FEI-Präsident Ingmar de Vos und sein Büro haben einstimmig die vorläufige Suspendierung des nationalen Verbandes der Vereinigten Arabischen Emirate beschlossen. „Wenn das Wohl der Pferde bedroht ist, muss die FEI Führungsqualität beweisen“, wird De Vos in einer Aussendung der FEI vom Donnerstag zitiert.
„Die Entscheidung, einen nationalen Verband zu suspendieren, wird nicht leichtfertig getroffen und nur dann gefällt, wenn es keine andere Lösung mehr gibt“, bezieht Ingmar De Vos in der FEI Medienmitteilung am Donnerstag klar Stellung. „Leider war dies die einzige verbleibende Möglichkeit, doch wir müssen unsere Verantwortung ernst nehmen und dürfen uns nicht davor scheuen schwierige Probleme beim Schopf zu packen, wenn sie vor uns liegen. Wenn das Wohl der Pferde bedroht ist, muss die FEI Führungsqualität beweisen und die Probleme auf konstruktive Weise lösen ohne irgendwelche Zugeständnisse zu machen.“
Und weiter heißt es dort: “Wir waren zuversichtlich, dass die strikte Durchsetzung des neuen Reglements, das wir auf Basis der Empfehlungen der Endurance Strategic Planning Group vorgenommen haben, die Zahl der katastrophalen Verletzungen und Todesfälle in den Vereinigten Arabischen Emiraten deutlich reduzieren werde. Leider hat sich diese Hoffnung nicht bestätigt. Abgesehen davon gab es weitere gravierende Zuwiderhandlungen, sodass wir keine andere Möglichkeit sahen als diese drastische Maßnahme zu ergreifen um einer völlig inakzeptablen Situation Herr zu werden.“
Kein Start für Distanz-Sportler aus Emiraten und weitere
Die vorläufige Suspendierung der Vereinigten Arabischen Emirate bezieht sich auf alle Mitglieder dieses nationalen Verbandes. Das heißt, kein Vertreter der Emirate darf an einer FEI-Sitzung – wie zum Beispiel an einem Sportforum oder der Generalversammlung – teilnehmen und kein Sportler darf unter der Flagge der Emirate bei einem Wettbewerb der FEI starten. Die Distanz-Reiter sind von allen FEI-Bewerben ausgeschlossen. Emirat-Sportler aus den anderen Pferdesportdisziplinen (Springen, Dressur, etc.) können nur unter der Flagge der FEI antreten.
Diese Maßnahmen können laut FEI erst aufgehoben werden, wenn sich die Vereinigten Arabischen Emirate mittels Einverständniserklärung zum Tierschutz und zur Einhaltung sämtlicher Regeln der FEI bekannt haben. Die Suspendierung wurde den VAE heute übermittelt, dieser nationale Verband hat nun 30 Tage Zeit dagegen beim FEI Tribunal Einspruch zu erheben.
Außerdem hat der Weltverband bei der „Equestrian Community Integrity Unit“ um eine umfassende Untersuchung in Sachen Manipulation von Ergebnissen und Fake-Events bei FEI Distanzrennen in den Emiraten angefragt.
OEPS unterstütz FEI-Maßnahmen voll
Österreichs Pferdesportverband OEPS hat seine Unterstützung nach der Sperre der Distanzreiter aus den Vereinigten Arabischen Emiraten schon Anfang letzter Woche bei der FEI offiziell zu dieser - vor allem für den Tierschutz - wichtigen Maßnahme schriftlich deponiert. Was OEPS Peter Alleithner Distanzreitreferent dazu sagt, finden Sie hier
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