24.12.2023 - In den Tiefen des Wienerwaldes, zwischen stillen Wegen und alten Traditionen, lebt der Stephani-Ritt weiter – eine Kulturgeschichte, die Pferde und Menschen in Österreich seit Jahrhunderten verbindet.

Im Jahr 2014 belebte der Erste Hirtenberger Reit- und Fahrverein unter der Leitung von Manfred Wöhrer und inspiriert durch Otto Kurt Knoll, Bundeskulturreferent des Österreichischen Pferdesportverbands, die Tradition des Stephani-Ritts nach Schwarzensee neu. Dieser Ritt, der am Stephanstag, dem 26. Dezember, stattfindet, hat sich schnell als fester Bestandteil des kulturellen Kalenders etabliert. "Der Stephani-Ritt ist ein lebendiges Beispiel dafür, wie alte Bräuche in die Moderne getragen und für künftige Generationen bewahrt werden können", erklärt Knoll.

Besonders bemerkenswert ist die Stille und Schlichtheit, mit der der Ritt durchgeführt wird, passend zur besinnlichen Weihnachtszeit. Die Teilnehmer:innen finden sich in einer Gemeinschaft zusammen, die nicht nur den Pferdepatron Stephanus ehrt, sondern auch das Miteinander von Natur, Kultur und Tradition feiert. "In der Ruhe dieses Rittes spiegelt sich der wahre Geist der Weihnachtszeit wider – eine Zeit der Reflexion, der Gemeinschaft und des Respekts gegenüber der Natur", so Knoll.

Die Wallfahrtskirche zum heiligen Ägydius in Schwarzensee, erbaut von berittenen Bauern, wird zum zentralen Punkt dieses Ereignisses. Hier werden die Pferde gesegnet und eine rote Votivkerze, Symbol des Martyriums des heiligen Stephanus, entzündet. Diese Tradition, tief verwurzelt in der Geschichte und Kultur, stellt nicht nur eine Verbindung zur Vergangenheit her, sondern betont auch die Rolle der Pferde in der österreichischen Gesellschaft.

Mit dem 10. Stephani-Ritt am 26. Dezember 2023 setzt der Österreichische Pferdesportverband ein klares Zeichen für die Pflege und Fortführung dieses Kulturerbes. "Wir laden alle Reiter:innen, Fahrer:innen und Interessierten herzlich ein, an diesem besonderen Tag teilzunehmen und gemeinsam Geschichte zu erleben", sagt Knoll.

Der 10. Stephani-Ritt startet um 9.30 Uhr in Fahrafeld und erreicht gegen 11 Uhr Schwarzensee, wo die traditionelle Segnung der Pferde und die Entzündung der roten Votivkerze stattfinden werden. Für das leibliche Wohl der Teilnehmenden ist in der Wallfahrtskirche gesorgt. Anmeldungen sind über Obmann Norbert Linsbichler erforderlich.

"Traditionen wie der Stephani-Ritt sind lebendige Brücken zwischen Vergangenheit und Zukunft. Sie erinnern uns an unsere Wurzeln und leiten uns zugleich in eine gemeinsame Zukunft", versichert Knoll. Mit dem nahenden 10. Stephani-Ritt im Herzen des Wienerwaldes feiern wir nicht nur ein Stück österreichische Kulturgeschichte, sondern auch die Gemeinschaft, die durch diese Traditionen gestärkt und erhalten wird.

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