Österreichischer Fahrsport präsentiert sich lebendig und zukunftsorientiert

13.03.2025 - Vom 7. bis 9. März 2025 stand der Reiterhof Stückler in Kärnten ganz im Zeichen des österreichischen Fahrsports. Neben einem umfangreichen Rahmenprogramm lockte insbesondere der 2. Österreichische Fahrsporttag am Samstag zahlreiche Interessierte an. Mehr als 120 Teilnehmer:innen aus Österreich und Deutschland folgten der Einladung von Fahrsportreferent Karl Wutte und nahmen an den Fachvorträgen und Diskussionen teil.


Regeländerungen, Leistungsphysiologie und Zucht im Fokus

Den Auftakt machte Karl Wutte mit einer Übersicht über aktuelle Änderungen im Österreichischen Turnierreglement (ÖTO) sowie neuen FEI-Dressuraufgaben. Anschließend widmete sich Mag. Charlotte Dobretsberger der Leistungsphysiologie von Fahrpferden. Die erfahrene Vielseitigkeitsreiterin und Fahrsportexpertin gab wertvolle Einblicke in Fütterung, Haltung und Training, die selbst für versierte Pferdehalter neue Erkenntnisse brachten.

Ein weiteres Highlight war der Vortrag von Ing. Walter Werni. Der renommierte Zuchtrichter und leidenschaftliche Pferdezüchter erläuterte die Anforderungen an Fahrpferde in Zucht und Exterieur. Mit 30 Jahren Erfahrung in Dressur, Springen und Vielseitigkeit bereicherte er das Publikum mit praxisnahen und fundierten Einblicken.

Innovative Trainingsansätze und Richterperspektiven

DI Sigrid Lueger-Fauland stellte das innovative Trainingssystem „beat smart riding“ vor, das in Kooperation mit Vielseitigkeitsreiter Robert Mandl entwickelt wurde. Das cloudbasierte Echtzeitsystem ermöglicht eine detaillierte Leistungs- und Gesundheitsüberwachung von Pferden und stieß auf großes Interesse.

Besonders viel Zustimmung erhielt auch der Vortrag von Roland Morat, der den Fahrsport aus der Sicht eines Richters beleuchtete. Der erfahrene Südtiroler Fachmann plädierte für eine pferdegerechte Ausbildung nach der klassischen Skala und regte an, seine Erkenntnisse auch gezielt Richtern näherzubringen.

Diskussion über die Zukunft des Fahrsports

Zum Abschluss des Fachprogramms diskutierten Experten und Teilnehmer über die Zukunft des Fahrsports. Themen wie die Förderung von Eintagesturnieren, bessere Unterstützung auf Basisebene und die leistbare Gestaltung des Sports für Einsteiger standen im Mittelpunkt der Debatte.

Intensives Kadertraining und Richterfortbildung

Parallel zum Fahrsporttag fand ein dreitägiges Kadertraining für Ein- und Zweispänner sowie Ponyfahrer statt. Unter der Anleitung der Trainer Peter Tischer und Hannes Weitlaner konnten sich die Teilnehmer wertvolle Tipps für die bevorstehende Saison holen. Ergänzt wurde das Training durch Leistungsdiagnostik mit Laktatmessung von Mag. Charlotte Dobretsberger sowie Herzfrequenzanalysen von DI Sigrid Lueger-Fauland.

Den Abschluss der Veranstaltung bildete die Richterfortbildung mit Roland Morat und Ing. Walter Werni. Themen wie Dressurbeurteilung, Videoanalysen, Notenvergabe und die Beurteilung von Jungpferden wurden dabei intensiv behandelt.

Dank der perfekten Organisation durch die Familie Stückler und dem sonnigen Wetter herrschten optimale Bedingungen für eine gelungene Veranstaltung. Der 2. Österreichische Fahrsporttag hat einmal mehr gezeigt, wie lebendig und zukunftsorientiert die Fahrsportszene ist.

Fotos und Text: Sonja Bauer

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