Nach langer Abstinenz, spielt Österreich wieder eine Rolle im internationalen Gespannfahrsport der Zweispänner. Die Anfangs kritisierten und belächelten Neuerungen der Vorbereitungsarbeit für dieses Championat haben sich bezahlt gemacht.
Sensationeller, nicht unerwarteter, Sieg des Lokalmatadors Georg Moser. „Ich war nicht nervös heute“
Vor heimischem Publikum fuhr der Salzburger Doppelweltmeister von 1993, eine Dressur der Extraklasse. Die F8, die derzeit schwierigste Dressuraufgabe der Welt, wurde von Georg Moser heute in perfekter Form dargeboten.
Um 10.30 fuhr er als erster österreichischer Starter des heutigen Tages mit Beifahrerin Alexandra Fischer in das Dressurviereck ein. Man hätte eine Stecknadel fallen gehört, so gespannt verfolgten die im Stadion Anwesenden die Dressurvorführung. Georg hatte seine bewährten Pferde La Salle und Lombard eingespannt – beides österreichische Zuchtprodukte aus dem Hause Moser – also österreichischer Triumph in volle Hinsicht.
Schwungvoll fuhr er in das Viereck und bereits die erste Lektion - Perfektes Halten zur Grußaufstellung! Die gesamte Dressur war ein Lehrstück des Gespannfahrens!
- Die Versammlungen – optimal heraus gefahren - mit großartiger Kadenz.
- Bei den Verstärkungen schwebten die beiden Braunen über den Sand.
- Der Schritt - aufmerksam, schreitend – traumhaft!
- Perfekte Halt Parade - absoluter Gehorsam
- Sensationelles Rückwärtsrichten.
Kommentar des Siegers auf die Frage seiner ersten Gedanken beim Ausfahren aus dem Viereck: „Ich war zufrieden mit meiner Dressur. Es ist vieles was normalerweise nicht so gut geht, heute voll aufgegangen. Ich hätte mir die Bewertung ein wenig besser erhofft, da ich befürchtete, nach dem die Dressuren bei den letzten Weltmeisterschaften mit Noten um die 35/36 gewonnen wurden, dass sich da bei der Bewertung der Richter noch etwas ändern könnte. Nach den Dressuren von Riny Rutjens und Sebastian Warneck war ich beruhigter.“
Zu dem morgigen Marathonbewerb: „ Ich werde morgen nicht spazieren fahren im Marathon, werde es aber mit beiden Pferden, die Ihre Klasse in der Dressur haben, sehr schwer haben, mich gegen die schnelle Konkurrenz durchzusetzen. Ich mache mir mehr Gedanken als früher im Marathon und nehme Rücksicht auf mein Topgespann. “
Equipechef und Bundesfahrreferent Wolfgang Csar: "Zurzeit das Maß aller Dinge in den Fahrdressuren. Gerittene Dressuren können nicht schöner sein."
Die ergebnisse im Detail:
1 Georg Moser - AUT - 41,73
2 Karoly Hodi - HUN - 45,06
3 Beat Schenk - SUI - 45,57
4 Barry Capstick - IRE - 46,46
5 Lisa Singer - USA - 46,59
6 Sebastian Warneck - GER - 47,36
10 Gerald Rössler - AUT - 49,66
13 Rainer Pointl - AUT - 51,33
21 Albert Pointl - AUT - 53,89
29 Isidor Weber - AUT - 57,34
45 Josef Leibetseder - AUT - 60,67
59 Johann Wolfmayr - AUT - 66,18
65 Fred Obernauer - AUT - 74,62
72 Ewald Schlagbauer - AUT - 83,71
In der Mannschaftswertung liegt Österreich an der zweiten Stelle, knapp hinter der Mannschaft aus Ungarn. Platz 3 für die Fahrer der Vereinigten Staaten von Amerika.
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