WM-Kür als Tanz auf dem Vulkan

14.08.2022 - Das war ein Tanz auf dem Vulkan! Vize-Weltmeister Pepo Puch konnte am Sonntag in Herning (DEN) nicht mehr in den Kampf um die Kür-Medaillen in Grade 2 der Paradressur eingreifen.


Sein heißblütiger schwarzer Sportpartner Sailor’s Blue war am Schlusstag der WM ein brodelnder Vulkan, der schon am Anfang der Übung erschrak und zur Seite sprang, Pepo Puch konnte sich nur mit viel Routine im Sattel halten.

„Er hat da hinten in der Ecke eine Österreichflagge fixiert, die gewedelt wurde. Es war schwierig für mich, weil ich ihm da aufgrund meiner Unbeweglichkeit nicht helfen kann. Die Konzentration meines Pferdes habe ich nicht mehr gefunden, mit den Gedanken war Sailor’s Blue in der Ecke und nicht mehr bei mir. Er wollte dort nicht mehr hingehen und deshalb war die ganze Kür-Choreografie am Sand“, erklärte der 56-jährige Steirer, der mit 69,826 Prozent Rang 7 belegte.

Die Kür-Medaillen gingen an die dänische Weltmeisterin Katrine Kristensen mit Goerklintgaards Quater (80,354) vor Olympiasieger und Nummer 1 der Welt Sir Lee Pearson mit Breezer (77,860) und dessen britische Teamkollegin Georgia Wilson mit Sakura (75,834).

Enttäuscht war der Gewinner von fünf WM-Silbermedaillen dennoch nicht. Pepo Puch: „Ich komme mit einer Silbermedaille nach Hause, da muss ich nicht enttäuscht sein. Wir wissen, dass das Lebewesen sind und was er braucht ist ein Vertrauen in so einer Atmosphäre und das Vertrauen werden wir ihm geben. Wir werden schauen, dass wir ihn unter viel Atmosphäre arbeiten, dann wird das gut weitergehen.“

Team verpasst Qualifikation für Paralympics

Nach dem paralympischen Kür-Finale in Tokio erreicht Julia Sciancalepore auch das Finale bei dieser WM. Dort holte die Kärntner Heeressportlerin mit ihrem Heinrich IV. 70,547 Prozent und damit Rang 8.

„Allein, dass ich hier bei der WM wieder im Finale sein durfte, wieder die Top-8 erreicht habe, zeigt, dass unsere Entwicklung weitergeht. Natürlich will ich meine Noten aber weiter verbessern“, erklärte die Grade-1-Reiterin.

Mit insgesamt 213,775 Prozentpunkten erreichte Österreich mit dem Team Platz 10, verpasste die Top-7 und damit die Qualifikation für die Paralympics in Paris 2024 um 5,447 Prozentpunkte. Nächste Gelegenheit das Paris-Ticket zu lösen ist die EM in Riesenbeck (GER) im August 2023.

Ergebnisse im Überblick

Finale
Grade 2, Freestyle
1. Katrine Kristensen (DEN), Goerklintgaards Quater, 80,354
2. Lee Pearson (GBR), Breezer, 77,860
3. Georgia Wilson (GBR), Sakura, 75,834
7. Pepo Puch (AUT), Sailor’s Blue, 69,826

Grade 1, Freestyle

1. Sara Morganti (ITA), Royal Delight, 80,653
2. Rihards Snikus (LAT), King Of The Dance, 78,400
3. Michael Murphy (IRL), Cleverboy, 78,387
8. Julia Sciancalepore (AUT), Heinrich IV, 70,547

Teamwertung
1. Niederlande 230,225 Prozentpunkte
2. Dänemark 229,751
3. USA 225,335
4. Großbritannien 223,395
5. Belgien 223,164
6. Deutschland 221,273
7. Italien 219,202
8. 214,994
9. Irland 213,871
10. Österreich 213,755