Im Wandel der Zeiten
Viel hat sich getan in diesen zurückliegenden 30 Jahren, in die Ära von Präsident Ernst Griebnitz fielen zum Beispiel die Austragung der Weltmeisterschaften im Orientierungsreiten und im Zweispännerfahren, unter den auch international erfolgreichen Salzburger Pferdesportler:innen sind neben anderen Georg Moser im Fahren, Lisa Wild im Voltigieren, Stefan Eder im Springreiten oder Diana Porsche in der Dressur zu nennen. „Wir waren auch einige Male Bundesländermannschaftsmeister im Springreiten, das hat es auch gegeben, auch wenn wir momentan nicht so gut sind“, ergänzt Griebnitz stolz die Salzburger Erfolgsliste, in der auch die nationalen und lokalen Erfolge gewürdigt werden. Sein unbestrittenes Highlight aber war die 50-Jahr-Feier des Verbandes im Jahr 2012, anlässlich der ein Buch herausgegeben wurde, das die Geschichte des Salzburger Pferdesports und seiner Protagonisten Revue passieren lässt.
Vieles aber hat sich auch verändert in diesen Jahren: 1991 fand das Verbandsbüro, als es von Anneliese Wagner an ihre Nachfolgerin Berta Wistuba – linke und rechte Hand sowie oftmals auch Kopf des Präsidenten, weswegen er sie wertschätzend „Frau Generalsekretär“ nennt – überantwortet wurde, in einer Aktentasche Platz. Wagner hatte das Büro einen halben Tag pro Woche geöffnet gehalten, heute schupfen drei Sekretärinnen den Verband an fünf Tagen. „Als meine Generation Anfang der 1990er-Jahre den Verband von den Gründungsmänner und -frauen übernahm, war es unsere Aufgabe, die vorhandene Basis des Pferdesports zu entwickeln und zu verbessern. Seit einigen Jahren haben wir ein Niveau erreicht, das nicht mehr steigt, das es zu halten gilt. Das sollte eine neue Generation übernehmen, denn die Gesellschaft hat sich sehr gewandelt.“
Zwei Symptome des Umbruchs ortet Griebnitz, die sich auch im Pferdesport zunehmend bemerkbar machten: Individualismus und Professionalisierung. Das Wir, das ihm immer so wichtig war, drohe in viele Ichs zu zersplittern, die ihre persönlichen Interessen über das Gemeinsame stellen. Dem gelte es entgegenzuwirken. „Was man können muss: mit den Leuten reden und danach trachten, dass ein Weg gefunden wird, den man früher als den goldenen Mittelweg bezeichnet hat, mit dem alle leben können. Wo alle Spaß haben und sich in irgendeiner Form messen können, was ja Sinn des Sports ist. Und diejenigen, die das Pferd nur streicheln wollen, sollen auch ihr Glück finden. Wenn das gelingt, wird der Pferdesport weiterleben.“ Kurze Pause. „Aber der geht sowieso nicht unter, da kann die Krise noch so arg werden. Der Pferdesport übertaucht alles!“ Was ihn da so sicher mache? „Die Jahrhunderte, die das Pferd überlebt hat. Das macht mich sicher.“