Intensive Vorbereitungsphase auf Jahreshighlights

11.03.2022 - Nach einem erfolgreichen Pferdesportjahr 2021, das mit den Olympischen Spielen sowie den Paralympics in Tokio und zahlreichen Europameisterschaften seine Höhepunkte hatte, wartet auch 2022 ein Jahr voller Highlights, auch wenn es erstmals seit 1990 keine Weltreiterspiele im klassischen Sinn geben wird. Stattdessen werden die Weltmeisterschaften in den sieben Pferdesportdisziplinen an unterschiedlichen Orten ausgetragen. Die dänische Stadt Herning wird vom 6. bis 14. August 2022 Schauplatz der Weltmeisterschaften in den Sparten Springen, Dressur, Para-Dressur und Voltigieren. Die Vielseitigkeitsreiter*innen ermitteln ihre Weltmeister*innen von 14. bis 18. September im italienischen Pratoni del Vivaro. Dort wird eine Woche später auch die Weltmeisterschaft der Fahrer*innen ausgerichtet (21. bis 25. September).


Die Planungen laufen auf Hochtouren

Im Herbst 2021 haben im Büro des Österreichischen Pferdesportverbandes bereits die Vorbereitungen auf die Großveranstaltung begonnen. Erstmals kümmert sich Angelika Sparer, die seit September 2019 beim OEPS tätig ist, als Chef de Mission um alle Abläufe. „Es ist immer spannend, wenn man neue Aufgaben mit Verantwortung übertragen bekommt. Bislang war ich immer nur bis zur Abgabe der Nennungen involviert. Nun kann ich mir erstmals auch die zweite Seite ansehen, wie das dann vor Ort so ist. Da kommt sicherlich ein richtig spezielles und cooles Feeling auf“, freut sich Sparer über das entgegengebrachte Vertrauen.

Nach einem entspannten Beginn hat mit Jänner 2022 die intensive Planungsphase begonnen. Nicht weniger als 41 Reiter*innen sind für die Weltmeisterschaften im dänischen Herning eingeplant. In den Sparten Dressur, Springen und Para-Dressur werden jeweils fünf AthletInnen (davon eine Ersatzperson) mit ihren Pferden Österreich vertreten. Das Voltigier-Team umfasst insgesamt 26 aktive Voltigierer*innen. „Aktuell wird uns nicht langweilig. In den letzten Wochen haben wir uns intensiv um alle Abstimmungen mit den verschiedenen Sparten gekümmert. Es ist nicht immer ein einfacher Prozess, aber wir versuchen unser Bestes. Jede Sparte hat natürlich ihre eigenen Vorstellungen, und wir müssen dann schauen, was vom Veranstalter aus möglich ist. Wir haben bislang einen guten Mittelweg gefunden, auch was das Para-Team betrifft. Da gibt es noch einmal andere Bedürfnisse, und die Wege sollten so kurz wie möglich sein“, berichtet die 23-Jährige.

Schritt für Schritt

Bis Ende Februar wurde die finale Unterkunftsliste abgegeben, Anfang April folgte dann die Abgabe der ersten Akkreditierungsliste, die am 4. Juli fixiert werden muss. Der Prozess ist von den Olympischen Spielen bereits bestens bekannt. „Das Thema Akkreditierungen ist immer eine Challenge. Wir wollen ja schlussendlich gewährleisten, dass alle Personen auch dorthin kommen, wo sie hinmüssen. Meine Kollegin Alice (Anm.: Schwab) kümmert sich um Dressur, Springen und Para-Dressur – ich um Voltigieren. Unterm Strich wird alles Hand in Hand gehen“, erklärt Sparer, die die Problematik mit den Anreiseslots in vielen verschiedenen Unterkünften mit einer stoischen Ruhe bewältigen konnte. Auch der letzte große Themenblock, der Transport der Pferde, wird eine Mamutaufgabe. „Wir versuchen gerade noch, pro Sparte einen Sammeltransport zu organisieren. Das macht es für uns als Organisatoren, aber auch für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einfacher. Die Vorarbeiten sind schon passiert, es muss nur alles fixiert werden. Wir sind zuversichtlich, dass das bald passieren wird“, erklärt Sparer.

Die Vorfreude ist schon spürbar

Ende Juli müssen dann die ReiterInnen final von den jeweiligen Referent*innen nominiert werden, ehe für alle Beteiligten das Abenteuer Weltreiterspiele 2022 beginnt. Aber bevor es richtig losgeht, wartet im Juli noch die offizielle Einkleidung – immerhin soll das rot-weiß-rote Team die verschiedenen Weltmeisterschaften perfekt ausgestattet in Angriff nehmen. Die Vorfreude ist nicht nur im Büro des Österreichischen Pferdesportverbandes groß, auch bei den ReiterInnen sind die World Equestrian Games schon ein großes Thema.

„Die kommende Weltmeisterschaft stellt für mich einen Meilenstein auf meinem Weg nach Paris 2024 dar, denn sie zeigt ein sehr ähnliches Starter*innenfeld, gegen das ich mich durchsetzen möchte und muss. Wenn man so will, ist es für uns Para-Reiterinnen eine Probe für die Paralympics in zwei Jahren. Von dem her hat die WM nicht nur den Stellenwert eines Championats, sondern ist eine große Prüfung für Heini und mich“, gibt die Paralympics-Siebente Julia Sciancalepore einen Einblick und ergänzt: „Ich selbst war bereits bei den Weltreiterspielen in Tryon 2018 dabei und war richtig begeistert, wie vielschichtig sich der Reitsport präsentieren kann. Generell bin ich ein Fan von Aufeinandertreffen verschiedener Sportarten und Disziplinen. Jede Disziplin hat schließlich ihre eigenen Schwerpunkte und dementsprechend sind die Sportlerinnen und Sportler in ihren Ansichten geprägt. Das Bindeglied ist durch alle Disziplinen hinweg die Liebe zu unseren Pferden und der Wille, gemeinsam mit unseren vierbeinigen Partnern hochklassigen Sport zu erleben.“

Die Tür steht immer offen

„Mir persönlich ist es sehr wichtig, allen Wünschen aus den verschiedenen Sparten bestmöglich gerecht zu werden. Ich habe zwar noch nicht viel Erfahrung, werde aber in allen Phasen mein Bestes geben, sowohl im Rahmen der Vorbereitungen, als auch vor Ort in Herning. Ich will einfach alle bestmöglich unterstützen. Meine Tür steht jederzeit offen für alle Sparten“, so Sparer.