OEPS Generalversammlung: Am Ende flossen Abschiedstränen

07.05.2024 - Präsidentin Elisabeth Max-Theurer führte am Dienstag souverän durch die Generalversammlung des Österreichischen Pferdesportverbandes in Ansfelden. 64 Delegierte aus neun Bundesländern waren gekommen und zeigten bei den Abstimmungen große Einigkeit.


Gasthof Hotel Stockinger, Ansfelden 6. Mai 2024. Knapp nach 15 Uhr startete die OEPS-Generalversammlung mit 64 Delegierten aus allen neun Bundesländern.

„Liebe Pferdesportfamilie, ich stehe heute vor Ihnen, um auf zwei unglaublich erfolgreiche Jahre zurückzublicken und die Weichen für die Zukunft zu stellen. Wir haben historische Meilensteine erreicht, die unseren Verband in eine neue Ära geführt haben“, leitete Elisabeth Max-Theurer die Generalversammlung ein.

Die sportlichen Erfolge mit der ersten EM-Bronzemedaille für ein österreichisches Springteam und den Qualifikationen der Teams Springen, Dressur, Paradressur und dem Einzelplatz in der Vielseitigkeit für die Olympischen und Paralympischen Spiele in Paris 2024 wurden den Anwesenden als Highlight-Film nachgeliefert. Die Bilder sorgten für großen Applaus. „Gänsehautmomente, wenn man sieht, was unsere Sportler leisten“, sagten die Landespräsidenten und die anwesende Equipechefin Dr. Angelika May, die gerade vom Nationenpreis aus Mannheim angereist war, und ihrerseits auch als Schriftführerin im OEPS-Direktorium fungiert, unisono.

Die Olympiasiegerin ergänzte: „An dieser Stelle erlauben Sie mir auch, unseren Referenten, den Trainern, den Eltern und den vielen anderen Personen, wie Tierärzten, Hufschmiede oder Pfleger, zu danken, die in einem Pferdesport-Team mitwirken und Maßgebliches zu den erbrachten Leistungen in allen Sparten beigetragen haben. Außerdem bedanke ich mich bei unseren langjährigen Partnern und Sponsoren. Ohne deren Unterstützung wäre Hochleistungssport für unsere Spitzensportler nicht möglich.“

Bericht der Präsidentin

„In diesen Momenten des Erfolgs dürfen wir die Basisarbeit unserer 1.423 Vereine und mehr als 48.000 Mitglieder, die den Österreichischen Pferdesportverband zum achtgrößten Sportfachverband in Österreich machen, nicht vergessen. Ihre Hingabe und Leidenschaft sind das Fundament unseres Erfolgs. Ich danke jedem einzelnen Mitglied, jedem Trainer und jeder Trainerin sowie allen, die sich tagtäglich für den Pferdesport in Österreich einsetzen“, führte Präsidentin Max-Theurer aus.

Sie bedankte sich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im OEPS-Büro und beim neuen Generalsekretär: „Franz Schiefermair, der seit 1. Jänner 2024 mit vollem Einsatz seine Arbeit für unsere Pferdesport-Community verrichtet, hat viel Schwung und vor allem Wertschätzung in unser Office gebracht. Dieser respektvolle Umgang miteinander, ist für uns als Serviceeinrichtung für unsere Mitglieder ein ganz zentraler Punkt.“

Zur Erinnerung: Der OEPS bietet seinen Mitgliedern kompetentes Fachpersonal von mehr als 2.000 Personen in den Bereichen Richterwesen, Referenten, Ausbilder und Funktionäre. Außerdem ist der OEPS bemüht, alle Bedürfnisse der Pferdesportfamilie durch infrastrukturelle Einrichtungen abzudecken: durch die Servicestelle OEPS-Büro, das Kompetenzzentrum Pferd mit allen institutionellen Partnern, durch Fachpublikationen und durch das Turnier- und Ausbildungswesen. Tierschutz und der faire Umgang mit dem Sportpartner Pferd hat dabei für alle Menschen im Österreichischen Pferdesportverband oberste Priorität.

„Nicht umsonst haben wir deshalb auch eine Ombudsstelle mit Namen „RESPEKT“ installiert: dort gibt es die Möglichkeiten zur anonymen Meldung, wenn es um a) Machtmissbrauch b) Tierschutz und c) das Hinweisgeberschutzgesetz geht“, sagte Elisabeth Max-Theurer.

„Auch für die Zukunft verpflichte ich mich als Präsidentin des Österreichischen Pferdesportverbandes erneut, diese positiven Entwicklungen weiter voranzutreiben und unseren Sport mit Engagement und Herz zu fördern. Die kommenden Olympischen und Paralympischen Spiele in Paris werden eine weitere Gelegenheit sein, unsere Fähigkeiten und unseren Teamgeist unter Beweis zu stellen. Ich danke Ihnen allen für Ihr Vertrauen, Ihre Unterstützung und Ihre unermüdliche Arbeit. Gemeinsam werden wir weiterhin Geschichte schreiben und den österreichischen Pferdesport auf der Weltbühne voller Stolz vertreten!“

Bericht des Direktoriums

Den Bericht des Direktoriums trug OEPS-Vizepräsident Roland Pulsinger vor, der betonte, dass die 20-Jahr-Statistik des OEPS zeige, dass „unsere Mitglieder sehr krisenresistent sind. Erst die Covid-Krise, dann die aktuelle Energie- und Wirtschaftskrise. Im Gegensatz zu anderen Verbänden, sind wir bei den Mitgliedern stabil geblieben“.

