Distanzreiterin Julia Klein qualifizierte sich vergangenes Wochenende in Aschen für die Nachwuchs-Europameisterschaften in Portugal und erzählt über ihre bisherigen Erfolge, die Vorbereitungen für das Championat im September und ihren Bezug zum Pferdesport.
"Im Distanzreiten stehen die Bedürfnisse des Pferdes im Vordergrund. Man muss lernen auf das Pferd zu hören", erklärt Julia Klein, steirische Landesmeisterin im Distanzreiten des Vorjahres, den Grundgedanken ihrer Sportart. Ihre Leidenschaft zum Reiten hat sie von ihrer Mutter mit in die Wiege gelegt bekommen: "Seitdem ich denken kann, habe ich mit Pferden zu tun. Meine Mutter ist schon immer viel geritten. Durch sie bin ich auch als kleines Kind zu meiner Dressurausbildung gekommen und habe dort von Grund auf den Umgang mit den Pferden gelernt."
2012 trat die Grazerin bei ihrem ersten, großen Distanzritt an und holte sich den Titel der steirischen Landesmeisterin im Distanzreiten der Jugend über 60 km. "Normalerweise fängt man mit leichten Ritten über 20 oder 40 Kilometer an. Ich bin aber gleich eine Distanz von 60 Kilometer geritten und habe das ganz gut gemeistert." Die 17-jährige holte sich im darauffolgenden Jahr erneut denselben Titel und wurde 2015 steirische Landesmeisterin der Distanz in der allgemeinen Klasse. Ein Geheimrezept für ihren Erfolg gibt es aber nicht "Es gibt keine Technik die immer funktioniert oder die ich jedes Mal anwenden kann. Man muss individuell auf sein Pferd eingehen. Das macht das Distanzreiten ja auch so spannend, man muss sich immer an die Situation anpassen."
Das wichtigste beim Distanzreiten ist laut der Schülerin auf sein Pferd zu hören, auf seine Bedürfnisse einzugehen und es verstehen zu lernen. Auch das Zusammenspiel von Reiter und Pferd steht im Mittelpunkt:"Bei langen Ritten sitzt man bis zu sieben oder acht Stunden auf seinem Pferd. Man muss sich stark konzentrieren, darauf achten wohin das Pferd steigt, seine Geschwindigkeit und auch seine Energie im Auge behalten", betont Julia. "Für mich vergehen die Runden aber wie im Flug. Ich verliere dann jegliches Zeitgefühl und weiß nicht ob ich schon 10 Stunden oder erst 50 Minuten auf meinem Pferd unterwegs bin."
Ihr Distanz-Können hat die junge Sportschülerin sowohl national, als auch international etliche Male unter Beweis gestellt: 2015 holte sie sich den dritten Platz bei der österreichischen Meisterschaft der Junioren und heuer zwei Siege beim CEIJY1* über 80 Kilometer und beim CEIJY2* über 120 Kilometer in Samorin (SK) und Rang eins beim CEIJY2* (120 km) in Babolna (HUN). "Julia ist eine sehr talentierte junge Reiterin, die man fördern muss. Als Bundesreferent bin ich sehr stolz auf ihre bisherigen Leistungen", freut sich Distanzreferent Peter Alleithner über die Leistung des OEPS-Talente-Team Mitglieds .
Beim CEIYJ2*-Turnier in Aschen (26.-29.5.) über 120 Kilometer qualifizierte sich die Nachwuchs-Distanzreiterin mit Terceira Larzac sogar für die Europameisterschaften der Junioren/ Jungen Reiter in Portugal (2.-4.9.). "Ich habe mein Ziel, die EM in Rio Frio, erreicht und hoffe auf das Beste. Ein Sieg wäre toll, hat aber nicht oberste Priorität. Es geht mir vor allem darum, dass mein Pferd durchkommt und sich nicht verletzt, alles weitere wird sich ergeben."
Bis September stehen noch ein paar Turniere als Vorbereitung am Programm. Auch Peter Alleithner ist vom Können seines Schützlings beeindruckt: "Ich bin sehr stolz auf Julias Leistung. Für das Turnier in Portugal haben sich bereits viele Jugendliche aus den verschiedensten Nationen qualifiziert. Es wird ihr erstes großes Event sein."
Die Steirerin holte sich mit Terceira Larzac beim CEIYJ**-Turnier in Aschen über 120 km in 8:23:36 und einem Schnitt von 14,30 km/h ihr Ticket für die Europameisterschaften im Distanzreiten der Junioren und Jungen Reiter.
Text: Helene Albrecht
CEI3* 160 km CEI2* 120 km CEI1* 80 km CEIJY1* 80 km CEIJY2* 120 km CEN-A Aschen / NÖ
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