Sechs Olympia-Goldmedaillen, neun Weltmeistertitel und zahlreiche weitere Trophäen konnte Isabell Werth in ihrer grandiosen Karriere bereits sammeln, aber das gelang selbst der 51-jährigen Ausnahmekönnerin aus Deutschland noch nie: An einem Tag zwei Bewerbe mit unterschiedlichen Pferden mit über 80 Prozent zu beenden. „Ich kann mich nicht daran erinnern, für gewöhnlich sind die Bewerbe über mehrere Tage verteilt. Es freut mich sehr, ein schönes Gefühl“, so Werth.
Zunächst holte die Deutsche mit Quantaz, der im Besitz von Victoria Max-Theurer ist, im Grand Prix der Kür-Tour 80,348 Prozent. Im Grand Prix der Special-Tour waren es mit Weihegold, Olympia-Goldpferd von 2016, sogar 81,174 Prozent: „Quantaz hat sich in den letzten drei Wochen noch einmal super entwickelt, hatte heute mehr Sicherheit als beim ersten Turnier. Weihegold hat sich gut präsentiert, eine sehr schöne Tour. Der Erwartungshorizont ist bei ihr sehr hoch, sie hat das wirklich gut gemacht.“
Wie schon beim ersten Turnier war Victoria Max-Theurer auch diesmal die erste Verfolgerin. Im Grand Prix der Kür-Tour erreichte Österreichs Rekord-Staatsmeisterin mit Rockabilly 73,783 Prozent und somit Platz zwei. Es folgten 77,631 Prozent mit Abegglen im Grand Prix der Special-Tour.
„Ich bin super zufrieden und um ehrlich zu sein ein bisschen überwältigt. Mit Rockabilly war in den Zweierwechseln ein kleiner Fehler dabei, aber es sind zwei tolle Ergebnisse, ich könnte es mir nicht besser wünschen. Beide Pferde sind noch nicht so lange in dieser Klasse, ich bin wirklich stolz“, jubelte Max-Theurer.
Die Arbeit mit Mentorin und Coach Isabell Werth trägt somit weiterhin Früchte: „Ich bin sehr dankbar – einerseits meiner Familie und meinem Team, andererseits auch Isabell für ihr Coaching.“ Werth zeigte sich mit ihrem Schützling zufrieden: „Victoria hat mit beiden Pferden eine schöne Leistungskurve hingelegt, seit dem ersten Turnier ist noch einmal ein Schritt gelungen. Wir sind im Plan und sehr zufrieden. Das gibt ihr Sicherheit und Selbstvertrauen.“
Im Grand Prix der Kür-Tour platzierte sich der Deutsche Frederic Wandres mit Sa Coeur an der dritten Stelle. Das Paar erzielte 72,326 Prozent. Hinter der Schweizerin Estelle Wettstein mit West Side Story (71,870 Prozent) auf Platz vier folgten Belinda Weinbauer mit Fräulein Auguste (70,848 Prozent), Timna Zach mit Chico 32 (69,718 Prozent) und Oliver Valenta mit Valenta’s Fantast (65,457 Prozent).
Belinda Weinbauer holte mit Fustanella im Grand Prix der Special-Tour 71,239 Prozent und damit Platz vier. Florian Bacher mit Fidertraum (70,457 Prozent) und Christian Schumach mit Sinclair Jason (69,826 Prozent) landeten an der 6. und 7. Position.
Zwischen den beiden Grand Prix‘ glänzten die Pferde von Hausherrin Elisabeth Max-Theurer in den Jungpferde-Touren mit großartigen Wertungen. In der Tour für siebenjährige präsentierte Wolfgang Himsl den Hannoveraner Wallach Duracao. Das Paar zeigte eine hervorragende Leistung, wurde mit 76,136 Prozent bewertet und konnte sich im Vergleich zum ersten Turnier in Achleiten deutlich steigern. Besser benotet wurden nur der Deutsche Christoph Koschel mit Imposant (77,750 Prozent) und Peter Gmoser mit Don Jon (77,247 Prozent).
„In der Durchlässigkeit kleine Mängel, insgesamt hätte man sich das Pferd etwas offener im Rahmen gewünscht. Andererseits waren die Wechsel sicher und gut ausbalanciert“, lautete das Urteil der Jury zu Duracao.
Ein weiteres Pferd vom Gestüt Vorwerk zeigte in der Tour für siebenjährige auf: Caracciola, präsentiert von Melanie Tewes (GER), wurde mit 74,950 bewertet. In der Tour für sechsjährige erhielten Yvonne Läne (GER) und Eyleen 20 (Gestüt Vorwerk) großartige 86,000 Prozent.
In der Tour für fünfjährige präsentierte Giulia Schwab Faberge EP. Das Warmblut, Gewinner des Bundeschampionat 2019, holte 81,200 Prozent. Besser bewertet wurden nur Simone Pearce (AUS) mit Diamond First, die 84,400 Prozent erhielten. Martin Hauptmann und Dark Knight Rises wurden mit 80,000 Prozent benotet.
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