Signifikante Rückgänge gäbe es dennoch leider bei den Turnierstarts und bei den Lizenzen. „Im Vergleich zu den dramatischen Einbrüchen in unserem Nachbarland Deutschland, zeigt aber auch hier unsere Pferdesportfamilie großes Durchhaltevermögen“, betonte Pulsinger.

Lob des Wirtschaftsprüfers

Nach dem Bericht des Schatzmeisters Thomas Groisshammer, der die Bilanzen 2022 und 2023 vortrug, bestätigte der unabhängige Abschlussprüfer Dr. Stefan Kurz von der Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft BDO Austria GmbH die wirtschaftliche Stärke des Österreichischen Pferdesportverbands: „Die Zahlen des Schatzmeisters sind korrekt. Mit dem Vereinsvermögen in Form des Grundstücks und Gebäudes in Laxenburg können sie beruhigt in die Zukunft sehen. Der Verein ist gesund, die Fortführung ist gewährleistet!“

Außerdem gab es vom Wirtschaftsprüfer Lob für die wirtschaftliche Transparenz, die ordentliche Buchhaltung und Kooperation des OEPS in allen Belangen.

In Folge wurden alle drei Anträge (Annahme des Jahresabschlusses, Entlastung des Schatzmeisters, Entlastung des Direktoriums) von den Delegierten mit überwältigender Mehrheit von 62 zu 2 Stimmen angenommen.

Danach wurde die Firma BDO in Person von Dr. Stefan Kurz einstimmig als Abschlussprüfer wiederbestellt.

Bei der Festsetzung der Beiträge wurde erstmals nach 2011 (damals von 8 auf 9 Euro) der Mitgliedsbeitrag ab dem Jahr 2025 von 9 auf 11 Euro angehoben. Weit unter jeglicher Inflationsanpassung.

Rechtsanwalt Dr. Wolfgang Puttinger erläuterte unter dem Tagesordnungspunkt 14 „Beschlussfassung über eventuelle Anträge“: „Es gibt einen Antrag des burgenländischen Verbandes auf Statutenänderung. Der Antrag würde die Arbeit der Statutenkommission präjudizieren. Das Präsidium hat daher heute den Antrag an die Generalversammlung formuliert, den Antrag aus dem Burgenland an die zuständige Statutenkommission weiterzuleiten. Die aktualisierten Statuten werden in der nächsten Generalversammlung zur Abstimmung gebracht.“ Auch dieser Antrag wurde einstimmig angenommen.

Ehrung von Pferderevue-Chefredakteurin a.D.

Vize-Präsident Udo Hatzl verlas die Laudatio auf Ex-Pferderevue-Chefredakteurin Mag. Eva Morawetz. 32 Jahre lang prägte Morawetz mit ihrer leidenschaftlichen journalistischen Arbeit den österreichischen Pferdesport und die Kultur im Umgang mit unserem Partner Pferd. Unter ihrer Führung als Chefredakteurin seit 2006 hat die Pferderevue nicht nur zahlreiche Preise gewonnen, sondern sich auch als offizielles Medium des Österreichischen Pferdesportverbandes etabliert. „Ihre Texte haben nicht nur informiert, sondern auch berührt und inspiriert“, brachte es Hatzl auf den Punkt.

„Liebe Frau Morawetz, im Namen aller hier Anwesenden und der vielen, die Sie durch Ihre Arbeit inspiriert haben, danke ich Ihnen von ganzem Herzen. Wir wünschen Ihnen alles Gute für Ihre kommenden Abenteuer, mögen sie genauso bereichernd und erfüllend sein wie Ihre Zeit bei der Pferderevue!“

Die zu Tränen gerührte Eva Morawetz erhielt bei der Übergabe des Blumenstraußes und dem von Evelyn und Klaus Haim-Swarovski gestifteten Ehrenpreis in Form eines Swarovski-Kristallpferdes Standing Ovations. Die ebenfalls sichtlich ergriffene Präsidentin Elisabeth Max-Theurer bedankte sich und sprach aus, was alle dachten: „Ich hoffe, dass sie dem Pferdesport verbunden bleiben und ihre Zeit in der wohlverdienten Pension genießen!“

Eva Morawetz suchte nach Worten: „Alles, was ich sagen wollte, ist jetzt weg.“ Und fand sie schließlich doch noch: „Ich habe mich 32 Jahre lang bemüht, eine gute Zeitschrift zu machen. Vielen Dank für das große Vertrauen, das sie mir entgegengebracht haben. Ich durfte viele von ihnen persönlich kennenlernen, denn Portraits waren tatsächlich meine große Leidenschaft. Ich weiß wieviel Arbeit sie in ihrer Freizeit für den Pferdesportverband investieren. Durch die enge Zusammenarbeit mit den Landesverbänden, habe ich doch ein sehr inniges Verhältnis zu vielen von ihnen aufgebaut. Dieses Vertrauen in uns ehrt uns sehr. Es sind daraus auch Freundschaften entstanden, für die ich sehr dankbar bin. Danke an mein Verlagsteam, danke an die Verlagsleitung, dass wir immer nach journalistischen Kriterien arbeiten durften. Redlichkeit und wirtschaftliches Überleben ist ein Spagat, der immer schwieriger wird. Wir haben die Hürden aber immer mit Bravour genommen. Danke an mein Team! Es waren 32 sehr erfüllende Jahre. Viel Freude und schöne Erlebnisse mit ihren Pferden.“

Was für ein emotionaler Schlusspunkt unter einer Generalversammlung, die die Weichen für die nächsten zwei Jahre erfolgreich gestellt hat.

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