18.02.2006 - Das sensationelle Comeback von Thomas Frühmann wird nun durch einen positiven Dopingbescheid getrübt. Ein Wirkstoffanteil steht auf der Dopingliste doch der Herzkranke Thomas nimmt das von seinem Arzt verschriebene Medikament seit Jahren und hat dies auch immer angegeben…

Das sensationelle Comeback von Thomas Frühmann wird nun durch einen positiven Dopingbescheid getrübt. Ein Wirkstoffanteil steht auf der Dopingliste doch der Herzkranke Thomas nimmt das von seinem Arzt verschriebene Medikament seit Jahren und hat dies auch immer angegeben…

Thomas Frühmann hat in dieser Weltcupsaison drei von vier Weltcupturnieren gewonnen. Die Siegesserie begann Anfang Dezember in Genf/SUI wo er seinen ersten Weltcupsieg nach vielen Jahren der Pause gewinnen konnte. Ende Dezember wurde er Dritter beim Weltcupturnier von London/GBR. Dort musste Thomas zur Routine-Dopingkontrolle, wo er wie immer seine Standardmedikation angab.

Weiter ging der Weltcup im Jänner in Leipzig/GER, wo er erneut siegreich war. Nach seiner Rückreise wurde er von der FEI (Internationaler Reitverband) – informiert, dass die A-Probe positiv war.

Thomas – Jahrgang 1951 – leidet unter Bluthochdruck und nimmt deshalb seit Jahren das Kombinationspräparat CONCOR+ ein. Dieses Herzmedikament enthält einen Betablocker und – was den meisten nicht bekannt ist – in geringer Dosis auch das Diureticum Hydrochlorothiazide. Während der Betablocker die Herzfunktion stärkt, ist Hydrochlorothiazide ein Mittel, dass Thomas hilft Wasser aus dem Körper zu transportieren um das Herz zu entlasten. Im Gegensatz zu Betablockern steht Hydrochlorothiazide jedoch auf der Liste der im Sport verbotenen Substanzen.

Thomas bekommt das Mittel auf Grund der Diagnose und des Rezeptes seines Arztes und hat dies auch immer offiziell angegeben.
Thomas forderte aus der Überzeugung seiner Unschuld heraus die B-Probe an. Inzwischen nahm er am Weltcupturnier in Vigo/ESP teil, wo er seinen dritten Weltcup Sieg in dieser Saison erringen konnte. Gestern Abend bekam Thomas die Nachricht, dass auch die B-Probe positiv war.

Thomas Frühmann wird alle Mittel in dieser Angelegenheit ausschöpfen um klarzumachen, dass er mit CONCOR+ ein für ihn lebenswichtiges Medikament eingenommen hat – und dies auch weiter tun muss – und sich somit keines Dopingvergehens schuldig fühlt. Seine Therapie entspricht dem modernen medizinischen Standard und ist für ihn lebenserhaltend.

Der nächste Schritt ist, dass Thomas ein Hearing im Österreichischen Bundesfachverband wahrnehmen wird um seinen Standpunkt zu erläutern. Ein Termin ist noch nicht bekannt.