Glanzvoller Festakt im Parlament

03.05.2023 - Der prächtige Rahmen des Parlaments bot am Dienstag die Kulisse für das 25-jährige Jubiläum des Österreichischen Paralympischen Committees. Freund:innen, Wegbegleiter:innen, Unterstützer:innen, Partner:innen und Sponsoren waren in das Hohe Haus an der Wiener Ringstraße gekommen, um den Anlass gemeinsam zu feiern. Vor allem aber waren viele ehemalige und aktuelle Paralympics-Teilnehmer:innen von Sommer- und Winterspielen mit dabei. OEPS-Generalsekretär Dietrich Sifkovits und Para-Dressur-Aushängeschild Pepo Puch repräsentierten den Österreichischen Pferdsportverband bei den Festlichkeiten.

„Eine mehr als gelungene Veranstaltung in einem prächtigen Ambiente. Wir freuen uns, dass wir seit vielen Jahren ein treuer Partner sein können. Die großartigen Erfolge unserer Reiterinnen und Reiter in den letzten Jahren unterstreichen den positiven Weg. Auch in puncto öffentlicher Wahrnehmung ist viel passiert. Es ist wichtig, dass man sich allerdings nicht darauf ausruht, sondern auch in Hinblick auf die Paralympischen Spiele in Paris 2024 den Schwung mitnimmt und weitere wichtige Akzente setzt", erklärt OEPS-Generalsekretär Dietrich Sifkovits.

„Wir Para-Reiter sind in der Inklusion weit vorangeschritten und starten schon länger gemeinsam mit den nicht-behinderten Reiterinnen und Reiter. Oft werden wir auch nach Tipps gefragt, weil man bei uns teilweise noch mehr Gefühl braucht. Wir sind ein echter Teil des Sports und das wird auch nicht wegdiskutiert“, erklärt der mehrfache Paralympics-Medaillengewinner Pepo Puch und ergänzt: „Die Art, wie mit uns und über uns kommuniziert wird hat sich stark verbessert. Die Berührungsängste sind bedeutend geringer geworden. An dieser Stelle möchte ich auch das Magazin „Ohne Grenzen“ hervorheben, dass in diesem Bereich eine Vorreiter-Rolle eingenommen hat. Das ist auch meine Bitte für die Zukunft: Wir wollen uns nicht nur ausruhen, sondern der Para-Sport muss auf so vielen Plattformen wie möglich bleiben – darum bitte ich die Politik, dass ORF Sport weitergeführt wird. Der Sport entwickelt sich schnell weiter. Mit meiner Goldmedaille von London hätte ich 4 Jahre später in Rio gerade mal einen Blumentopf gewonnen, hätte ich mich nicht weiterentwickelt.“ Auf Puch und seine Teamkolleg:innen warten spannende Monate. 2023 beginnt die Qualifikation für die Paralympischen Spiele in Paris 2024, wobei für die Europäer weniger Qualifikationsplätze vorgesehen sind. „Deshalb wir es immer schwieriger sich dafür zu qualifizieren. Nur weil man einmal gut war, heißt das nicht automatisch, dass es für immer so weiter geht. Aber diesen Rahmenbedingungen stellen wir uns und werden die Herausforderung annehmen“, so Puch.


Lange Tradition

Das Österreichische Paralympische Committee und das Parlament haben eine lange gemeinsame Tradition. Seit der Gründung des ÖPC 1998 gab es einige Empfänge für die Medaillengewinner:innen von Paralympischen Spielen. Nun kam man für die 25-Jahr-Feier auf Einladung von Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka wieder im Hohen Haus zusammen, um das Jubiläum zu feiern.

Parlamentsdirektor Harald Dossi begrüßte die rund 200 Festgäste im Nationalratssaal, der nach der fünfjährigen Sanierung nicht nur in neuem Glanz erstrahlt, sondern nun auch komplett barrierefrei ist. „Wir haben im Sanierungsprojekt besonderen Wert darauf gelegt, dass wir nicht nur ein technisch hochwertiges sondern auch ein nachhaltiges und barrierefreies Parlament schaffen – das macht uns sehr stolz!“

Gemeinsam viel erreicht

ÖPC-Präsidentin Maria Rauch-Kallat erinnerte sich zur Eröffnung des offiziellen Programmteils an die Gründung und Entstehung des Österreichischen Paralympischen Committees im Jahr 1998.
„Die ersten Jahre waren nicht einfach, vor allem die Finanzierung der Entsendung zu den Spielen war kaum zu bewältigen. Aber gemeinsam haben wir viel erreicht in den vergangenen 25 Jahren – national und international – und dürfen heute zurecht stolz darauf sein. Aber klar ist auch: Wir sind noch nicht am Ende!“

