Die Dressur-Europameisterschaft in Moskau ist am Donnerstag von der Internationalen Reiterlichen Vereinigung (FEI) in Lausanne abgesagt worden und wird womöglich in Deutschland ausgetragen. Der Deutsche Verband (FN) hat sich bereit erklärt, für den russischen einzuspringen. In Frage kommen Hagen am Teutoburger Wald und Aachen. Bis zum Wochenende soll nun eine Entscheidung fallen, wann und wo die kontinentalen Titelkämpfe ausgetragen werden.
Die FEI zog die Reißleine, nachdem die Organisatoren in Russland ein zweites Ultimatum verstreichen hatten lassen. Vor allem fehlte eine Garantie über eine Gesamtsumme von einer Million Euro. "Es gab immer nur Versprechungen", sagte Mariette Whitages (Belgien), die Vorsitzende des Dressur-Komitees in der FEI. "Wir mussten jetzt handeln. Die Zeit läuft uns davon." Die EM sollte bereits in drei Wochen stattfinden, vom 27. bis 31. Juli.
Bereits im Mai stand die EM in Moskau vor der Absage. Die Vorbereitungen waren vor allem durch einen Wechsel im nationalen Verband gestört worden. Nach einem ersten Ultimatum und einer Besichtigung durch einen FEI-Offiziellen war die Veranstaltung vom Lushniki-Park im Zentrum ins Biza-Reitzentrum verlegt worden, wo 1980 die Reitwettbewerbe der Olympischen Spiele ausgetragen wurden.
Der kurzfristige Ortswechsel einer EM ist keine Neuheit. Bereits 1991 war Donaueschingen innerhalb weniger Wochen für Lipica in Slowenien eingesprungen.