Erstklassiger Fahrsport

16.05.2023 - Über 90 Gespanne aus sechs verschiedenen Nationen zeigten am vergangenen Wochenende im Pferdezentrum Stadl-Paura erstklassigen Fahrsport. Nach einem spannenden Finale am Sonntag standen die Sieger:innen und Platzierten fest – insgesamt gab es für Österreich sechs 2-Stern- und 3-Stern-Siege!


Wie erwartet war die 3-Stern-Zweispännerklasse am stärksten besetzt und die Favoriten lieferten sich ein spannendes Rennen. In der Dressur holte sich Werner Ulrich aus der Schweiz vor David Hötsch (AUT) und Alexander Bösch (AUT) den Sieg. In der folgenden Geländeprüfung war Gerald Rössler (AUT) unschlagbar, gefolgt von einem der Spezialisten in dieser Disziplin, Bruno Widmer aus der Schweiz. Thomas Blumschein (AUT) zeigte ebenfalls eine sehr starke Leistung und wurde Dritter. Nach Dressur und Marathon lag Werner Ulrich (SUI) ganz knapp in Führung, die Österreicher Gerald Rössler, Thomas Blumschein und Alexander Bösch waren ihm jedoch dicht auf den Fersen. Im abschließenden Kegelparcours behielten Thomas Blumschein und Alexander Bösch die Nerven und die Übersicht – beide Athleten absolvierten eine Doppelnull-Runde. Der Gesamtsieg in dieser Vielseitigkeitsfahrprüfung ging schlussendlich an Thomas Blumschein. Alexander Bösch belegte Rang zwei, Werner Ulrich musste sich mit dem dritten Platz zufriedengeben. Sowohl Blumschein als auch Bösch haben mit Van Austria und Bambucca ein äußerst erfolgreiches Pferd im Gespann.

Deutsche Amazonen hatten die Nase vorne

Bei den 3-Stern-Einspännern hatten die deutschen Amazonen das Sagen. Marlen Fallak siegte mit dem Sächsisch-Thüringischem Schweren Warmbluthengst Vittaro Thekulies, mit der Stute Elbgräfin FST wurde sie Zweite. Auf Rang drei platzierte sich Jessica Wächter mit dem Weltmeister der 6-jährigen jungen Fahrpferde 2022, dem Hannoveraner Dream Catcher. Den Marathon konnte Daniel Bejr (CZE) für sich entscheiden, auf Rang zwei platzierte sich Marlen Fallak mit dem Hengst. Mit seinem zweiten Pferd belegte der Tscheche Daniel Bejr Rang drei. Die Führung in der Zwischenwertung hatte die Deutsche dennoch nicht abgegeben und diese konnte sie im Kegelparcours erfolgreich verteidigen. Sie holte sich den Gesamtsieg vor Jessica Wächter mit Dream Catcher. Mit ihrer Stute Elfengräfin FST wurde Fallak Dritte.

Schneiders das Maß der Dinge

Sechs Vierspänner starteten in der 3-Stern-Klasse. Daniel Schneiders (AUT) wurde mit einem überlegenen Sieg in der Dressur seiner Favoritenrolle gerecht. Dem Niederösterreicher Christian Schlögelhofer gelang eine sehr gute Vorstellung und er belegte Rang zwei in dieser ersten Teilprüfung. Erwin Gillinger (AUT) reihte sich nur knapp hinter seinem Landsmann auf dem dritten Dressurrang ein. Radek Nesvacil (CZE) war der beste in der Geländeprüfung, für Christian Schlögelhofer lief es wieder sehr gut und er wurde Zweiter. Favorit Daniel Schneiders belegte nach einem kleinen Missgeschick Rang drei im Marathon. Er konnte seine Führung nach Dressur und Marathon aber halten und freute sich am Sonntag nach dem Kegelfahren über einen Gesamtsieg. Christian Schlögelhofer absolvierte als Einziger einen fehlerfreien Kegelparcours und kam auf den zweiten Rang in der Vielseitigkeitsfahrprüfung der Vierspänner. Radek Nesvacil (CZE) wurde Dritter.