Einen speziellen Dank richtete Rauch-Kallat an die Athlet:innen im Plenarsaal und daheim vor den Fernsehgeräten. „Euch gilt das größte Dankeschön! Unsere Sportler:innen besiegen Handicaps und leisten Großes, wollen nie Mitleid sondern stets nur Anerkennung und Respekt für ihre beeindruckenden Leistungen. Damit es auch in Zukunft so weitergeht, veranstalten wir im nächsten Jahr wieder ein Jugendcamp und der Talent Day geht in die dritte Runde. Wir wollen auch Kinder und Jugendliche mit Behinderung erreichen, damit Sport für sie ein wichtiger Faktor für das Selbstwertgefühl ist.“

Parsons freut sich aufs Wiedersehen

Andrew Parsons, Präsident des Internationalen Paralympischen Committees, eröffnete den Gratulationsreigen mit einer emotionalen Videobotschaft. „Das ÖPC leistet seit 25 Jahren einen wertvollen Beitrag zur Inklusion in Österreich und geht damit auch global mit gutem Beispiel voran. Dass die Feierlichkeiten ausgerechnet im Parlament stattfinden, wo wichtige Gesetze für Menschen mit Behinderung beschlossen werden, zeigt, wie sehr die Paralympics in Österreich in der Mitte der Gesellschaft angekommen sind. Das liegt zum einen an den herausragenden Leistungen von Athlet:innen wie Walter Ablinger, Pepo Puch oder den Aigner-Geschwistern, zum anderen aber auch an vielen Trainer:innen, Betreuer:innen, Ärzt:innen, Physiotherapeut:innen, Klassifizierer:innen und vielen mehr, die ebenfalls einen wertvollen Beitrag leisten. Ich kann es nicht erwarten, das Paralympic Team Austria nächstes Jahr in Paris wiederzusehen, wo wir gemeinsam ein großes Ausrufezeichen setzen wollen!“

Weitere Gratulant:innen waren: Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler, Verteidigungsministerin Klaudia Tanner, Gilles Pécout, Frankreichs Botschafter in Österreich, Sport Austria-Präsident Hans Niessl, ÖBSV-Präsidentin Brigitte Jank, ÖPC-Vizepräsident Hermann Krist, ÖOC-Generalsekretär Peter Mennel, OEPS-Generalsekretär Dietrich Sifkovits, Lotterien-Vorstand Erwin van Lambard und seine Vorgängerin Bettina Glatz-Kremsner, Bundes Sport-GmbH-Geschäftsführer Clemens Trimmel, Olympiasiegerin und ÖPC-Vorstandsmitglied Trixi Schuba, ÖPC-Vorstandsmitglied Walter Pfaller, Paralympics-Koch Gottfried Gansterer, Winzer Willi Oppitz, Sports Media Austria-Präsident Michael Schuen, ÖPC-Finanzreferent Christoph Schäffer und viele weitere hochrangige Vertreter:innen aus Politik, Wirtschaft und Medien.

Prominent besetzte Diskussionsrunde

Im Rahmen einer Podiumsdiskussion „Paralympischer Sport in Österreich: Medaillen, Meilensteine, Missionen“ sprachen ÖPC-Generalsekretärin Petra Huber, Paralympics-Siegerin Claudia Lösch, Paralympics-Sieger und Dressur-Aushängeschild Pepo Puch, Ski-Ass Roman Rabl und Triathlet Florian Brungraber mit dem ORF-Duo Miriam Labus und Andreas Onea über die Entwicklung der paralympischen Bewegung in Österreich, ÖPC-Meilensteine und die Spiele gestern, heute und morgen.

„1998 war es sehr innovativ ein eigenes Nationales Paralympisches Committee zu gründen, seither ist die Entwicklung weit vorangeschritten, konnten wir gemeinsam viele Meilensteine erreichen und den paralympischen Sport in Österreich weiterbringen. Mit den Strukturen, die wir heute haben, mit athlete:innenspezifischer Spitzensportförderung, Plätzen beim Zoll-, Heeres- und Polizeisport und der Unterstützung durch die Österreichische Sporthilfe, ist es den Sportler:innen möglich, sich voll und ganz auf Training und Wettkämpfe zu fokussieren. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Bei Winterspielen sind wir die Nummer 1 im Medaillenspiegel – und auch im Sommer konnten wir in den letzten 25 Jahren unzählige Erfolge feiern. Hoffentlich können wir nächstes Jahr in Paris daran anschließen“, meinte Petra Huber, die alle Gäste herzlich zu den nächsten Sommer-Paralympics einlud. „Paris 2024 wird ein Sportfest der Extraklasse und die Welt in seinen Bann ziehen. Ich hoffe, dass sich viele selbst ein Bild von den Leistungen der Athlet:innen machen und den paralympischen Spirit hautnah erleben.“

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