Doppelter-Heimsieg beim letzten Olympia-Test

14.06.2024 - Zwei Starts, zwei Siege. Österreichs viermalige Olympia-Teilnehmerin Victoria Max-Theurer zeigte sich beim internationale Dressurturnier auf Schloss Achleiten mit Abegglen FH NRW und Birkhof’s Topas FBW mit viel Freude am Reiten.


Zwei Starts, zwei Siege. Österreichs viermalige Olympia-Teilnehmerin Victoria Max-Theurer zeigte sich daheim beim internationale Dressurturnier auf Schloss Achleiten mit ihren Pferden Abegglen FH NRW und Birkhof’s Topas FBW mit viel Freude am Reiten.

Im Grand Prix der Special-Tour siegte Max-Theurer mit Olympia-Kandidat Abegglen mit 73,283 Prozentpunkten nach einer souveränen Runde. „Ich bin sehr zufrieden, wie sich Abegglen heute gezeigt hat. Uns fehlt zwar noch ein bisschen die Routine, aber es war eine sehr sichere und gute Runde, da können wir sicher noch mehr Risiko nehmen. Wir hatten einen kleinen Stolperer vor der ersten Piaffe, aber insgesamt hat es echt Spaß gemacht ihn heute zu reiten, er hat mir sehr gut zugehört, war bei mir, hat sich gut konzentriert trotz der ungewohnten Ablenkungen im eigenen Viereck vor Publikum“, sagte die 38-jährige Oberösterreicherin nach der ersten Siegerehrung.

Dort mit am Podium stand Lisa Müller, die mit ihrem Neuzugang Gut Wettlkam’s Zonik Hit OLD mit 68,543 Prozent Rang drei holte. „Ich reite mit Zonik noch kein ganzes Jahr, aber wir kommen immer mehr zusammen. Uns fehlt noch ein bisschen die Gelassenheit“, erklärte die Deutsche. Wobei sich die beiden auf ihrer Runde auch nicht durch die plötzlich laut eingespielte Siegerfanfare irritieren ließen. „Zumindest äußerlich“, lachte Lisa Müller, die zum dritten Mal hier auf Schloss Achleiten zu Gast ist. „Wir sind immer gerne hier, zuletzt durften wir 2019 hier sein.“ Damals war auch noch Ehemann Thomas Müller mit von der Partie. Der Deutsche Fußballnationalteamstar, der sich telefonisch beim Trainer über das Ergebnis seiner Frau informierte, ist heuer ja wegen der EM im eigenen Land verhindert. Lisa Müllers Tipp vor dem Auftaktspiel gegen Schottland: „Wir gewinnen 3:0. Wichtig wäre ein schnelles Tor!“

Für Österreichs Olympia-Kandidaten Stefan Lehfellner lief es mit dem heißblütigen Roberto Carlos MT im Grand Prix nicht nach Wunsch: Platz fünf mit 65,544 Prozent. „Bei der Passage-Tour ist Roberto plötzlich angaloppiert, dann waren gleich die gesamte Linie und vier Wertnoten kaputt. Das hat fünf bis sechs Prozent gekostet. Der Rest war wie immer sehr solide. Dass uns das ausgerechnet vor heimischem Publikum passiert, ist bitter. Aber Roberto hat zum Glück schon im Vorfeld gezeigt, dass er abliefern kann. Wichtig ist jetzt, dass wir fitte Pferde in Top-Form nach Paris bekommen“, sagte der oberösterreichische Olympia-Kandidat, der sichtlich mit seinen Teamkollegen Florian Bacher und Christian Schumach, die ihre Pferde aus gesundheitlichen Gründen zurückziehen mussten, mitlitt.

Der Olympia-30. von Tokio, Florian Bacher musste bekanntlich mit dem hustenden Fidertraum OLD auf seinen Einsatz in Achleiten verzichten. Am Schlossparkviereck fieberte er mit Team Austria mit und gab ein Update zum Gesundheitszustand seines Sportpartners: „Fidi ist am Weg der Besserung. Ich bin froh, dass er an diesem Wochenende eine Pause bekommen hat, auch wenn der Zeitpunkt natürlich nicht optimal ist. Wenn alles nach Plan läuft, steigen wir Ende nächster Woche wieder in den Trainingsbetrieb ein und legen den Fokus auf die finale Vorbereitungsvorbereitung auf Paris. Auch wenn ich in Achleiten nicht geritten bin, war es mir wichtig, hier zu sein. Wir sind ein Team und stehen vor wichtigen Wochen, da ist das für mich selbstverständlich!“
Keine guten Nachrichten gab es auch für den Olympia-21. von Tokio, Christian Schumach. Seinen Olympia-Partner Te Quiero SF drückt buchstäblich der Schuh, pardon der Huf: „Eine Druckstelle im Huf, wir haben das glücklicherweise schnell entdeckt. Es ist schade, dass wir uns hier in Achleiten nicht zeigen können, weil es einfach noch ein paar Tage dauert, bis der Huf wieder belastbar ist. Bis Paris haben wir glücklicherweise genug Zeit das auszukurieren.“

Im Grand Prix der Kür-Tour setzte Victoria Max-Theurer mit Zweitpferd Birkhof’s Topas FBW mit 71,282 Prozent durch: „Ich war mit Topas heute sehr zufrieden, es gab ein paar Missverständnisse, auf die er aber top reagiert hat, er hat gut zugehört, hat sich helfen lassen, wir hatten richtig Spaß am Reiten. Wir haben jetzt schon ein paar Dinge umsetzen können, die wir uns im Training vorgenommen haben.“

Young Rider: Jöbstl erneut eine Klasse für sich

Bei perfekten Bedingungen ging im idyllischen Schlossparkviereck auf Schloss Achleiten mit insgesamt acht Reiter:in-Pferd-Paarungen der Young Riders Team Test über die Bühne.

