Rekord-Starterzahlen in Ried am Riederberg

02.07.2024 - Das letzte Juni-Wochenende stand in Ried am Riederberg ganz im Zeichen des Vielseitigkeitssports. Neben internationalen Zwei- und Dreistern-Bewerben kamen auch nationale Meisterschaften zur Austragung. Die Niederösterreicherin Charlotte Dobretsberger legte mit ihrem erfahrenen Simsalabim MT einen Start-Ziel-Sieg hin. Nach einer wahrlich meisterlichen Dressur am Freitag mit nur 25,20 Minuspunkten und einem fehlerfreien Ritt im Gelände ging Dobretsberger am Sonntag mit einem komfortablen Vorsprung von einem Abwurf in den Abschlussparcours und blieb abermals fehlerfrei. Damit sicherte sie sich den Gesamtsieg der Zweisternprüfung, den NÖ Landesmeistertitel in der Allgemeinen Klasse, und sie trug maßgeblich zum Titelgewinn für Niederösterreich in der Bundesländermannschaftsmeisterschaft bei. Der NÖ-Vizelandesmeistertitel ging an Amy Rose Frühwirth, die mit Kelly Clarkson P ebenfalls das Dressurergebnis nach Hause ritt. Dritte in dieser Meisterschaft wurde Petra Radner mit ihrer Stute All my senses.

Aber nicht nur die Reiter:innen in den nationalen Bewerben repräsentierten die Vielseitigkeit von ihrer besten Seite, auch in den internationalen Prüfungen sah man Sport auf höchstem Niveau. Zahlreiche fehlerfreie Ritte und topfitte Pferde sprachen für sich. Erfreulicherweise dominierten österreichische Reiter:innen die anspruchsvolle Dreistern-Prüfung – allen voran Robert Mandl, der mit Sacre' Coeur siegte und mit Chateau Gaillard Siebter dieser Prüfung wurde (und damit knapp aus der Platzierung rutschte). Platz zwei und sechs belegte Katrin Khoddam-Hazrati mit ihren Stuten Oklahoma 2 und Renegade. Dazwischen platzierten sich Robin Erkinger/Miami Beach, Roland Pulsinger/Tiefenhof’s Lavalino und Amy Rose Frühwirth/Gin Tonic 150, sie alle blieben ohne Hindernisfehler im Gelände.

Überhaupt gab es wenige Fehler an den Hindernissen. Die von Andreas Riedl fair gebaute Geländestrecke zeichnete sich durch eine gute Linienführung und die Vielfalt der Hindernisse aus. Schlüsselstellen waren mehrere schmale Sprünge, Kombinationen und der zweite Wassereinsprung mit einem kniffligen Aussprung nach einer Wendung. Christian Steiner, technischer Delegierter und Richter, war die Begeisterung des Kurses anzumerken. Selten habe man so fitte Pferde nach den Prüfungen gesehen, freut er sich über das Lob der Tierärztin. Eine Bestätigung dieses Eindrucks lieferte die Verfassungsprüfung vor dem Springen, die alle Pferde anstandslos passierten.

Neben der Geländestrecke, die für alle Klassen optimale Anforderungen bot, hob Steiner besonders die logistische Meisterleistung des Veranstalterpaares Bernhard Neunteufel und Cornelia Zach hervor. Gastställe, Wasser, Strom, die Böden auf den Reitplätzen, Kühltruhen voller Eis für die Pferde im Zielbereich, die Sicherung der Straße durch die örtliche Feuerwehr – nichts wurde dem Zufall überlassen. Das Wohl der Pferde und Reiter*innen stand stets vor allem.

Mit an Bord des Mammut-Events mit exakt 214 Starts in sechs Kategorien und zwei Meisterschaften war das eingespielte Turnierteam des Reitstalls Neunteufel. Zahlreiche freiwillige Helfer*innen standen bei den Hindernissen, als Laufkuriere, Schreiberinnen in den Dressurbewerben sowie in der Gastronomie im Dauereinsatz. Conny Zach koordinierte, telefonierte, funkte, radelte, schleppte, gratulierte und motivierte in der Endlosschleife während Bernhard Neunteufel als Teilnehmer und Veranstalter vom Traktor in den Sattel und vom E-Bike in den Richterturm hüpfte. Alles in allem ging am Sonntagabend eine rundum gelungene Veranstaltung zu Ende.
Andrea Kerssenbrock

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