Pepo Puch kam nach seinem Ritt zum ersten Interview in die Mixed Zone und musste dort noch um die Teilnahme in der Kür zittern. Sein Pferd Sailor’s Blue scheute gleich bei der ersten Lektion. „Ich habe gespürt, dass irgendetwas nicht stimmt, da ist er schon weggesprungen und losgaloppiert“, musste der 55-jährige in der Schweiz lebende Steirer sein ganzes Können einsetzen, um wieder auf die Linie zurückzukommen.
„Wir haben aber zum Glück sofort wieder eine Verbindung gefunden und ich konnte ihn erfolgreich beruhigen“, startete Puch, der sowohl 2012 in London wie auch 2016 in Rio de Janeiro eine Goldmedaille gewinnen konnte, die große Aufholjagd und arbeitete sich Lektion für Lektion an die Spitze. Daran konnte auch die laute Sirene eines Feuerwehrautos nichts ändern. Am Ende reichte es für das fünfte paralympische Edelmetall (2 x Gold, 2 x Silber, 1 x Bronze).
Mit seinen 73,441 Prozent war Puch aber nicht zufrieden, mehr noch, er war sich im ersten Moment nicht einmal sicher, ob es für die Top-8 und also das Kür-Finale am Montag reichen würde. „Als ich vom Pferd gestiegen bin, hatte ich das Gefühl, dass ich froh sein muss, wenn es für die Kür reicht. Dass es dann so ausgeht, ist natürlich wunderbar. Ich freue mich, dass es mit der Medaille geklappt hat“, musste sich der nun fünffache Medaillengewinner nur Lee Pearson auf Breezer (GBR/76,265 Prozent) geschlagen geben.