Die Veranstalter sind bereit, die Wettkampfstätten längst fertiggestellt. Die Vorbereitungen beim Österreichischen Paralympischen Committee laufen auf Hochtouren. „Alle Athletinnen und Athleten, die bereits für die Paralympischen Spiele in Tokio qualifiziert sind, bleiben das auch für nächstes Jahr. Das wurde uns vom Internationalen Paralympischen Committee versichert und auch, dass die verschobenen und abgesagten Qualifikations-Events nachgeholt werden“, zeigt sich ÖPC-Präsidentin Maria Rauch-Kallat zuversichtlich.
Österreichs Paradressur-Team hat sich mit dem zweifachen Paralympics-Goldmedaillengewinner Pepo Puch, Heeressportlerin Julia Sciancalepore, Valentina Strobl und Bernd Brugger bereits im Februar fix für Tokio qualifiziert.
22 Sportarten, 540 Berwerbe
In Tokio wird in 22 Sportarten und 540 Bewerben um Medaillen gekämpft. Der Wettkampfkalender bleibt auch nach der Verschiebung fast unverändert, lediglich kleinere Anpassungen bei den Startzeiten wurden vorgenommen. Im Vergleich zu den Paralympischen Spielen 2016 in Rio wurde das Programm leicht adaptiert. Badminton und Taekwondo werden ihr paralympisches Debüt feiern, Segeln und Fußball 7-a-side werden nicht mehr vertreten sein.
Für einen Großteil der Sportlerinnen und Sportler, die nächstes Jahr das Paralympic Team Austria bilden werden, hat bereits im Spätherbst 2016 und also nach den Spielen in Rio de Janeiro die Vorbereitung für Tokyo begonnen. Die „Road to Tokyo“ wurde aufgrund der Coronavirus-Pandemie um ein Jahr verlängert.
Die Verschiebung bedeutet für einige auch eine große Chance. „Für mich ist das zusätzliche Jahr sicher kein Nachteil. Es gibt mir die Möglichkeit, 2021 noch stärker an den Start zu gehen“, sagt etwa Para-Kanute Mendy Swoboda, der bereits für Tokio qualifiziert ist und eine Silbermedaille aus Rio zu Hause hängen hat. Nächstes Jahr soll eine weitere Medaille dazukommen: „Am besten Gold.“
Rund 30 SportlerInnen erwartet
Andere Athletinnen und Athleten müssen sich in den nächsten Monaten erst für das drittgrößte Sportevent der Welt qualifizieren. „Wir rechnen wieder mit einer Team-Größe von rund 30 Sportlerinnen und Sportlern, ähnlich wie 2016 in Rio de Janeiro. Seit damals hat sich der paralympische Spitzensport enorm weiterentwickelt. Das erfordert nicht nur intensives Training, sondern auch eine langfristig ausgelegte Karriereplanung, um den Sport professionell ausüben zu können“, so ÖPC-Generalsekretärin Petra Huber, die mit ihrem Team dafür sorgt, perfekte Rahmenbedingungen für das Paralympic Team Austria zu schaffen.
Ein wichtiger Schritt konnte zuletzt mit der Verlängerung der eigentlich 2020 auslaufenden Dienstverträge mit dem Heeressportzentrum gesetzt werden. 20 rot-weiß-rote Behinderten-SpitzensportlerInnen sind im Heeressportzentrum unter Vertrag – dank der neuen Abmachung bis nach den Spielen in Tokyo. Mehr als die Hälfte von ihnen haben sich bereits für die Paralympics 2020 qualifiziert.
Jugendcamp und Digital-Offensive
Doch nicht nur die aktuellen Para-SportlerInnen stehen beim ÖPC im Fokus. Auch der Nachwuchs genießt einen hohen Stellenwert, schließlich sollen auch in Zukunft große Erfolge möglich sein. So wurde 2004 das Jugendcamp ins Leben gerufen. Dabei dürfen ausgewählte Talente, die noch zu jung für eine Teilnahme sind, zu den Spielen mitreisen und Paralympics-Luft schnuppern. In Tokyo findet das Jugendcamp zum bereits 7. Mal statt – und die teilnehmenden Nachwuchs-AthletInnen reihen sich in eine illustre Runde ein. Schließlich hatten einst auch spätere Paralympics-Größen wie Claudia Lösch oder Markus Salcher im Jugendcamp Erfahrung gesammelt.
Mit dem Re-Start des „1 Year to Go“-Countdowns startet auch das Österreichische Paralympische Committee digital durch: In den sozialen Netzwerken warten ab Montag mehrere Gewinnspiele mit großartigen Preisen der ÖPC-Partner ERIMA, Toyota Österreich und Vienna Marriott Hotel, Video-Botschaften der Paralympics-Stars und zahlreiche interaktive Features auf Fans und Freunde des Paralympic Team Austria.