Rudolf Hundstorfer, Präsident der Bundes-Sportorganisation BSO, forderte im Rahmen einer Pressekonferenz am Freitag (10.11.) einen Ministerposten für den Sport.
Sport begeistert in Österreich jede Woche 4 Mio. Menschen. 50% der ÖsterreicherInnen sind mindestens 1 Mal pro Woche mit mittlerer Intensität länger als 10 Minuten aktiv. Jede/r viert/e nimmt zumindest 2-3 Mal pro Monat an organisierten sportlichen Aktivitäten teil (vgl. IFES Bewegungsmonitoring 2017, demnächst veröffentlicht). Mehr als 500.000 ÖsterreicherInnen sind jede Woche bereit, sich ehrenamtlich für ihren Sport zu engagieren (vgl. BMASK Freiwilligenbericht 2015). Mehr als 15 Mrd. € trägt der Sport direkt und indirekt zum BIP bei und ist Arbeitgeber für 333.000 Menschen – Ehrenamtliche nicht mitgerechnet. Körperliche Aktivität spart dem Staat jedes Jahr bis zu 530 Mio. Euro (vgl. SportsEconAustria-Studien). Und auch eine weitere Studie belegt, dass sich Investitionen in Sport und Bewegung bezahlt machen. Denn jeder in den Sport investierte Euro kommt fünffach zurück (vgl. Weiß)!
Die BSO erwartet, dass die Politik diesen Fakten Rechnung trägt und den Sport im Programm einer neuen Bundesregierung entsprechend abbildet und richtet an diese daher Forderungen unter anderem betreffend den Stellenwert des Sports, das Thema Bewegung für Kinder und Jugendliche, die Infrastruktur und Sportgroßveranstaltungen oder die Rahmenbedingungen für Spitzensport in Österreich.
BSO-Präsident Rudolf Hundstorfer: „Der Sport braucht einen höheren politischen Stellenwert und darf nicht wieder zum Wanderpokal werden. Wir plädieren daher für den Beibehalt eines Sportministeriums idealerweise beim Verteidigungsressort. Zudem sind die finanziellen und rechtlichen Rahmenbedingungen für das Funktionieren unseres Freiwilligensystems im Sport seitens der Bundespolitik sicherzustellen. Neben einer Valorisierung der Besonderen Bundes-Sportförderung fordern wir gleiche steuerliche Anreize wie Bildung, Soziales und Kultur. Bereits vor der Wahl waren sich die Parteien in Punkten wie Sport und Schule oder Sportinfrastruktur einig. Nun gilt es, diese Inhalte auch einzufordern.“
BSO-Vize- und SPORTUNION-Präsident Hartwig Löger: „Kinder und Jugendlichen sind das Kapital unserer Zukunft. Aktuelle Studien verdeutlichen weiterhin die drastischen Entwicklungen in eine gesundheitsschädigende Richtung. Wir fordern daher die Umsetzung der täglichen Bewegung an allen Kindergärten, Volkschulen und Schulen der 10-14-Jährigen in der nächsten Periode sowie eine hundertprozentige Offenheit des Bildungssektors für eine gemeinsame Zusammenarbeit. Auch die Haftungsbestimmungen für die vielen Tausenden Sportbetreuerinnen und -betreuer müssen entschärft werden!“
BSO-Vize- und AFBÖ-Präsident Michael Eschlböck: „Wir fordern die notwendigen Rahmenbedingungen für Spitzensport in Österreich. Dabei gilt es alle Beteiligten in die Pflicht zu nehmen und eine gesamtösterreichische Abstimmung zu gewährleisten, wenn es um Sportstätten und Bewerbungen für Sportgroßveranstaltungen geht. Es braucht auch ein auf den Sport abgestimmtes Bildungssystem, das bereits ab dem Alter von 10 Jahren Rücksicht auf die Erfordernisse ernsthaften Leistungssports nimmt, sportartenspezifische Leistungszentren, die bereits für den Nachwuchs offen sind, Arbeitsplätze in den Heeressportzentren am selben Ort, begleitende Berufsausbildungsangebote und eine finanzielle Basisunterstützung zum Beispiel in Form der Sporthilfe, die eine echte Entlastung darstellt.“
Die konkreten Forderungen können Sie auf www.bso.or.at/forderungen nachlesen!
Zum Video geht's hier