Der vom Wissenschaftsteam erzielte Konsens definiert positiven Tierschutz als das Gedeihen des Tieres durch die Erfahrung überwiegend positiver Geisteszustände und die Entwicklung von Kompetenz und Resilienz. Diese neuartige Definition legt den Grundstein für ein umfassenderes Verständnis des Tierschutzes. Die Bemühungen bilden Teil des europäischen Projekts LIFT, „lifting farm animal lives“, das von COST (European Cooperation in Science & Technology) finanziert wird. Insgesamt sind 330 Wissenschaft:erinnen daran beteiligt.
Laut Studienerstautor Jean-Loup Rault vom Zentrum für Tierernährung und Tierschutzwissenschaften der Veterinärmedizinischen Universität Wien geht „positives Tierwohl über gute physische Gesundheit und die Linderung von Leiden hinaus. Es geht darum, die Fähigkeit von Tieren zu fördern, sich durch lohnende Erfahrungen, Wahlmöglichkeiten und die aktive Verfolgung von Zielen zu entfalten.“ Diese Definition bietet eine andere Perspektive auf den Tierschutz und setzt höhere Standards. Ein positives Wohlergehen von Tieren könnte beispielsweise dadurch gefördert werden, dass Kälbern genügend Platz zum Spielen geboten wird, da Spielen sehr belohnend sein kann. Ebenso sind Schweine, die mit viel Stroh gehalten werden, zufriedener, da ihr natürlicher Erkundungsdrang befriedigt wird.
Diese bahnbrechende Definition soll die innovative Forschung vorantreiben und die Tierpflegepraktiken besser mit den gesellschaftlichen Erwartungen an die Haltung und Pflege von Tieren in Einklang bringen. Co-Autorin Margit Bak Jensen merkt an: „Diese Definition ist ein wichtiger Schritt hin zu einer wesentlichen Verbesserung des Wohlergehens von Tieren in landwirtschaftlichen Betrieben, Heimen und Zoos.“ Kurz gesagt, die Zukunft des Tierschutzes ist da, und sie zielt auf ein gutes Leben ab.
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