Katharina Zajic: Alles begann im Prater

29.03.2022 - Trotz ihres jungen Alters zählt Katharina Zajic zu den großen Talenten im österreichischen Dressurlager. Wenig verwunderlich, dass die 15-Jährige seit knapp zwei Jahren zum OEPS Talente Team gehört und die Vorzüge eines maßgeschneiderten Förderprogramms genießt. „Ich habe schon vor einiger Zeit mitbekommen, dass einige meiner Vorbilder im Talente Team waren. Das war natürlich auch ein Ziel für mich, dass ich so gut werde, dass ich diesen Weg auch gehen kann. Mein Papa hat mich ganz heimlich, still und leise angemeldet – ich habe davon nichts gewusst. Meine Eltern wollten einfach vermeiden, dass ich enttäuscht bin, sollte es nicht klappen. Als ich dann erfahren habe, dass ich aufgenommen wurde, war das ein richtig cooles Gefühl. Ich habe bei den Lehrgängen, egal ob es in den Bereichen Sport, Mentaltraining oder Medienarbeit war, bislang viel für mich mitnehmen können. Das gesamte Talente Team ist wirklich spitze und es haben sich schon einige Freundschaften entwickelt“, berichtet Zajic.


„Ich wollte den Pferdesport professioneller ausüben“

Abenteuer, Tradition und Wiener Charme zugleich – kein anderer Ort versprüht so viel Energie und Lebensfreude wie der Wiener Prater, der für seine vielen Attraktionen bekannt ist. Für die 15-Jährige war es auch jener Ort, der sie dem Pferdesport näherbringen sollte und der Startschuss für die neu gewonnene Leidenschaft war. „Als kleines Kind war ich immer mit meinem Papa im Prater. Da bin ich schon mit den Pferden im Kreis geritten. Ich habe die Tiere einfach in mein Herz geschlossen und wollte das weiterverfolgen“, erzählt die Wienerin über ihre Anfänge. Danach startete die Reise im Freizeitstall Höldrichsmühle, wo in den Anfangsjahren zunächst das Voltigieren im Vordergrund stand, da sie mit ihren fünf Jahren für das normale Reiten noch zu jung war. Nachdem auch das Reiten offiziell erlaubt war, absolvierte sie den Reiterpass und die Reiternadel. „Irgendwann haben die Entwicklungsmöglichkeiten gefehlt. Ich wollte mehr lernen, als in einem Freizeitstall möglich war, einfach weiterkommen, aber für das war der Stall nicht ausgerichtet. Ich wollte den Dressur-Sport professioneller ausüben.“ Mit zehn Jahren wurde sie Schülerin von Lisa Maria Pfuisi, mit ihr war der Weg in den Turniersport geebnet. „Mittlerweile trainieren wir im Magna-Racino, die Rahmenbedingungen dort sind perfekt“, gibt die 15-Jährige zu Protokoll.

(c) Lukasz Kowalski
(c) Lukasz Kowalski

Europameisterschaft als großes Ziel

Eigentlich war Zajic 2021 schon für die Europameisterschaft nominiert, musste ihre Teilnahme aber aufgrund einer Verletzung ihres Pferdes Don Joan zurückziehen. Doch die Wienerin ließ sich davon nicht unterkriegen und greift 2022 in ihrem letzten Pony-Jahr noch einmal an und will die verpasste EM nachholen: „Sehr schade, dass es nicht geklappt hat, aber so ist das hin und wieder im Sport. Aber wir beide wollen heuer noch einmal voll angreifen. Trotz der langen Pause fühlt es sich so an, als wenn wir immer trainiert hätten. Auch wenn ich manchmal einen schlechten Tag habe, wir passen ideal zusammen. Er ist so lieb und immer für mich da.“ Das Reiterin/Pferd-Duo, das mit dem starken Trab seine Lieblingslektion im Viereck gefunden hat, war bislang auch schon sehr erfolgreich und konnte sich 2019 und 2020 zur Wiener Landesmeisterin (Pony) und 2020 zusätzlich zur Wiener Landesmeisterin (Jugend) krönen. Aber auch das erste internationale Turnier 2021 in Ungarn blieb der ehrgeizigen Wienerin in bester Erinnerung: „Mein erstes internationales Turnier werde ich wohl auch nie vergessen. Es war eine unglaublich tolle Erfahrung für mich. Das Feeling und die Atmosphäre sind ganz anders als bei einem nationalen Turnier. Ich freue mich auf alle Turnierteilnahmen, die noch vor mir liegen. Es ist für mich wirklich etwas Besonderes.“ Eines ist jedoch fix: Zajic wird mit akribischer Arbeit versuchen, ihre Leistungen weiter zu steigern, und so vielleicht selbst einmal ein Vorbild für junge NachwuchsreiterInnen werden.

(c) Lukasz Kowalski
(c) Lukasz Kowalski

Unterstützung der Eltern und der Trainerin

Im Leben der Schülerin, die die Liese Prokop Privatschule für Hochleistungssportler besucht, spielen die Eltern und vor allem die Trainerin Lisa Maria Pfuisi eine entscheidende Rolle.
„Wir sind ein eingeschweißtes Team, jeder hat seine Aufgaben. Meine Trainerin hat ein super Gespür für Pferde und leitet mein Pony und mich mit viel persönlichem Einsatz an. Meine Eltern unterstützen mich in allem, was ich mache, sowohl im Training als auch bei den Turnieren, und wenn ich jetzt mehr international reiten werde, werden sie auch immer an meiner Seite sein“, zeigt sich die Wienerin über den großartigen Support ihrer Eltern und ihrer Trainerin sehr dankbar. Ein Schlusswort, das wir gerne so stehen lassen.

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