Beim CAN in Stadl Paura wurde am Wochenende um Titel gefahren: Die ÖM im Einspänner Noriker entschied Georg Moser für sich. Den Staatsmeistertitel holte Isidor Weber (im Bild (c) sonja Bauer) um 0,51 Punkte vor Gerald Rössler.
Das Beste kommt zu Schluss – das CAN Stadl Paura präsentierte sich zu Saisonende als einer der Höhepunkte in der heurigen Turniersaison. Das strahlend schöne Herbstwetter beleuchtete das einmalig schöne Areal der historischen Anlage zumindest an den ersten beiden Turniertagen und trug sein Übriges zu m Gelingen dieser Veranstaltung bei.
Über 70 Ein-, Zwei-und Vierspänner starteten in den verschiedensten Bewerben der Klassen L – S, in denen auch vier Meisterschaften ausgetragen wurden. Insgesamt 11 „Schwergewichte“ kämpften um den Titel des österreichischen Meisters der Noriker Einspänner. Parallel zu den Fahrbewerben lief in der großen Veranstaltungshalle die Bundesjungstutenschau der Noriker und zahlreiche Züchter und Anhänger dieser bemerkenswerten Rasse verfolgten interessiert die sportlichen Leistungen der Pferde.
Gerg Moser aus Salzburg lag nach der Dressur in Führung, verbuchte im Kegelparcours, der nach einer kurzfristigen Programmänderung am Freitagabend gefahren wurde, fünf Fehlerpunkte auf sein Konto und konnte mit einer rasanten Marathonfahrt am Samstag letztendlich den Bundesmeistertitel holen. Vizemeister wurde Hans-Peter Heidegger aus der Steiermark, der mit einer ausgezeichneten Fahrmanier und seiner sehr vielversprechenden Stute Manja Sarah auch für die Zukunft einiges hoffen läßt.
Auf dem dritten Stockerrang platzierte sich der Vorarlberger Enrico Allgäuer mit seinem Manto Diamant. Bei den Pony und Haflinger Zweispännern teilten sich Roman Elend aus Zisterdorf/NÖ und Karl Cvörnjek aus der Steiermark das Siegerpodest in der Dressur, Dritter wurde Josef Kronbichler vom Winterstellgut in Salzburg. Im Marathon ließen die „jungen Wilden“ aufhorchen – Lukas Baldauf auf Vorarlberg fuhr sensationelle Hinderniszeiten, ebenso Roman Elend. Lukas Baldauf ging als Sieger in diesem Duell hervor und verwies Roman Elend auf Platz zwei, Drittplatzierte im Königsbewerb wurde die einzige Amazone in diesem Starterfeld, Rebecca Nick aus Tirol.
Roman Elend holte bei den Pony und Haflinger Zweispännern die Goldmedaille. (c) Sonja Bauer
Beim sonntäglichen Kegelfahren bewies Roman Elend Nervenstärke und absolutes Können: Mit sehr viel Gefühl schickte er seine braunen Ponys durch die Kegeltore und absolvierte als einziger Fahrer in dieser Meisterschaft einen fehlerfreien Parcours. Damit bestätigte er seine überlegene Führung und holte sich die verdiente Goldmedaille. Silber ging an Severin Baldauf, das dritte Edelmetall nahm Rebecca Nick mit nach Tirol.
Als wahrer Sekundenkrimi erwies sich das Finale der Staatsmeisterschaft der Zweispänner Pferde. In der Dressur präsentierte Gerald Rössler/ Burgenland, der Staatsmeister der Zweispänner von 2015, seine holländischen Warmblutpferde in gewohnter Manier und gewann diesen ersten Teilbewerb mit der Wertnote 46,54 überlegen. Auf Rang zwei platzierte sich Josef Stickelberger (NÖ) mit der Wertnote 51,20, knapp dahinter Erwin Gillinger (OÖ), der mit 51,20 Rang drei belegte.
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Eine wahre Aufholjagd lieferte der Tiroler Isidor Weber im Marathon – nach Rang acht in der Dressur lag er mit einem fulminanten Marathonsieg nach Dressur und Marathon nur ein Hundertstel hinter dem Führenden in der Zwischenwertung, Gerald Rössler. Im Kegelparcours war Spannung pur angesagt und trotz einsetzendem Regenwetter ging es sehr heiß her.
Als einziger Teilnehmer zeigte Erwin Gillinger eine Null-Fehlerrunde und nachdem Isidor Weber mit 4,24 Fehlerpunkten aus der Zeitüberschreitung über die Ziellinie fuhr hieß es für Gerald Rössler Nerven bewahren und taktieren. Sollte er auf Tempo fahren und einen Abwurf riskieren oder doch auf „Nummer sicher“ fahren? Er zeigte eine fast perfekte Fahrt – allerdings mit 4,76 Zeitfehlern und hat damit den Titel des österreichischen Staatsmeisters der Zweispänner Isidor Weber überlassen.
Die Bronzemedaille holte sich ein langjähriger aktiver Turnierfahrer, Josef Stickelberger aus Niederösterreich.
Das Pferdezentrum Stadl Paura hat an diesem Wochenende, das unter dem Titel“ Zucht und Sport“ verlaufen ist, über 200 Pferde beherbergt. Das Veranstaltungsteam, die Funktionäre, die Gastronomie und die vielen fleißigen Helfer waren um einen reibungslosen Ablauf für die Teilnehmer und zahlreichen Besucher, die weit jenseits der 2.000 lagen, bemüht. Alle zusammen freuen sich auf das Wochenende von 25.-27. August 2017, wo die Staatsmeisterschaft der Zweispänner wieder in Stadl Paura ausgetragen wird!
Fahrsport-Größe beendet Karriere: Nach fast vier Jahrzehnten und unzähligen Erfolgen verabschiedete sich Albert Pointl in Stadl-Paura aus dem aktiven Turniersport. Mehr dazu unter pferderevue.at.
Text und Fotos: Sonja Bauer
Ergebnis im Detail hier
Mehr Infos unter pferderevue.at