Nach einem erfolgreichen nationalen Saisonstart mit Siegen und Platzierungen beim Late Entry-Turnier in München-Riem, geht es für das Team um Österreichs Nummer 1 Max Kühner am kommenden Wochenende in Frankreich beim CSI4* Hubside Jumping in St. Tropez nun auch auf internationalem Niveau los.
Wir haben den Wahlösterreicher zum Interview gebeten über Corona-bedingte Familienzeit, die enttäuschende Absage der EM 2021, seine Pläne und die schöne Arbeit mit seinen Nachwuchspferden, für die er in "normalen" Zeiten nicht so intensiv Zeit hat.
Du startest nach dem Antreten beim Late-Entry in München in die Saison, was steht am Plan?
Max Kühner: Für uns geht es nach einem tollen Late-Entry in der vergangenen Woche in München-Riem (GER), das unsere Freunde und Kollegen Simone und Hansi Blum mit großem Engagement organisiert und ermöglicht haben, nun endlich wieder los mit dem internationalen Sport. Wir fahren diese Woche mit 5 Pferden nach St. Tropez zum CSI4*. Im Juli gibt es dann auch noch ein CSI5*, jeweils immer in Kombination mit einem CSI2*. Veranstalter ist Sadri Fegaier, ein französischer Geschäftsmann, der trotz Corona noch mehrere gute Turniere für heuer plant, die entweder in St. Tropez oder bei ihm in Valence stattfinden. Wir sind ihm natürlich sehr dankbar, dass er hier mit gutem Beispiel engagiert vorangeht und uns Springsport auf hohem Niveau ermöglicht.
Wirst Du heuer auch noch in Österreich zu sehen sein?
Kühner: Nach Österreich komme ich immer sehr gerne. Villach musste ja leider abgesagt werden, aber Salzburg haben wir definitiv noch auf dem Plan für 2020 und vielleicht geht sich auch das ein oder andere CSI2* noch aus.
Was sind Deine Ziele für diese Saison und auf welche Pferde setzt Du derzeit?
Kühner: Für heuer gibt es eigentlich kein konkretes Saisonziel mehr, daher liegt der Fokus auf dem Kennenlernen und Aufbauen der Nachwuchspferde, damit diese dann - wenn es mit dem Sport wieder richtig losgeht - fit und vorbereitet sind. Durch den Ausfall der Turniere war in den letzten Wochen für diese Ausbildungsarbeit, die mir sehr viel Spaß macht, natürlich mehr Zeit als im Normalfall.
Nach der Verschiebung der Olympischen Spiele in Tokio um ein Jahr, wurde die EM 2021 vom Weltverband FEI gestrichen, was bedeutet diese Absage für den Sport?
Kühner: Die Springreiter, mich eingeschlossen, waren im Allgemeinen sehr enttäuscht über die Absage der EM 2021. Championate sind ja immer mit Zielen und den akribisch geplanten Wegen dahin verbunden und daher war es sehr bitter, dass diese EM so weit im Voraus bereits vom Plan gewischt wurde - zumal für mich die Olympischen Spiele noch mit einem großen Fragezeichen versehen sind. Wir Reiter kämpfen aber weiterhin darum, dass doch eine EM 2021 stattfindet. Jeder Veranstalter kann sich noch bewerben und die FEI hat uns zugesichert, sich damit ernsthaft auseinanderzusetzen. Von daher gibt es derzeit noch eine Resthoffnung.
Wie habt Ihr zu Hause den Corona-Lockdown erlebt?
Kühner: Ich hatte durch die Corona-Maßnahmen mehr Zeit mit meiner Familie, die wir alle gemeinsam natürlich sehr genossen haben und ich hatte viel Zeit, um mit den Kindern auf unserer abgeschlossen Anlage zu trainieren. Mein Büroalltag ist aber ganz normal weitergegangen, hier sind wir in der glücklichen Lage, keinerlei negative Einbußen zu verzeichnen.
17.-21.06.2020 CSI4* CSI2* St. Tropez (FRA)
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