17.12.2020 - Respekt und Sicherheit sind hohe Werte, die in österreichischen Pferdesportvereinen garantiert sein sollen. Das gelingt jedoch nur, wenn dort alle Menschen vor Übergriffen und Missbrauch geschützt sind. Das hat nicht erst die akutelle Verurteilung eines Reitlehrers wegen Vergewaltigung gezeigt.

Am Dienstag wurde ein 56-jähriger Reitlehrer in Graz wegen vierfacher Vergewaltigung und schwerer sexueller Misshandlung von Mädchen zwischen 12 und 17 Jahren zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt (siehe Bericht auf steiermark.orf.at).

Genau dieser Reitlehrer war schon vor Jahren in einen Fall von Tierquälerei, der vor dem OEPS-Disziplinargericht gelandet war, verwickelt. Schon damals wurden bei der Verhandlung Vorwürfe in Zusammenhang mit sexuellem Missbrauch laut.

Das Thema Prävention sexualisierter Gewalt im Sport ist jedenfalls seit Jahren ein wichtiger Schwerpunkt des Österreichischen Pferdesportverbandes.

Respektvolle und offene Kommunikation und die Berücksichtigung unterschiedlicher individueller Grenzen aller Vereinsmitglieder ist eine Schlüsselfaktor für die Schaffung eines sicheren Umfeldes im Vereinsalltag.

Dabei darf sich die Vereinsführung nicht scheuen mit offenen Augen auf dieses heikle Thema zuzugehen. Wo hört der normale Körperkontakt im Sport auf und wo beginnt der Übergriff? Wann liegt aus juristischer Sicht ein Sexualstraftatbestand vor? Was ist zu tun bei einem Verdachtsfall im Verein? An wen wende ich mich? Wie schütze ich betroffene Personen?

Passiert trotz aller Präventionsmaßnahmen ein sexueller Übergriff oder liegt ein Verdachtsfall vor, so ist es wichtig, dass Vereinsfunktionärinnen, Funktionäre und Betroffene wissen, wie vorzugehen ist.

Der Österreichische Pferdesportverband hat dafür mit Danjela Weiss (d.weiss@oeps.at; Tel. +43 2236 710 600 31) eine permanente Ansprechpartnerin und Gender-Beauftragte für diese heiklen Fragen installiert.

Mehr zum Thema Prävention sexualisierter Gewalt finden Sie auf sportaustria.at und unter safesport.at