„Anreise war ein kleines Abenteuer“

04.04.2025 - Österreichs Top-Springreiter Max Kühner ist in sein sechstes Weltcupfinale gestartet. Nach dem Auftaktspringen am Donnerstagabend, einem Zeitspringen über 1,60 Meter, liegt der Wahl-Tiroler mit EIC Up Too Jacco Blue nach einem Abwurf (drei Strafsekunden) und einer Zeit von 66,32 Sekunden auf Platz 17. Am Freitagabend (ab 20.15 Uhr) geht es weiter mit dem Springen mit Stechen, am Sonntag (ab 14 Uhr) folgt die Entscheidung in zwei Runden. Im Interview spricht Kühner über seine Saisonziele, die Vorbereitung, den Wert von Konstanz – und eine etwas turbulente Anreise nach Basel.


Max, du bist heuer zum sechsten Mal beim Weltcupfinale dabei. Wie fühlt sich das an?

Max Kühner: Es freut mich sehr, dass wir so konstant beim Weltcupfinale dabei sind. Konstanz ist für mich ein ganz zentrales Thema im Sport. Es geht nicht darum, punktuell mal zu glänzen, sondern Woche für Woche mit den Pferden gute Leistungen zu bringen. Deshalb bedeutet mir diese Serie an Final-Teilnahmen auch so viel – und klar, das Ziel ist, irgendwann ganz oben zu stehen. Wir wollen aufs Podium.

Wie bist du mit dem Auftakt am Donnerstagabend zufrieden?


Kühner: Das Zeitspringen war insgesamt okay. Mit Up Too Jacco Blue hatte ich leider einen Abwurf, der uns drei Strafsekunden gekostet hat. Platz 17 ist nicht das, was wir uns wünschen, aber es ist noch alles offen. Am Freitag und Sonntag werden die Karten neu gemischt – wir bleiben fokussiert.

Wie lief die Vorbereitung auf Basel – du hattest ja eine etwas längere Reise hinter dir…

Kühner: Ja, das war diesmal ein kleines Abenteuer. Ich kam direkt aus Mexiko, hatte dort Verspätung, hab den Anschlussflug verpasst und bin dann mit dem Zug von Frankfurt nach Basel gefahren. Und auch die Pferde hatten ihre Odyssee: An der Schweizer Grenze wurde der Lkw wegen einer drei Zentimeter zu hohen Satellitenantenne gestoppt – wir mussten einen Spediteur beauftragen, der die Pferde dann nach Basel gebracht hat. Aber sie sind gut angekommen, das ist das Wichtigste.

Du bist mit Elektric Blue P und EIC Up Too Jacco Blue hier in Basel...

Kühner: Ja, meine beiden Top-Pferde. Sie hatten beide eine etwas längere Pause, die ihnen auch gutgetan hat. Für mein Gefühl hätte uns noch ein Turnier oder zwei in der Vorbereitung gutgetan, aber sie sind frisch und motiviert. Ich vertraue ihnen voll und ganz.

Was sind deine weiteren Saisonziele für 2025?

Kühner: Die Saisonziele sind wie immer hochgesteckt. Ich habe eine tolle Truppe an Pferden, aber auch einige sehr spannende Nachwuchspferde, die ich gezielt aufbauen möchte. Ich teile mir die Zeit bewusst auf – einerseits um mit den Top-Pferden weiter auf höchstem Niveau mitzuhalten, andererseits um die Jungen an den großen Sport heranzuführen.

2026 stehen die Weltmeisterschaften in Aachen an – spielen die schon eine Rolle in deiner Planung?

Kühner: Ganz klar, ja. Die Weltmeisterschaften in Aachen sind natürlich ein Riesenthema. Elektric Blue mag den großen Platz dort, er ist da schon super gesprungen. Und für die heurige EM plane ich, ein neues Pferd an den Start zu bringen – einfach auch, um den Druck nicht immer nur auf einem Pferd zu haben.

Wie siehst du die Entwicklung von Team Austria auf internationaler Bühne?


Kühner: Sehr positiv! Wir haben mit Katharina Rhomberg etwa jemanden, der zuletzt in Mexiko mit zwei sehr starken Runden überzeugt hat. Es ist super, dass sie jetzt auch bei den Global Champions Turnieren dabei ist und Erfahrung sammelt. Solche Leistungen sind wichtig für das ganze Team – am Ende zählen die Ergebnisse bei Nationenpreisen und Championaten. Da wollen wir weiter vorne mitspielen.

Programm, Startlisten, Ergebnisse des FEI Weltcupfinales in Basel HIER.

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