FE&MALE Sports Conference – ein voller Erfolg

31.01.2025 - Die FE&MALE Sports Conference „Advantage Ladies“ beim Upper Austria Ladies Linz – ein voller Erfolg.

Dieser Tag hat große Potenziale für den Frauensport erschlossen. Die FE&MALE Sports Conference „Advantage Ladies“, die im Rahmen des WTA-Damentennisturniers Upper Austria Ladies Linz im Design Center Linz der oberösterreichischen Landeshauptstadt durchgeführt wurde, eröffnete Perspektiven, präsentierte Visionen und lieferte starkes Datenmaterial zur Betrachtung des Frauensports
in Österreich.

Das Motto „Successful Together“, das über die dritte Ausgabe der Frauensportkonferenz gesetzt wurde, hat die Richtung vorgegeben. Collaborations zwischen Sport, Wirtschaft, Wissenschaft und Medien erhöhen gerade aufgrund der Kraft des Sports die Chancen für eine Veränderung auch auf gesellschaftlicher Ebene. Der Österreichische Pferdsportverband war durch Generalsekretär Franz Schiefermair, Sportmanagerin Cornelia Schupfer und Genderbeauftrage Danjela Weiss vertreten.
„Es war wirklich interessant. Es ist als Frau schön mitzubekommen, dass auch hier das weibliche Geschlecht mit den Stärken und Schwächen wie beispielsweise Mutter werden, Menstruation etc endlich vermehrt wahrgenommen wird. Auch auf die Problematik Männersport vs. Frauensport wird vermehrt aufmerksam gemacht bzw. wird versucht, dies künftig weiterzuentwickeln beziehungsweise zu ändern. Vor allem, dass auch in den Medien mehr Aufmerksamkeit auf den Frauensport gelegt wird“, berichtet Weiss nach der Veranstaltung.


Starke Botschaft von Olympiasiegerin Vadlau

Gleich im Eröffnungspanel lieferten Segel-Goldmedaillengewinnerin Lara Vadlau und Genetiker Markus Hengstschläger in einem spannenden Dialog der Möglichkeiten starke Argumente. Univ. Prof. Mag. Dr. Markus Hengstschläger: „Österreich braucht es wie ein Stück Brot, dass es Menschen gibt, die es nicht so machen, wie alle anderen, sondern die ihren eigenen Weg gehen.“ Lara Vadlau ergänzt: „Beim Segeln muss man, wie so oft im Leben, sehr flexibel auf Situationen reagieren. Je besser man sich auf solche Dinge vorbereitet, desto sicherer fühlt man sich natürlich. Natürlich spielt dabei auch Vertrauen eine ganz entscheidende Rolle. Durch den großartigen Erfolg im letzten Sommer ist mir erst bewusst geworden, wie viele Menschen ich durch meinen Sport erreichen und mitreißen kann. Ich glaube schon, dass wir in Österreich genug Vorbilder haben, aber wir müssen sie medial noch besser begleiten. Im Fernsehen wird es zum Beispiel nach dem Fußball und Skifahren schon schwierig.“

Im Zuge eines weiteren Panels ist eine Aussage gefallen, die Danjela Weiss beeindruckt hat: „Damir Djukic (Anm.: ehemaliger Handballnationalspieler, Trainer und Botschafter Plan International) hat erstens die Frauen, die ihm in seinem Leben immer zur Seite standen (egal ob Familie, beruflich, …) immer wieder betont. Die stärkste Botschaft war aber für mich, als er sagte, er selbst hat erst vor Monaten das Wissen erlangt, dass Frauen anders zu trainieren sind, weil sie körperlich anders aufgebaut sind und ihm jetzt klar ist, warum A) viele immer wieder dieselben Verletzungen aufzeigen, B) dann auch so viele aufgehört haben. Diese Fakten dürften die Denke dann doch verändert haben“, erklärt Weiss.

Spannende Daten zum Status Quo des Frauensports in Österreich

Die mit Spannung erwartete Präsentation der vom Market-Institut durchgeführten Befragung zum Frauensport in Österreich unter der österreichischen Bevölkerung und von Mitgliedern von Sport Austria setzte Institutsvorstand David Pfarrhofer unter die Überschrift „Frauensport in Österreich, zwischen Hürdenlauf und Höhenflug“. Die Ergebnisse fasste er wie folgt zusammen:
Frauensport ist Hindernislauf – obwohl das Zeug zum Höhenflug da wäre. „Sport ist traditionell männlich (selbst Frauen sehen mehr Männersport) – und es wird viel zu wenig getan, um da gegenzusteuern. Warten und hoffen auf eine zukünftige Verbesserung der Situation alleine wird zu wenig sein – auch junge Menschen denken in tradierten Bahnen, auch wenn andere Medienkanäle genutzt werden“, berichtete Pfarrhofer, nannte aber auch entscheidende Lichtblicke, die Hoffnung machen:

• In manchen Sportarten ist das Interesse an Frauensport nahe beim Männersport (z. B. Wintersport).
• Zumindest das Wissen um die Benachteiligung des Frauensports ist weit verbreitet, und auch erste Anzeichen für Veränderung lassen sich aufspüren – allerdings geschieht dies in eher langsamem Tempo.
Dementsprechend benötigt der Frauensport Turbos auf gesellschaftlicher Ebene:
• Mehr Awareness bei den Sponsoren
• Bessere finanzielle Ausstattung
• Mehr Präsenz in (allen) Medien

Und auch im Alltag für (angehende) Sportlerinnen sind laut Pfarrhofer Hürden abzubauen. Es braucht familienfreundliche Rahmenbedingungen, verbesserte Sportangebote in den Regionen und Gleichstellungsregelungen auch im Sport.

Die FE&MALE Sports Conference „Advantage Ladies“ wird in Kooperation zwischen Sport Austria, dem Österreichischen Tennisverband und dem WTA-500-Turnier Upper Austria Ladies Linz, das noch bis zum 2. Februar in Linz stattfindet, durchgeführt. Die drei Veranstalter betonten im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz die unbedingte Notwendigkeit einer entsprechenden Veranstaltung und gleichzeitig die Motivation für weitere Anstrengungen zur Stärkung des Frauensports.