnert sich Bacher. „Aber ich möchte diese Zeit nicht missen. Ich habe so viel von den unterschiedlichen Reitern lernen können. Ich habe immer genau beobachtet, um mir von jedem das Beste abzuschauen, und mich bemüht,
es dann auch selbst so hinzubekommen.“ Schon als Jugendlicher war Florian bei Turnieren nie sonderlich nervös gewesen, die vielen Vorführungen, die er in der „Spanischen“ ritt, und die ständigen Präsentationen vor Publikum trugen zudem zu jener Nervenstärke bei, von der er heute bei Championaten und anderen Großveranstaltungen profitiert. Ganz besondere Lehrmeister waren in seiner Laufbahn vom Eleven über den Status des Bereiter-Anwärters bis hin zum Bereiter die Lipizzaner. „Die Arbeit mit den Pferden war sehr schön. Im Gegensatz zum Profisport, wo man schlussendlich alle Pferde auf Grand-Prix- Niveau bringen muss, hatten wir in der Spanischen Hofreitschule den Vorteil, dass wir die Pferde auf verschiedene Programmpunkte spezialisieren konnten. Da war man gefordert, sich zu überlegen, was zu welchem Pferd besser passt, und musste im Training auch kreativ werden, um aus den Begabungen des Pferdes das Beste zu machen.“