Westernreiten ist ein Vergnügen für Freizeit, Breiten- und Spitzensport und bietet eine Vielfalt an Möglichkeiten. Das wichtige Fundament ist aber eine feine Bodenarbeit.
Junge Pferde müssen für den Western-Turniersport aber ebenso für Freizeit- und Breitensport gut vorbereitet werden. Bei der Westernreitweise kommt es ganz besonders auf „Horsemanship“ an, einer soliden Ausbildung unter besonderer Beachtung des Tierschutzgedankens und der Fairness gegenüber dem Sportpartner Pferd. „Schon in der Grundausbildung des jungen Pferdes steht konsequente und vertrauensaufbauende Bodenarbeit an oberster Stelle. Das Anreiten und das aufbauende Jungpferde-Training ist eine prägende Phase für das künftige Pferdeleben mit seinem Menschen. Der Grat zwischen Spiel, Wohlfühlzone und Leistung ist schmal, daher sollen diese Phase erfahrene Trainer:innen übernehmen oder mit deren Hilfe erarbeitet werden. Ausdauer- und Krafttraining sowie Abwechslung macht sportive, gesunde und motivierte Arbeitspferde bis ins hohe Alter“, erklärt Western-Referentin Gabriele Michalek.
Looks simple – but isn’t!
Zu achten ist, dass die Ausbildungsstufen „Takt, Losgelassenheit, Nachgiebigkeit, Aktivierung der Hinterhand, Geraderichten und Durchlässigkeit“ eingehalten werden. Auf diese Art bekommt man die natürliche Selbsthaltung des Pferdes. Das korrekt ausgebildete Westernpferd reagiert auf leichte Hilfen und kann einhändig, in guter Selbsthaltung, am losen Zügel geritten werden.
Das Heranführen junger Pferde ans Turniergeschehen mit den Disziplinen „Longe Line“ und „In-Hand Trail“ ist ein essentieller Teilbereich der Entwicklung. Schon die jungen, noch nicht unter dem Sattel vorgestellten Pferde können an Westernturnieren teilnehmen. Die Longe Line bietet die Möglichkeit, junge Pferd im Showhalfter an der Longe in den Grundgangarten, in beide Richtungen vorzustellen. Das wäre ohne die oben erwähnte Bodenarbeit und Horsemanship unmöglich. Beurteilt werden Exterieur, ruhige Rückenbewegung und Gangqualität sowie Ausdruck und Haltung. Wie der Name schon sagt, wird das junge Pferd in der „In-Hand Trail“ durch einen Parcours über Trail-Hindernisse – Tor, Schritt und Trab über Stangen, Back Up, Side Pass, Brücke, Drehung in der Box, Schritt und/oder Trab Slalom durch Kegel oder um Kegel herum – geführt. Diese Klasse ist für 2- und 3-jährige Pferde, die noch nicht unter dem Sattel vorgestellt werden. Die Hindernisse sind gleich wie für Standard-Trail-Klassen mit Ausnahme von Lope-Overs.
Es ist eine großartige Ergänzung zum Training und eine ausgezeichnete Möglichkeit dem Pferd beizubringen, wie die Hindernisse bewältigt werden können. Es gibt jungen Pferden einen zusätzlichen Bereich, auf den sie sich konzentrieren können und wie sie sich auf die Trail Klasse unter dem Sattel vorbereiten. Es ist auch eine gute Möglichkeit für das Showmanship Training!
„Dieser Einstieg ins Turniergeschehen ist eine sehr lehrreiche Arbeit für das Pferd. Die Arbeit, die In-Hand Trail steckt, hilft ein angenehmes und ausgeglichenes Pferd zu bekommen. Es ist ein idealer Weg junge Pferde im Beisein ihrer erfahrenen Pferde-Kollegen an Turniere zu gewöhnen. Obwohl sie schon Leistung bringen müssen, werden sie nicht überfordert, da diese Lektionen zur regelmäßigen Trainingsarbeit gehören. So lernen sie spielerisch mit der fremden Umgebung und auch dem Pferdetransport umzugehen“, erklärt Michalek. Basistraining – geduldig, konsequent und frei von Emotionen ist der Weg zum Vertrauen und zur willigen Mitarbeit.