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Heu einweichen oder bedampfen?

07.03.2018 - Doch was ist eigentlich die bessere Variante, um chronischen Husten, Allergien oder Stoffwechselerkrankungen bei Pferden zu vermeiden. Die Pferderevue hat die Antworten...


Wässern ist wirkungsvoll um den Zuckergehalt und lungenfähigen Partikel zu reduzieren - kann aber auch die Keimbelastung drastisch erhöhen. Foto © www.slawik.com

Chronischer Husten, Allergien oder Stoffwechselerkrankungen: es gibt viele Gründe, warum Pferdehalter dem Heu ihrer Vierbeiner mit kalten Wasser oder heißem Dampf zu Leibe rücken. Doch was ist eigentlich die bessere Variante?

Ob nun dem Wässern oder Bedampfen der Vorzug zu geben ist, hängt ganz davon ab, welches Ziel verfolgt wird. Wer ein stoffwechselkrankes Pferd besitzt, für den steht die Reduktion von Zucker ganz oben auf der Prioritätenliste. In einem solchen Fall hat das Heuwässern ganz klar die besseren Karten. Mit dem Einweichen werden wasserlösliche Kohlenhydrate und damit eine Vielzahl an Zuckerverbindungen aus dem Heu herausgelöst. Dieser Effekt verstärkt sich, je länger das Heu im Wasser liegt.
 

In einer Studie konnten Forscher den Gehalt an nicht strukturierten Kohlenhydraten (NSC) von 13,8 auf 8,6 Prozent verringern, wenn das Heu für 60 Minuten lang ein Wasserbad nahm. Elf Stunden später hatte sich der Anteil gar auf 4,8 Prozent verringert. Ein beachtliches Ergebnis.
 

Allerdings lassen sich nicht nur Zuckermoleküle herauswaschen – auch andere Nährstoffe gehen beim Einweichen verloren, darunter lebenswichtige Mineralien wie Kalium und Natrium. Wer hauptsächlich eingeweichtes Heu füttert, sollte deshalb auf eine entsprechende Supplementierung achten. Kaum beeinträchtigt wird hingegen der Eiweißgehalt des Heus. Selbst nach neun Stunden Einweichzeit gibt es nur minimale Einbußen bei den enthaltenen Proteinen.
 

Einer der größten Nachteile des Einweichens ist seine Auswirkungen auf die mikrobielle Belastung des Futters. Ohne eine anschließende thermische Aufbereitung in einer Trocknungsanlage oder einem Bedampfer können sich Bakterien und Pilze – abhängig von der Umgebungstemperatur und der Dauer bis es verzehrt wird – dramatisch vermehren. Und zwar in einem solchen Ausmaß, dass die Keimbelastung die Vorteile der Staub- und Zuckerreduktion deutlich überwiegen.

Den gesamten Text finden Sie auf pferderevue.at

 

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