Gelungener Auftakt für Dressurteam
Der Beginn des Mannschaftskrimis um die Olympiatickets hätte für Österreichs Mannschaft nicht besser verlaufen können. Christian Schumach überbot mit seinem Te Quiero als erster Reiter des Feldes von 68 Teilnehmern die 70 % Marke und kam nach einem fehlerfreien Ritt auf eine Endnote von 70,217 %. Natürlich hatte Schumach es bei seiner dritten Europameisterschaft als Startreiter nicht gerade einfach, da die Richter sich zu Beginn in ihren Noten oft noch nobel zurückhalten. Entsprechend happy war er aber nach seiner Vorstellung und strahlte im Interview wie selten zuvor: „Ich bin mit Te Quieros, aber auch mit meiner eigenen Leistung wirklich zufrieden. Ich habe versucht eine ruhige, sichere Runde zu reiten, um meinen drei Kollegen den Rücken freizuhalten. Es geht hier für alle um die Olympiaqualifikation und darum haben wir diese Strategie gewählt.“
Schumach wirkte konzentriert und fokussiert, allerdings hatte man das Gefühl, dass da noch mehr möglich gewesen wäre: „Klar geht es immer besser, aber es hätte keiner was davon gehabt, wenn ich zu viel riskiert und Fehler gemacht hätte. Das haben wir auch im Team so besprochen. Und in einigen Lektionen habe ich wirklich bewusst versucht ihm die nötige Ruhe zu geben, denn es ist ein Championat und da ist viel Spannung im Viereck zu spüren. Und ganz so oft hat Te Quiero so etwas auch noch nicht gesehen, er ist ja noch ein relativ junges Pferd mit seinen 12 Jahren. Aber er wird immer besser und er wird sich noch weiter steigern.“
Dem Temperament des Totilas-Sohnes sind wohl auch seine verhaltenen Noten beim Rückwärtsrichten geschuldet. Sein Reiter analysierte auch hier präzise: „Grand Prix-Pferde, die so unter Feuer sind wie er und so gerne piaffieren, für die ist „Halt“ nicht die Paradedisziplin. Aber ich bin froh, dass er so stehengeblieben ist.“
Und das Beste hatte sich Schumach für den Schluss aufgehoben, denn in der Piaffe auf der Schlusslinie gab es satte 78 %: „Ich war während des Rittes sehr fokussiert, aber gerade die angesprochene Schlusslinie konnte ich wirklich genießen und zelebrieren, weil das seine erklärte Stärke ist.“
Daher konnte das Publikum einen strahlenden Christian Schumach akklamieren. Selbst beim Interview in der Mixed Zone strahlte er noch: „Ich bin auch jetzt noch immer happy!“ Und ergänzte noch in Sachen Teamspirit: „Mein großer Dank geht an Besitzerin Franziska Fries, die mir das alles ermöglicht, aber Dank auch an das gesamte Team Austria! Wir sind ja jetzt schon ein paarmal in dieser Konstellation gereist und es kann sich jeder auf jeden verlassen. Wir sind quasi eine alte Reisegruppe auf Urlaub.“