Kühner zündet mit Elektric Blue den WM-Turbo

13.08.2022 - Die WM-Aufholjagd geht weiter! Max Kühner und Elektric Blue P zünden Freitagnacht im Flutlicht der vollbesetzten MCH-Arena im dänischen Herning ein Feuerwerk. Das rot-weiß-rote Duo bleibt zum zweiten Mal in Folge fehlerfrei, springt von Platz 16 auf 5.


Was für eine WM-Nacht in der Fußballarena des FC Midtjylland vor knapp 11.000 Pferdesportfans! Der Parcours, eine breite Piste: 550 Meter lang, 14 Hindernisse, 17 Sprünge, 1,65 Meter hoch, Maximalzeit 83 Sekunden. Neben einem spektakulären Sturz des Deutschen Andre Thieme, bei dem Pferd und Reiter zum Glück unverletzt blieben, gab es bei 52 Paaren insgesamt nur 8 Nullrunden. Zum Vergleich: in der ersten Teamrunde am Vortag waren es noch 23 gewesen.

Eine davon lieferte der 48-jährige WM-Sechste von 2018 Max Kühner, der seinen 11-jährigen Elektric Blue P lobte: „Ich hatte von Sprung 1 an ein super Gefühl, er ist mit sehr viel Leichtigkeit gesprungen, danach war es nur noch reine Freude hier durchzureiten. Er hat mir so gutes Feedback gegeben. Nach solchen Runden weiß man wieder, warum man das alles macht.“

Trost für Katharina Rhomberg

Doch bevor Max Kühner von Interview zu Interview gereicht wurde, tröstete er noch Teamkollegin Katharina Rhomberg. Die 29-jährige Vorarlbergerin hatte nach ihrer tollen Runde mit dem 10-jährigen Cuma „in einem absurd schwierigen Parcours“ mit 2 Abwürfen in der Dreierkombination am Schluss Tränen der Enttäuschung in den Augen.

„Ich wollte unbedingt ins WM-Finale der besten 25, das war das Ziel. Cuma ist so super gesprungen und dann habe ich die letzte Linie so verbockt. Ein Galoppsprung mehr in die Dreierkombination wäre besser gewesen“, ärgerte sich die WM-Debütantin.

Für Max Kühner geht die WM-Aufholjagd am Sonntag im Finale der Top-25 weiter. Nach der ersten Finalrunde gibt es für die besten Zwölf eine zweite Runde, in der es um die WM-Medaillen geht.

Die Entscheidung im Teamspringen fiel 8 Minuten vor der Geisterstunde bei vollem Mond, der hell über dem Stadion hing. Olympiasieger Schweden sprang souverän zum WM-Titel vor den Niederlanden und Großbritannien. Das Olympiaticket für Paris 2024 lösten auch noch Irland und Deutschland mit den Plätzen 4 und 5.

Ergebnisse und Zwischenstände im Überblick

Einzel, Stand nach Zeitspringen und 2 Teamspringen:
1. Henrik von Eckermann (SWE), King Edward 0,58 | 0 | 0 = 0,58
2. Jens Fredricson (SWE), Markan Cosmopolit 2,72 | 0 | 0 = 2,71
3. Jerome Guery (BEL), Quel Homme de Hus 2,35 | 0 | 1 = 3,35
4. Martin Fuchs (SUI), Leone Jei 0,36 | 4 | 0 = 4,36
5. Max Kühner (AUT), Elektric Blue P, 4,49 | 0 | 0 = 4,49
38. Katharina Rhomberg (AUT), Cuma 5, 4,92 | 4 | 8 = 16,92
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61. Christoph Obernauer (AUT), Kleons Renegade, 13,94
88. Bianca Babanitz (AUT), Caipidor, 27,64

Team, Endstand nach 3 Runden (Zeitspringen, 2 Teamspringen)
1. Schweden 7,69 Fehlerpunkte
2. Niederlande 19,31
3. Großbritannien 22,66
4. Irland 23,15
5. Deutschland 24,76
6. Frankreich 26,44
7. Belgien 26,49
8. Schweiz 26,83
9. Brasilien 32,29
10. Kanada 43,56
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11. USA 21,60
12. Österreich 22,05
Bianca Babanitz (B), Caipidor 18, 4,64 | (23,0)
Christoph Obernauer (T), Kleons Renegade (9,94) | 4
Katharina Rhomberg (V), Cuma 5, 4,92 | 4
Max Kühner (T), Elektric Blue P, 4,49 | 0

Zeitplan der WM Springen
So, 14. August, 14 Uhr, Finale Einzel - 2 Runden, wenn nötig mit Stechen

Wettkampfmodus Springen
Nur die Top-25 dürfen zum Abschluss auch um die Einzelmedaillen reiten und nur die besten zwölf Paare ziehen in den entscheidenden zweiten Umlauf ein. Weltmeister in der Einzelwertung ist das Paar mit der geringsten Strafpunktzahl nach allen Prüfungen (Zeitspringen, Nationenpreis und Einzelfinale).