„Brauchen deutliche Erhöhung des Sportbudgets“

22.04.2022 - Im Rahmen einer Pressekonferenz mit Vizekanzler Werner Kogler und SportsEconAustria-Geschäftsführer Christian Helmenstein hat sich Sport Austria-Präsident Hans Niessl am 21. April für eine „deutliche Erhöhung des Sportbudgets“ stark gemacht.


Niessl: „Zu Beginn der Pandemie habe ich ein Kraftpaket für den Sport gefordert. Wir haben lange gekämpft, bis die Auszahlungen kamen. Inzwischen ist die österreichische Corona-Hilfe aus dem NPO-Fonds und dem Profiligen-Fonds eine Erfolgsgeschichte – auch im internationalen Vergleich. Österreichs Sport wurde bislang mit insgesamt rund 215 Millionen Euro unterstützt. Rund 150 Millionen gab es für den Breiten- und rund 65 Millionen Euro für den Profisport. Dieses Geld hat das Überleben unserer rund 16.000 Vereine gesichert.

Die Bundesregierung hat also während der schlimmsten Zeit der Pandemie dafür gesorgt, dass der organisierte Sport und damit auch weite Teile der gesamten Sportbranche nicht finanziell verhungern. Es wäre demnach verwunderlich, würde sie ihm nach den Corona-bedingten Einschränkungen nicht mehr die nötige Unterstützung zukommen lassen. Eine deutliche Erhöhung der Besonderen Sportförderung, die aktuell rund 80 Mio. Euro beträgt, ist jedenfalls dringend nötig, da der österreichische Sport in den vergangenen elf Jahren allein durch die Inflation rund 90 Millionen Euro verloren hat. Elf Jahre wurde praktisch nicht erhöht. Ich kann mir keinen anderen gesellschaftlichen Bereich vorstellen, in dem so etwas möglich wäre. Es besteht Handlungsbedarf, damit Spitzen- und Breitensport ihren Aufgaben nachkommen können. Noch dazu in einer Zeit stark steigender Inflation! Wobei – das haben die heute von Dr. Helmenstein präsentierten Zahlen eindrucksvoll gezeigt – in den Sport investiertes Geld immer eine gewinnbringende Investition in unsere Volkswirtschaft bedeutet. So sorgt der Sport in Österreich für 24,1 Mrd. Euro Wertschöpfung, 357.000 Arbeitsplätze, für über 8 Mrd. Euro an Steuer- und Abgabenaufkommen und entlastet das Gesundheitssystem bereits beim jetzigen, ausbaufähigen Aktivitätslevel jährlich um 530 Millionen Euro.

Während der Pandemie habe ich miterlebt, wie sehr sich der Sportminister für die Anliegen des Sports eingesetzt und schließlich die Unterstützungen zur Aufrechterhaltung der Vielfalt der österreichischen Sportkultur ermöglicht hat. Und auch jetzt – bei der Frage der Erhöhung des Sportbudgets und einer eventuellen Neugestaltung der Sportförderung – weiß ich ihn an meiner Seite. Da auch ein Sport Austria-Termin bei Finanzminister Magnus Brunner positiv war, bin ich zuversichtlich, dass hier bald etwas passieren wird, weil auch bald etwas passieren muss. Elf Jahre Nullrunden sind einfach genug!“

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