Christoph Obernauer, der das Stechen mit seinem Kleons Renegade gegen Großbritanniens Joe Whitaker Hulahupe JR für Österreich entschied, sagte im Siegerinterview: „Wir können uns bei der Europameisterschaft 2023 für die Olympischen Spiele 2024 qualifizieren, – nach dem Sieg hier in Abu Dhabi glaube ich, dass wir das wirklich schaffen können!“
Zeit werde es nach 28 Jahren (1996 war zuletzt eine rot-weiß-rote Spring-Equipe bei Olympischen Spielen mit von der Partie), meinte schon im Vorfeld Katharina Rhomberg. Die 30-jährige Vorarlbergerin hatte als einzige im Klassefeld des Nationenpreises in den Vereinigten Arabischen Emiraten eine Doppelnull in den Parcours gezaubert, der vom Italiener Uliano Vezzani mit 12 Hindernissen entsprechend schwierig gestaltet worden waren. 50.000 Euro Bonus gab es dafür.
Akribische Vorbereitung auf die EM
„Ich bin sehr glücklich und stolz – das ist mein bisher bestes Ergebnis", sagte die Nationenpreisdebütantin, die am Freitag im Großen Preis über 1,60 m mit zwei Abwürfen Platz 11 vor ihrer Teamkollegin Bianca Babanitz auf Caipidor (8 Fehlerpunkte/12.) belegt hatte.
Ihren talentierten Cuma mit dem sie schon bei der WM für Österreich angetreten war lobte Rhomberg: „Ich habe ihn, seit er acht Jahre alt ist, dies ist also unser drittes gemeinsames Jahr, und ich habe erst kürzlich mit ihm in großen Klassen begonnen. Dies ist der erste große Nationenpreis für ihn, und wir arbeiten inzwischen sehr gut zusammen. Ja, er ist sehr stark und ich brauche viel Kraft, um ihn zu reiten, aber ich gebe mein Bestes und er tut es auch – er ist einfach fantastisch!“
Ab sofort hat der 11-jährige Wallach Pause, man werde sich so behutsam wie akribisch auf die EM in Mailand (ITA) vom 29. August bis 3. September vorbereiten.
Vertrauensschub und Verschnaufpause
Der Sieg hat der österreichischen Equipe einen großen Vertrauensschub gegeben. „Endlich haben wir ein richtig gutes Team! Das müssen wir zusammenhalten - jetzt haben wir ein paar Pferde, die auf höchstem Niveau springen können, also geht es in die richtige Richtung", sagt Christoph Obernauer.
Auch der 36-jährige Kitzbüheler gönnt seinem 10-jährigen Kleons Renegade eine Verschnaufpause: „Er ist ein wirklich schnelles Pferd und wenn ich gut reite, kann er alles springen. Er hat viel Erfahrung, aber das ist der größte Erfolg in unserer gemeinsamen Karriere bisher. Jetzt hat er eine kleine Pause, aber hoffentlich bekommen wir die Möglichkeit an weiteren Nationenpreisen teilzunehmen.“ Die richtige Vorbereitung auf die EM sei das Ziel.
Puck bleibt in den Emiraten
„Es ist verrückt und ein unfassbares Resultat für unser Team! Wir sind so stolz auf unser Ergebnis. Es war eine lange Reise für Österreich so einen großen Nationenpreis zu gewinnen! Wir haben lange dafür gekämpft, erst um die Einladung vom Veranstalter, dann darum, unser Team hierher zu bringen, es ist sich zum Glück alles irgendwie immer im letzten Moment ausgegangen! Dass es dann so gut ausgeht, ist einfach unglaublich“, sagt Gerfried Puck.
Der 49-jährige Kärntner, der in den Emiraten auch als Chef d’Equipe agierte, bleibt noch einige Wochen im Wüstenstaat. Seinem 10-jährigen Hengst Equitron Naxcel V gönnt er dennoch eine Pause: „Die Temperaturen hier sind sehr angenehm, immer um die 20 bis 25 Grad. Ich habe noch einige andere Pferde hier mit denen ich noch Wettbewerbe bestreiten werde, Naxcel werde ich nur punktuell einsetzen. Im Mai wird er, weil er ziemlich gefragt ist, in Belgien als Deckhengst eingesetzt und dann beginnt der gezielte Aufbau Richtung EM.“
CSI5* Abu Dhabi, The President of the UAE Showjumping Cup, Ergebnislisten