ONLINE SHOP PFERDEPASS OEPS ONLINE PORTAL

Spanische Hofreitschule verzaubert die Aachener Soers

25.08.2005 - Die berühmten weißen Lipizzaner tänzeln durchs Deutsche Bank Stadion


Das Raunen auf den Tribünen schwankte zwischen Enttäuschung und Überraschung. Alle hatten die Spanische Hofreitschule Wien freudig erwartet – und da ritten die berühmten weißen Lipizzaner schon wieder aus dem Deutsche Bank Stadion. Doch sie kamen ja zurück, um nur noch begeisterter empfangen zu werden. Mit der Gala-Vorführung am Montagabend erlebte das Weltfest des Pferdesports, CHIO Aachen 2005, einen weiteren Höhepunkt.

 

Nicht nur Vergnügen, sondern „viel Andacht“ hatte Moderator Hans-Heinrich Isenbart  gewünscht. Und die 3800 Zuschauer nahmen sich seine Worte zu Herzen. Jeder Schritt, jede Drehung, jedes synchrone Tänzeln der Pferde wurde mit fast atemloser Stille verfolgt, mit konzentriertem und ehrfürchtigem Blick auf den Platz, um ja nichts von der einzigartigen Choreographie zu verpassen. Um die scheinbar zerbrechliche Harmonie von Pferd und Reiter nicht zu zerstören. Doch immer häufiger hielt es die Besucher kaum noch auf ihren Sitzen, bis sie schließlich begeistert im Takt der österreichischen Märsche und Walzer mitklatschten.

 

Denn was es zu sehen gab, war eine Augenweide. Die Reiter in ihren klassischen Uniformen, mit Zweispitz und Frack. Die Tiere mit ihren weißen Mähnen scheinbar locker und leicht durch die Arena trabend – durchdrungen von der hohen Reitkunst, die an der Spanischen Hofreitschule Wien seit über 430 Jahren nahezu unverändert gelehrt wird. Es sind Übungen der eher leisen Töne, und sie bilden damit fast schon einen Gegenpart zur oftmals schwungvollen und dramatischen Musik von Johann Strauß oder Wolfgang Amadeus Mozart. Es ist die reine Körperbeherrschung von Mensch und Tier, beispielsweise das zentimetergenaue Setzen der Hufe beim „Pas De Deux“ – spiegelbildlich von zwei Pferden über den ganzen Platz. Oder die Schulquadrille, bei der acht Tiere ihre genau abgestimmten Bahnen ziehen: Das weltbekannte Ballett der weißen Pferde. Grazie und Leidenschaft, bei der die Zuschauer für zwei Stunden vergaßen, dass sie in der Aachener Soers und nicht in der Wiener Hofburg saßen.