Am 1. August 2010 sind es 30 Jahre, dass die Oberösterreicherin Sissy Max-Theurer bei den Olympischen Sommerspielen in Moskau im Dressurreiten die Goldmedaille erringen konnte. Bis heute ist Sissy Max-Theurer als BFV-Präsidentin aktiv tätig. Für Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer und Sport-Landesrat Viktor Sigl Anlass, mit Sissy Max-Theurer ihren historischen Sieg zu feiern und ihr den Titel Konsulentin für das Oö. Sportwesen zu verleihen.
Wie alles begann…
Sissy Max-Theurer wurde am 20. September 1956 in Linz geboren. Im Alter von zehn Jahren begann sie mit dem Reitsport. Den ersten Reitstunden auf Schulpferden folgte zwei Jahre später die Anschaffung von Pluto Alda, einem kleinen Lipizzaner. Mit ersten Turniererfolgen in der Dressur und einem kurzen Ausflug in den Springsport ging es weiter. 1968 begegnet die Zwölfjährige beim Frühjahrsturnier des Welser Reiterbundes dem Ampflwanger Reitlehrer Hans Max - fünfzehn Jahre später heirateten die beiden. 1973 erhielt die ambitionierte Reiterin den jungen Rappschimmel Mon Cherie.
Olympische Spiele Moskau – Höhepunkt einer erfolgreichen Karriere
1974 schaffte Sissy Max-Theurer den Sprung ins Österreichische Junioren-EM-Team. Zahlreiche Erfolge schlossen sich an. Bei der Europameisterschaft 1979 in Aarhus, Dänemark, besiegte Mon Cherie unter Sissy Max-Theurer die gesamte Dressurelite und stieg auf den ersten Stockerlplatz. Am 1. August 1980 sicherte sie sich dann bei den Olympischen Spielen in Moskau ihren historischen Sieg, die Goldmedaille. Und das, obwohl sie erst nach einer Nachnominierung nach Moskau einberufen wurde. Denn der Reitsportverband hatte, wie auch andere westliche Verbände, ursprünglich beschlossen, keinen Reiter nach Moskau zu entsenden.
Die Zahl der Siege und Platzierungen, die Sissy Max-Theurer in Zusammenarbeit mit ihrem Mann und Trainer Hans Max-Theurer erreichte, ist beeindruckend: In der Zeit von 1978 bis 1984 gewann die staatlich geprüfte Reitlehrerin sechsmal die Österreichische Staatsmeisterschaft, war international in Aachen, Rom, Berlin, München, Kopenhagen, Goodwood und Paris erfolgreich und belegte mit Acapulco 1983 Platz zehn in der Einzelwertung bei der Europameisterschaft in Aachen und 1984 Platz elf bei den Olympischen Spielen in Los Angeles.
Nach der Geburt der Tochter Victoria 1985 und des Sohnes Johannes 1987 schaffte sie vier Jahre später das Comeback. Bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona wurde sie auf Liechtenstein Achte im Dressurfinale. Nach Platz zwölf in der Einzelwertung bei den Weltreiterspielen 1994 in Den Haag beendete sie ihre aktive Laufbahn.
Nach wie vor dem Sport verbunden
Nun unterstützt sie ihre Tochter Victoria, die von 1995 an von Erfolg zu Erfolg reitet. Sissy Max-Theurer, deren besonderes Interesse auch der Pferdezucht gilt, ist seit 2002 als Präsidentin des Bundesfachverbandes Reiten und Fahren in Österreich und seit 2005 als Vizepräsidentin des Aufsichtsrates der Spanischen Hofreitschule Wien tätig. Weiterhin ist sie auch im Vorstand des Österreichischen Olympischen Komitees für Frauenfragen zuständig.
Titel „Konsulentin für das Oö. Sportwesen“ für Sissy Max-Theurer
"Unsere Sissy hat sich mit ihrem Olympiasieg ganz groß in das offizielle Buch der Sportgeschichte unseres Bundeslandes eingetragen. Sie ist ein großes Vorbild für uns alle, in ihrem Engagement für die Gemeinschaft und den Sport", so Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer und Sport-Landesrat Viktor Sigl: "Sissy Max-Theurer hat nicht nur mit ihrem historischen Erfolg vor 30 Jahren maßgeblich zu einem vorzüglichen Ruf von Oberösterreich als Sportland in aller Welt beigetragen, sondern ist bis heute österreichweit engagiert und eine Koryphäe auf dem Gebiet des Reitsports. Sie ist eines der Aushängeschilder des Sportlands Oberösterreichs."
Aus diesem Anlass verliehen Dr. Josef Pühringer und Sport-Landesrat Viktor Sigl der Olympiasiegerin Sissy Max-Theurer den Titel Konsulentin für das Oö. Sportwesen. „Ich bin wirklich sehr gerührt von dieser anerkennenden Geste des Landes Oberösterreich. Das ist eine große Ehre für mich. Jährlich, wenn sich der 1. August nähert, werde ich immer ein wenig sentimental und denke an diese schönen Tage zurück. Auch mein Ausnahmepferd Mon Cherie kommt mir dabei natürlich in den Sinn.“
Foto: Zum "Dreißiger" überreichten Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer (re.) und Sport-Landesrat Viktor Sigl (li.) der Olympiasiegerin Sissy Max-Theurer neben dem Konsulententitel auch ein vergoldetes Hufeisen. © Land OÖ/Kraml