Gelungenes internationales Comeback

In der Klasse 3-Stern-Pony-Einspänner gab Bianca Pürstinger (AUT) nach einer mehrjährigen Babypause bei ihrem internationalen Wiedereinstieg kräftige Lebenszeichen. Mit ihrem Deckhengst Steendieks Perfect Mind hatte sie mit einem Dressursieg eine gute Ausgangsbasis für die weiteren Prüfungen. Rang zwei in der Dressur belegte Francesca Consolini (ITA), Patrick Gösweiner (AUT) kam auf den dritten Podestplatz. Im Marathon siegte der Favorit in dieser Disziplin – der Vorarlberger Severin Baldauf (AUT) war mit seinem rasanten Pony unschlagbar, Patrick Gösweiner wurde Zweiter in der Geländeprüfung. Bianca Pürstinger wurde Dritte und lag weiter in Führung. Trotz einiger Abwürfe und Zeitüberschreitung im Kegelparcours reichte das Ergebnis für einen Gesamtsieg. Severin Baldauf musste sich knapp geschlagen geben und wurde Zweiter, Patrick Gösweiner belegte Rang drei. Somit erstrahlte das Siegerpodest in rein rot-weiß-roten Farben.

Spitzenplatz für Zebisch

Bei den 3-Stern-Pony-Zweispännern siegte die Schweizerin mit ihrem eleganten Ponygespann vor ihrem Landsmann Christof König in der Dressur. Der Tiroler Lothar Zebisch belegte mit seinen selbst gezogenen Tiroler Haflingern Rang drei in dieser Prüfung.
Den Marathon konnte Christof König (SUI) mit einer fulminanten Geländefahrt für sich entscheiden. Lothar Zebisch (AUT) wurde vor Vera Bütikhofer (SUI) Zweiter in der Geländeprüfung. Christof König hatte nunmehr die Führung in der Zwischenwertung übernommen und gab diese auch bis zuletzt nicht mehr ab. Er siegte vor Vera Bütikhofer, die das Kegelfahren gewinnen konnte. Lothar Zebisch (AUT) belegte den dritten Gesamtrang.

Feichtinger hat den längeren Atem

In der Klasse 2-Stern-Einspänner waren 12 Gespanne am Start. Der Dressursieg ging an den Tiroler Joachim Zebisch, Herbert Rietzler (GER) belegte den zweiten Rang. Franz Feichtinger (AUT) erreichte mit dem Araberhengst Lupinenhof’s Golden Aayan Platz drei. Im Marathon gab der Hengst dann alles und Franz Feichtinger ließ die Konkurrenz hinter sich. Herbert Rietzler (GER) belegte Rang zwei in der Geländeprüfung, der Steirer Kurt Gösler und sein wendiger Heavy kamen auf den dritten Platz in der anspruchsvollen Geländeprüfung. Im Kegelparcours siegte zwar Herbert Rietzler (GER) aber er konnte Franz Feichtinger, den Führenden in der Zwischenwertung, nicht mehr einholen. Kurt Gösler (AUT) belegte Rang drei in dieser Vielseitigkeitsfahrprüfung.

Für den Nachwuchs waren einige 2-Stern-Prüfungen für die verschiedenen Altersklassen ausgeschrieben. Der Sieg bei den jüngsten Ponyfahrern ging an Marie Ebner (AUT). Bei den Junioren siegte Blánka Agnes Jambor (HUN). Josef Kolar (CZE) war in der Klasse U25 Einspänner Pferde siegreich. Jonas Böck holte in der Klasse U25 Einspänner Pony den Sieg für Österreich.

Das internationale Fahrturnier verlangte dem Organisationsteam einiges ab und auch das Wetter spielte nicht immer mit. Dennoch herrschte am Sonntagabend eine zufriedene Stimmung über den gesamten Verlauf. Die Veranstaltung ist fast unfallfrei über die Bühne gegangen und es gab keine Verletzten. Die Böden haben dem Wetter standgehalten und die Teilnehmer reisten mit neuen Erfahrungen und dem einen oder anderen Ehrenpreis im Gepäck nach Hause.

Alle Ergebnisse gibt es HIER!

Schlagwörter dieser Seite