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Mag. Claudia Möller im Interview

19.03.2012 - Mag. Claudia Möller – Vielseitigkeitsreferentin beim Österreichischen Pferdesportverband - spricht über ihr Amt der Referentin und die damit verbundenen Aufgaben, Erwartungen und Zielsetzungen.


Mag. Claudia Möller – Vielseitigkeitsreferentin beim Österreichischen Pferdesportverband - spricht über ihr Amt der Referentin und die damit verbundenen Aufgaben, Erwartungen und Zielsetzungen. Ihr großes Ziel: den Vielseitigkeitssport in Österreich sicherer und erfolgreicher zu machen. Ihr Zwischenziel: Ein EM Start der Junioren Rebecca Gerold und Michael Spörk und eine gute Platzierung von Harald Ambros bei den Olympischen Spielen in London.

 

Frage: Wann haben Sie das Amt des Referenten übernommen und welche Erwartungen sind damit verbunden?
Das Amt als Referentin habe ich mit Beginn 2009 übernommen. Meine Intention damals und heute ist es, den VS-Sport beziehungsweise die Sportler in Österreich zu unterstützen und ihnen ein Bindeglied zwischen Verband, Veranstalter, Trainer etc zu sein.

 

Frage: Welche Ziele setzten Sie sich als Referentin und was erwarten Sie für die Zukunft des österreichischen Pferdesports?
Mein Ziel ist es, mit Hilfe unserer extrem engagierten und erfahrenen Kadertrainerin Lucinda Green, die wir seit 2011 für Kaderkurse verpflichten konnten, den Vielseitigkeit-Sport in Österreich sicherer und erfolgreicher zu machen. Wir haben einige sehr talentierte Reiter und Reiterinnen mit aussichtsreichen Pferden, die sich bei richtigem Training und vernünftigem Zeitmanagement auf internationalem Niveau bewähren können. Weiter ist es wichtig, auch unseren Nachwuchs zu fördern und immer wieder neue Talente für unsere Sparte – der Krone der Reiterei – motivieren zu können. Für heuer hoffe ich vor allem bei unseren Junioren – Rebecca Gerold und Michael Spörk auf einen Start bei den EM und eine gute Platzierung von Harald Ambros in London und ein gutes Abschneiden unserer Reitern auf nationalen und int. Turnieren.

 

Frage: Was trauen Sie Harald Ambros bei den Olympischen Spielen in London zu?
Harald Ambros, unserem Aushängeschild in der Vielseitigkeit, traue ich einen Platz im ersten Viertel zu. Bei ihm steht und fällt es mit der Dressur. Gelände und Parcours beendet er meistens ohne Fehler.

 

Frage: Wie steht es um das momentane Niveau in der Vielseitigkeit?
Das Niveau in der Vielseitigkeit ist in den letzten Jahren sehr gestiegen. Es wird immer mehr Leistung in der Dressur, im Springen und sehr viel Technik im Gelände gefordert. Früher war das Gelände für einen guten Platz ausschlaggebend. Heute hat man ohne eine sehr gute Dressur im Spitzenfeld und einen fehlerfreien Parcours kaum noch eine Chance auf eine gute Platzierung. Die Anforderungen sind sehr gestiegen, aber auch die Pferde haben sehr viel mehr Potential als früher. Vor 20 Jahren hieß es: ein Pferd, dass zu wenig Gang für die Dressur hat, zu unvorsichtig im Parcours ist, aber mutig im Gelände ist, reicht um ein gutes Vielseitigkeit-Pferd zu sein. Diese Zeiten sind lange vorbei.

 

Frage: Und wie sieht es speziell in Österreich aus?
Auch in Österreich ist das Niveau sehr gestiegen, auch wenn wir den traditionellen „Buschnationen“ wie Großbritannien, Irland, Neuseeland, Deutschland etwas nachhinken. Bei uns ist „Eventing“ eben noch immer eine Randsportart und deshalb ist die Chance, wirklich viele internationale gute Reiter zu bekommen geringer, als beispielsweise beim Schifahren in Österreich. Nicht zu vergessen ist, dass jeder Reiter - um Erfolg zu haben - auch das richtige Pferd braucht. Gute, erfahrene Pferde sind teuer und nicht für alle leistbar und auch schwer zu bekommen. Oft bleibt nur der schöne, aber lange Weg ein junges, talentiertes Pferd auszubilden. Schnelles „Hinaufreiten“ führt oft nur zu kurzfristigem Erfolg.

 

Frage: Stichwort Jugendförderung. Der OEPS hat neue Konzepte für die olympischen Disziplinen entwickelt, welche ein kontinuierliches Training bei Spitzenbetreuern ermöglicht. Wie wird dieses Programm angenommen?
Dieses Konzept ist noch in Entwicklung, aber kontinuierliches Training bei Spitzentrainern ist sicher eine super Sache und jeder Jugendliche sollte stolz und dankbar sein, wenn er in dieses Programm aufgenommen wird.