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"Missverständnis" kostet Einzug ins EM-Finale

15.08.2015 - Auf dem Weg ins Finale passierte Victoria Max-Theurer und ihrer Championats-Debütantin Blind Date das Malheur. Null Punkte für Lektion 15 und 16, weil die unerfahrene 13-jährige Hannoveraner-Stute keine Piaffe zeigte. Der Rest der Prüfung war top. Am Ende fehlten nur 1,736 Punkte für die Top-15.


Auf dem Weg ins EM-Finale der Top-15 passierte Victoria Max-Theurer und ihrer Championats-Debütantin Blind Date das Malheur. Null Punkte für Lektion 15 und 16, weil die unerfahrene 13-jährige Hannoveraner-Stute keine Piaffe zeigte, sich wohl von Fotografen und dem 40.000 Menschen fassenden Stadion in Aachen beeindrucken ließ. Nach Platz 10 mit 75,2 Prozent im Grand Prix blieb in der schwersten Dressur-Prüfung der Welt, dem Grand Prix Special, Rang 21 mit 69,412 Prozent.

Um 15 Uhr gehen Victoria Max-Theurer und Blind Date als Paar Nummer 21 in den Grand Prix Special der Top-30 in Europa. Die beiden legen richtig gut los. Zumal Österreichs 12-fache Staatsmeisterin schon nach dem überraschenden zehnten Platz im Grand Prix angekündigt hatte, dass sie im Special „nichts zu verlieren“ habe.

Aber sie hatte auch vor zu großen Erwartungen gewarnt: „Hier liegen alle so eng beisammen, man weiß nie, was in so einer schweren Prüfung passiert. Außerdem sind wir in Aachen.“ Leider sollte die dreifache WM-Sechste Recht behalten. Bei Lektion 15 passierte das Malheur. Der Live-Score im Stadion hatte das österreichische Duo bis dahin sogar als Führende mit einer Wertung um die 76 Prozent angezeigt.


Im strömenden Regen verabschiedete sich Victoria Max-Theurer, die trotz des Patzers lächeln konnte, vom Publikum in Aachen: "Aachen war ein nächster wichtiger Schritt für uns." 
Foto © OEPS | Tomas Holcbecher

Final-Einzug trotz Patzer um nur 1,736 Punkte verpasst
„Wir haben wirklich sehr gut angefangen und auch nach unserem Missverständnis waren die Lektionen alle super. Sie hat kurz die Konzentration verloren, vielleicht weil wir da im Schritt direkt auf die Fotografen zugeritten sind. Ich habe noch probiert ihre Aufmerksamkeit wiederzubekommen. Aber dann war’s auch schon vorbei“, sagt Victoria Max-Theurer. „Ich nehme das Beate (Anmerkung: Stallname von Blind Date) nicht übel, beim nächsten Mal machen wir es besser, wir lernen beide dazu. Das Championat in Aachen war ein wichtiger nächster Schritt.“

Wie gut Victoria Max-Theurer und Blind Date tatsächlich den Rest der Prüfung absolvierten, zeigt nicht zuletzt, dass die beiden trotz dieses Patzers den Einzug in die Top-15, die am Sonntag die Kür bestreiten, nur um 1,736 Prozent verpassten.

Zum Drüberstreuen musste die 29-jährige Oberösterreicherin unmittelbar nach ihrem Ritt zur Dopingkontrolle, die mehr als zwei Stunden dauerte. Das Finale um die Medaillen bekam Vici nur am Live-Scoring ihres Smartphones mit, weil der Fernsehapparat in der Dopingkontrollstelle ausgefallen war.

Verrücktes Wetter, verrückter Special, EM-Rekord für Dujardin
Gold ging in einem Special in dem nicht nur das Wetter verrücktspielte – die Deutsche Isabell Werth, die erfolgreichste Dressurreiterin aller Zeiten, verritt sich und nahm es mit viel Humor („Was kann das Pferd dafür, dass eine Blondine drauf sitzt?“), während der niederländische Team-Europameister Edward Gal als Schlussreiter vom Richter abgeläutet wurde, weil sein Undercover sich während der Prüfung auf die Zunge gebissen hatte und aus dem Maul blutete – immerhin standesgemäß an die britische Olympiasiegerin Charlotte Dujardin und Valegro. Die Prozentpunkte von 87,829 für das Paar sind EM-Rekordmarke.

Österreichs Dressur-Richter Thomas Lang für Olympia nominiert
Österreichs einziger Fünf-Sterne-Richter Thomas Lang stand neben 11 anderen Richtern auf der Longlist des Weltreiterverbandes FEI für Rio. Freitagabend entschied in Aachen das Los. Dieses fiel neben dem Österreicher auf Susanna Baarup (Dänemark), Stephen Clarke (Großbritannien), Eduard de Wolff van Westerrode (Niederlande), Peter Holler (Deutschland) und Gary Rockwell (USA). Maribel Alonso (Mexiko) war schon zuvor zur Vorsitzende des Richtergremiums bestimmt worden. Auf der Reserve-Richterliste stehen, im Falle eines Ausfalls, die Schwedin Annette Fransen-Jacobaeus und danach die Französin Isabelle Judet.

Österreichs Westernreiter im Einzel-Finale mit guten Chancen auf Top-Plätze
Tina Künstner-Mantl mit Nu Chexomatic und Klaus Lechner mit Cody Rooster Delmaso freuen sich nach ihrem Parallellauf von Freitag auf Platz 8 (Score 215,5) und der damit verbundenen direkten Qualifikation aufs Finale am Sonntag (Start: 10 Uhr). Tina kommt mit Startnummer 11, Klaus folgt mit der 13. Was die beiden Tiroler zu ihren Qualifikationsritten und zu ihren Chancen im Finale sagen, finden Sie im Video-Interview mit EQWOtv hier.

Fotos © OEPS | Tomas Holcbecher

FEI Europameisterschaft Dressur, Springen, Reining, Voltigieren und Fahren 
in Aachen von 11. bis 23. August
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DRESSUR
Samstag, 15.08.2015,
MEGGLE-Preis, Grand Prix Spécial (die Top-15 sind für die Kür qualifiziert)
GOLD: Charlotte Dujardin (GBR), Valegro | 87,829
SILBER: Kristina Bröring-Sprehe  (GER), Desperados FRH | 83,067
BRONZE: Hans Peter Minderhoud (NED), Glock’s Johnson TN | 79,034
21. Victoria Max-Theurer (AUT), Blind Date | 69,412
Ergebnis im Detail hier

Sonntag, 16.08.2015, Medaillenentscheidung
13.30 Uhr Deutsche Bank Preis, Grand Prix Kür (Top-15)
Startliste hier
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REINING-Programm (Westernreiten, Deutsche Bank Stadion)
16.08.2015, Medaillenentscheidung
10.00 Uhr HAVENS Pferdefutter-Preis, Einzelwertung Finale (Top-20)
Startnummer 11 (ca. 11 Uhr): Tina Künstner-Mantl
Startnummer 13 (ca. 11.10 Uhr): Klaus Lechner
Starliste hier