Florentina Jöbstl zeigte mit ihrem Hannoveraner Hengst Bodyguard 49 ihre starke Form und wurde nach einer überzeugenden Vorstellung mit 72,029 Prozent bewertet. Leon Aschauer holte mit Formidable (69,294 Prozent) Platz zwei. Oskar Ochsenhofer hatten im Rennen um Platz drei mit hauchdünn die Nase vorne und komplettierte mit Siesta Key und 67,735 Prozent das Siegespodest.

„Es war heute wirklich sehr gut. Ich hatte noch nie so ein gutes Gefühl bei einer Prüfung. Ich fand den Trab sehr schön, er war sehr konzentriert und richtig bei mir. Im letzten Jahr sind wir im Viereck viel harmonischer geworden und verstehen uns besser. Das gegenseitige Vertrauen merkt man und es gibt uns viel Sicherheit. Wir werden immer besser, diese Entwicklung ist einfach schön zu beobachten. Ich hoffe, dass wir unseren Weg erfolgreich fortsetzen können, und dass ich es zur Europameisterschaft schaffe“, erklärt Jöbstl nach der Siegerehrung und ergänzt: „Ich bin sehr stolz, dass es so gut funktioniert. Nach meinem Bruder, das gleiche Pferd zu reiten, war am Anfang nicht einfach. Aber ich habe gezeigt, dass es für mich der richtige Schritt war. Wir haben noch Luft nach oben, wollen uns im Galopp verbessern und einfach ausdruckskräftiger reiten.“

U25: Bruder Paul Jöbstl siegte in der Inter II

Zum Abschluss des Tages stand noch einmal ein Jöbstl ganz oben am Podest: Paul Jöbstl holte sich mit 72,088 Prozent den Sieg in der FEI Intermediate II für U-25-Reiter:innen. „Ich bin sehr glücklich mit der heutigen Runde, unser letzter Wettkampf war im April, deshalb war ich doch ein bisschen aufgeregt. Aber wir haben uns gut konzentrieren können, mein Pferd ist doch sehr erfahren. Die Trab-Tour war sehr lustig zu reiten und auch die Piaffe-Passage-Tour haben wir sehr gut gemanagt und auch die Schlusspassage.“
Neben Jöbstl am Podium reihten sich Jazmin Yom Tov (HUN) mit For Joy (69,147) und
Leonie Guerra (LIE) auf Galina (68,235). Die weiteren Österreicherinnen: Platz fünf ging an Chiara Pengg mit Dorincourt 4 (67,559) und Rang sechs an Corinna Gebhard (AUT) mit Chico 32 (66,383).

Ergebnisse

FREITAG
CDI4* Grand Prix (Qualifikation für GP Special)

1. Victoria Max-Theurer (AUT), Abegglen FH NRW 73,283
2. Francesco Zaza (ITA), High Hopes W 69,109
3. Lisa Müller (GER), Gut Wettlkam’s Zonik Hit OLD 68,543
4. Charlotte Lenherr (SUI), Sir Stanley W; 68,391
5. Stefan Lehfellner (AUT), Roberto Carlos MT; 65,544
6. Delia Eggenberger (SUI), Fairtrade; 65,065
7. Jacqueline Toniutti (AUT), Stradivari; 64,152

CDI4* Grand Prix (Qualifikation für GP Kür)

1. Victoria Max-Theurer (AUT), Birkhof’s Topas FBW; 71,282
2. Laura Strobel (GER), Valparaiso 2; 70,717
3. Lisa Müller (GER), Gut Wettlkam’s D’Avie FRH 70,435
4. Charlotte Lenherr (SUI), Gentlemen; 68,391
5. Charlotta Rogerson (SUI), Famora; 67,609
6. Andrina Suter (SUI), Fibonacci; 67,457
13. Peter Gmoser (AUT), Foreman MJ; 64,413

FEI Intermediate II (CDIU25)

1. Paul Jöbstl (AUT), Elastico; 72,088
2. Jazmin Yom Tov (HUN), For Joy 37; 69,147
3. Leonie Guerra (LIE), Galina; 68,235
4. Jazmin Yom Tov (HUN), Konfucius; 67,853
5. Chiara Pengg (AUT), Dorincourt 4; 67,559
6. Corinna Gebhard (AUT), Chico 32; 66,383

FEI Young Riders Team

1. Florentina Jöbstl (AUT), Bodyguard 49; 72,029
2. Leon Aschauer (AUT), Formidable; 69,294
3. Oskar Ochsenhofer (AUT), Siesta Key; 67,735
4. Anna Prochazkova (CZE), Praestmarekns Quatro; 67,706
5. Florentina Jöbstl (AUT), Floortje; 67,588

DONNERSTAG
CDI3* Grand Prix
1. Delia Eggenberger (SUI), Santa Maria; 69,022
2. Franziska Fries (AUT), Dedale de Hus OLD; 65,456

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