30.06.2023 - Ein Abwurf weniger und Österreich ist im Stechen um den Sieg! Das Longines EEF-Semifinale daheim geriet zum Nervenkrimi! 10 europäische Teams ritten am Freitagnachmittag in Ebreichsdorf um den Einzug ins Finale in Warschau und um eine Gesamtdotation von 90.000 Euro. Team Niederlande jubelte über den Sieg. Österreich verpasste mit Alessandra Reich (W), Marianne Schindele (K), Katharina Rhomberg (V) und Stefan Eder (OÖ), knapp das Podium, sicherte sich aber mit Rang 4 (16 F/211,57 Sekunden) eines der 5 Finaltickets.
Nach Runde 1 war das rot-weiß-rote Team von Equipe-Chefin Sabine Schranz dank makelloser Runden von Katharina Rhomberg und Stefan Eder mit nur 4 Fehlerpunkten noch ex aequo mit den Niederlanden und der Ukraine hinter den fehlerfreien Italienern auf Platz 2 und damit auf Medaillenkurs gelegen.
Am Ende trennte Österreich beim Nationenpreis daheim nur 1, 57 Sekunden von Bronze, denn das Schweizer Team sicherte sich punktegleich (16 Fehlerpunkte) mit einer Gesamtzeit von 210,00 Sekunden Rang drei hinter den Niederlanden (12F) und der Ukraine (13F).
Der Weg zur Siegesprämie von knapp 30.000 Euro hatte in Ebreichsdorf über 2 Runden mit einer Höhe von 1,50 m geführt. Katharina Rhomberg und Cuma hatten heute vor dem begeisterten Heimpublikum mit zwei souveränen Nullrunden perfekt abgeliefert. Stefan Eder und sein Condaro beendeten Runde 1 ebenfalls ohne Fehler, mussten in Runde 2 allerdings einen unglücklichen Abwurf und damit 4 Fehlerpunkte hinnehmen. Marianne Schindele und Acoustik Solo du Baloubet addierten 4 und 8 Fehlerpunkte auf das Teamkonto und Alessandra Reich lieferte mit dem Grand Prix-Sieger von Bratislava Oeli R überraschenderweise zwei Mal das Streichresultat (8 und 12 Fehlerpunkte).
„Er ist mit seinen 9 Jahren eben noch sehr grün hinter den Ohren. Er hat sich von Anfang an hier nicht wohl gefühlt. Ich bin froh, dass wir so ein kompaktes Team haben und trotzdem den Finaleinzug fixieren konnten“, sagte Alessandra Reich. Katharina Rhomberg war derselben Meinung: „Das Hauptziel heute war die Qualifikation für Warschau, das haben wir geschafft! Ein Abwurf weniger und wir sind im Stechen um den Sieg. Es war viel Pech dabei!“
Stefan Eder gab sich selbstkritisch: „Wir wollten heute gewinnen und es wäre möglich gewesen! Ich bin leider mit zu viel Schwung in diese Zweiter-Kombination geritten. Das geht auf meine Kappe! Auf Video habe ich gesehen, dass der auch liegen hätte bleiben können. Das Finale haben wir verdient erreicht, es macht einfach ganz große Freude mit diesen Mädels im Team reiten zu dürfen!“
Marianne Schindele, die mit ihrem 17-jährigen Wallach für Gerfried Puck und seinen erkrankten Sportpartner eingesprungen war, zeigte sich zufrieden: „Ich freue mich auf jede Runde, denn es ist eine Ehre für mich für das Team Österreich reiten zu dürfen! Mein Pferd war heute sehr motiviert, schade, dass wir im ersten Durchgang den Wasserfehler nehmen mussten.“
Lob von Präsidentin Max-Theurer
Elisabeth Max-Theurer, Präsidentin des Österreichischen Pferdesportverbandes und Olympiasiegerin in der Dressur, lobte die Einstellung des Teams: „Der Finaleinzug ist der Lohn für sehr, sehr gute Teamarbeit. Leider hat heute vor heimischem Publikum das Quäntchen Glück gefehlt. Ein Abwurf weniger und wir sind im Stechen um den Sieg. Für Österreich ist es sehr wichtig, dass wir im Rahmen der EEF und der FEI solche großartigen Leistungen bringen können. Als Veranstalter sind ohnehin alle höchstes Niveau von uns gewohnt und das Veranstalterteam rund um meinen Vizepräsidenten Roland Pulsinger hat wieder geliefert. Vielen Dank dafür!“
10 Finaltickets vergeben
Die Niederlande, die Ukraine, Schweiz, Österreich und die Slovakei haben damit ihre Startplätze für das Finale der besten 10 in Warschau gelöst. Im Rahmen des ersten Semifinales dieser Longines EEF-Serie 2023 haben sich am 23. Juni in Deauville (FRA) bereits Frankreich, Belgien, Schweden, Spanien und Polen für das Finale in Warschau qualifiziert.
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