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„Klar, die Gesundheit geht vor!“

10.04.2020 -


Die aktuelle Dressur-Vize-Staatsmeisterin Belinda Weinbauer über den Coronavirus-Shutdown, die Olympia-Verschiebung und Training im Homeoffice.

Vor 6 Wochen startete Belinda Weinbauer höchst erfolgreich in die Turnier-Saison. Bei der ersten Dressursichtung im Magna Racino von 28. Februar bis 1. März räumte die dreifache Staatsmeisterin mit Stute Fräulein Auguste MJ mit Siegen in der Inter II (68,465 Prozent) und im Grand Prix (71,260) ab.

Ein mehr als vielversprechender Start für die im Burgenland lebende Oberösterreicherin in das vermeintliche Olympia-Jahr. „Und dann kamen die Maßnahmen der Bundesregierung, gegen die Ausbreitung des Coronavirus. Auch wir mussten natürlich den Reitschulunterricht einstellen. Seither leben wir hier am Berg in Isolation“, erzählt Belinda Weinbauer, die mit ihrem Lebenspartner Peter Gmoser einen Reitstall im burgenländischen Sieggraben betreibt.

Olympia muss warten
Schließlich wurden nicht nur letzte internationale Dressur-Turniere abgebrochen, abgesagt oder verschoben, es kam sogar zur Verlegung der Olympischen Spiele in Tokio 2020 um ein Jahr.

„Klar, die Gesundheit geht vor“, sagt die Olympia-Kaderreiterin pragmatisch. „Das habe ich aus dem Sport gelernt, dass man Dinge, die nicht zu verändern sind, annehmen muss. Sonst verschwendet man unnötig Energie. Wir schauen auf das was geht, nicht das, was nicht geht und nehmen die Dinge einfach so, wie sie sind.“

Den Tagesablauf bestimmt weiterhin die Arbeit mit mehr als 20 Pferden: „Wir haben hier alle mit dem Versorgen der Pferde genug zu tun. Wir kümmern uns um genügend Bewegung für alle, halten telefonisch Kontakt mit unseren Einstellern, unseren Schülerinnen. Irgendwann werden wir alle wieder hier auf unserer Anlage begrüßen dürfen.“

Entspannte Grundlagenarbeit
Belinda Weinbauer kann der Isolation, was den Spitzensport betrifft, sogar Positives abgewinnen: „Wir haben beim Trainieren keinen Druck, müssen nicht schon ans nächste Turnier am kommenden Wochenende denken. Wir können jetzt ganz entspannt an den Grundlagen arbeiten, sehr locker und mit viel Abwechslung trainieren. Wenn etwas noch nicht funktioniert, üben wir die Lektion eben am Tag darauf noch einmal. Oder machen einmal einen Tag Trainingspause.“

Wiedersehen im Turnierviereck
Dennoch freut sich die Spitzenreiterin auf den Sport und hofft, dass es vielleicht schon im Juli erste Dressurturniere geben wird: „Ich bin viel in telefonischem Kontakt mit den anderen Dressurreitern in unserem Olympia-Kader. Am meisten mit Vici (Max-Theurer, Anm.) und Christian (Schumach, Anm.) – wir hoffen alle darauf, dass wir uns bald im Turnierviereck wiedersehen.“

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