St. Stefan ob Leoben (STMK). Mit einer Gold, zwei Silber- und einer Bronzemedaille schmückt sich die österreichische Equipe bei den T.R.E.C Europameisterschaften 2010.
Vergangenes Wochenende (3. bis 5. September 2010) schaute ganz Europa auf den kleinen Ort St. Stefan ob Leoben in der Obersteiermark, denn es fanden die Europameisterschaften im Orientierungsreiten statt. Unter den 160 Teilnehmer zeigten vor allem die rot-weiß-roten TREC-Reiter groß auf.
4 Medaillen für Österreich
Einzel-Europameister wurde der Grazer Franz Feiertag auf Achronn (399 Punkte) vor der Französin Lisbeth Lumpp (393 Punkte) und dem Drittplatzierten Fritz Kriechbaumer aus Oberösterreich auf Nadir (392 Punkte). Den Mannschaftstitel holte sich Frankreich (1146 Punkte) vor Österreich (Kriechbaumer, Wolf, Pavocz und Sabaini / 1098 Punkte) und der Schweiz (1047 Punkte).
Bei den Junioren schrammte Alexandra Trudenberger mit Rang 4 (368 Punkte) hauchdünn an der Bronzemedaille vorbei. Gold ging an Aurelie Pische aus Frankreich (389 Punkte), gefolgt von Maude Rodelet (SUI/ 375 Punkte) und Manuel Rodrigues (POR/ 371 Punkte). In der Teamwertung jubelte die österreichische Junioren-Equipe über Silber (Trudenberger, Zeinhofer, Weichselbaumer, Kriechbaumer / 1030 Punkte). Sieg für Frankreich (1067 Punkte), Rang 3 für Portugal (1027 Punkte).
Junioren: Großeßner, Reinisch und Melyne sind Sieger der Herzen
Noch vor dem ersten Kontrollpunkt ist die kanadische Reiterin Perrier-Belanger Catherine von ihrem scheuenden Pferd gestürzt. Die beiden nachfolgenden österreichischen Reiterinnen Großteßner Verena und Reinisch Chantal haben die gefallene Reiterin entdeckt und ihren Bewerb sofort abgebrochen und der verunglückten Teilnehmerin Erste Hilfe geleistet. Erst als sie ihre „Konkurrentin“ durch die herbeigerufene Rettung und einer weiteren kanadischen Reiterin (Lafleur Melyne) versorgt wussten, haben die beiden Mädels ihren Bewerb fortgesetzt. Andere Teilnehmer haben den Unfall auch bemerkt, sind aber ohne anzuhalten an der gestürzten Reiterin vorbeigeritten.
Perrier-Belanger Catherine wurde in das Krankenhaus zur Kontrolle gebracht, wo keine ernsthaften Verletzungen festgestellt wurden. Das Kuriosum dabei – Verena Großteßner ist am nächsten Tag bei einem Hindernis ebenfalls gestürzt und hat auch eine Halskrause erhalten.
Den Probegalopp für die Europäischen Meisterschaften im Orientierungsreiten legten die St. Stefaner Organisatoren bereits im Jahr 2008 bei den österreichischen Meisterschaften hin. „Wir haben aus den Erfahrungen gelernt und konnten daher Teilnehmern, Kutschenfahrern und Besuchern 2 ½ Tage perfekte Rahmenbedingungen und einen reibungslosen Ablauf garantieren“, so das OK-Team.
TREC – Was steckt eigentlich dahinter?
Dressur und Springreiten — von diesen Pferdesportdisziplinen haben viele Menschen eine Vorstellung. Aber was bedeutet die Abkürzung TREC?
Sie stammt aus dem Französischen und steht für eine kombinierte Reit-Prüfung im Gelände.
Der Wettbewerb beinhaltet einen Orientierungsritt mit Tempovorgaben (eine Strecke muss abschnittsweise in einer vorgegebenen Geschwindigkeit bewältigt werden), eine Verfassungsprüfung, eine Rittigkeitsprüfung (in einer schmalen Gasse müssen die Reiter ihr Pferd im Galopp so langsam und im Schritt so schnell wie möglich vorstellen) sowie einen Geländeritt.
Impressionen von der EM 2011 in St. Stefan ob Leoben finden Sie HIER