16.03.2023 - Lea Siegl hat mit ihren Siegen zum internationalen Vielseitigkeits-Saisonauftakt in Montelibretti (ITA) am vergangenen Wochenende vorgelegt. Die 24-jährige Oberösterreicherin hat in der Olympia-Rangliste der Gruppe B die Führung übernommen.

„Die Siege waren schon ein Statement. Es hat ordentlich Punkte gegeben und damit habe ich im Olympic Ranking etwas vorlegen können. Das müssen die anderen erst nachmachen. Das nimmt mir in meiner Saisonplanung und im gesamten Pferdemanagement etwas den Druck“, sagt Siegl, die mit ihren Pferden erst Montagvormittag wieder daheim in Hargelsberg angekommen war. Gemeinsam mit ihrem Vater Harald war sie quasi unmittelbar nach der Siegerehrung am Sonntag mit dem Pferdehänger die 1.100 Kilometer von Montelibretti in der Nähe von Rom bis nach Oberösterreich gefahren.

„Mittlerweile bin ich schon wieder ausgeschlafen“, lacht die Heeressportlerin, die bei ihrem Olympia-Debüt in Tokio 2021 Platz 15 belegt hatte. Damals hatte sie die Qualifikation überraschend über die Einzelrangliste geschafft, diesmal hat die rot-weiß-rote Equipe die Chance sich für Paris 2024 zu qualifizieren.

„Das ist unser Ziel, uns als Team für Paris zu qualifizieren und wir haben in diesem Jahr zwei Chancen, das zu schaffen. Einerseits über den Nations Cup und andererseits bei der EM im französischen Le Pin au Haras“, erklärt Siegl.

Von 9. bis 13. August findet die Europameisterschaft in Frankreich statt, dort werden noch zwei Quotenplätze in den Olympia-Gruppen A und B vergeben. Bisher sind Frankreich als Gastgeber sowie Deutschland, Großbritannien, Irland, Schweden und die Schweiz über die WM 2022 fix für Paris qualifiziert.

„Wir kämpfen also gegen Belgien, Italien, Spanien und die Niederlande um die verbleibenden Quotenplätze. Wenn alle unsere Pferde fit sind, können wir das schaffen“, ist Siegl überzeugt.

Nach den Teilbewerben Dressur und Springreiten lag Team Austria mit Lea Siegl (mit Fighting Line), Harald Ambros (mit Lexikon 2), Roland Pulsinger (mit Tiefenhof’s Lavalino) und Robin Erkinger (mit Highlight) in Montelibretti jedenfalls hinter dem späteren Sieger Belgien auf Platz 2. „Wir haben aktuell sehr viele gute Reiterinnen und Reiter. Da ist in den letzten Jahren sehr viel passiert, der Rahmen ist professioneller geworden und die positiven Ergebnisse zeigen, dass wir auf einem richtigen Weg sind. Wir blicken mit viel Optimismus und dem Wissen, dass wir vorne dabei sein können, auf die nächsten Turniere", gibt Pulsinger einen kleinen Einblick.

Weil der 20-jährige Robin Erkinger bei seinem Nations Cup-Debüt wegen der neuen FEI-Regel nach mehr als fünf Abwürfen im Springreitparcours eliminiert wurde und nicht mehr zur Geländeprüfung antreten durfte und Harald Ambros im Gelände wegen einer leichten Verletzung seines Sportpartners aufgeben musste, belegte Österreich am Ende trotz dieser zwei Streichergebnisse (wobei einmal 1.000 Strafpunkte in die Wertung flossen) Platz 4 hinter Belgien, Italien und der Schweiz, aber noch immer vor Spanien und den Niederlanden.

Im Nations Cup wird am 8. Oktober nach dem Turnier im niederländischen Boekelo abgerechnet. Ein Olympia-Quotenplatz wird dort vergeben. In Paris 2024 werden insgesamt 65 Athlet:innen an der Vielseitigkeit teilnehmen, darunter drei aus dem Gastgeberland. Pro Nationalem Olympischen Komitee (NOK) können maximal 3 Athlet:innen teilnehmen, darunter maximal 2 einzelne Athlet:innen oder ein Team aus 3 Athleten. 16 Quotenplätze für Equipen (48 Athlet:innen) werden über die Team-Qualifikation vergeben, und 17 Athlet:innen erhalten über die Einzelqualifikation je einen Quotenplatz für ihr NOK.

21.-25.6.2023: Nations Cup Strzegom (POL)
13.-16.7.2023: Nations Cup Haras de Jardy (FRA)
20.-23.7.2023: Nations Cup Avenches (SUI)
9.-13.8.2023: EM Le Pin au Haras (FRA)
17.-20.8.2023: Nations Cup Arville (BEL)
4.-8.10.2023: Nations Cup Boekelo (NED)

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